"Mehrere Stunden Spielspaß" ist eine feine Sache. Die hatte ich mit Diablo3 definitiv. Auch deutlich mehr als mit den ganzen anderen Spielen. Nur steht bei mir der Name "Diablo" nicht mit "So. Dat war jetzt gut. Dann hören wir mal auf." Das Franchise steht für "andauerndes Spielen". "Zeitlos". "Experimentieren". "Gezieltes Farmen". Und da hat Blizzard auf jeglicher Linie durch verhunztes Game-Design versagt.
Es ist die unheimliche Erwartung, die man an dieses Spiel hatte. Das Spiel ist super. Keine Frage. Ich habe schon ewig nicht mehr so lange ein Spiel gezockt. Aber es ist kein Diablo mehr. Und dieser Beigeschmack ist eben das, was bleibt.
Würde das Spiel "Knie-Ablo" heißen, wäre es auch nicht schlechter. Nur dann hätte man gesagt "Super Game. Hab's jetzt intensiv gezockt und jetzt lass mal gut sein". Stattdessen verbindet man den Namen Diablo eben mit Charakteristiken, die mit dem derzeitigen Diablo absolut nichts gemein haben.
"Ey. Hast du schon das Legendary vom Baal bekommen, gestern ist es endlich bei mir gedropt." Früher konnte ich das beantworten mit "Bin dabei. Irgendwie will er nicht so recht, aber immerhin fallen noch andere coole Sachen." Bei Diablo 3 antworte ich: "Jop. Bin ins AH und habe es mir mit meinem Gold gekauft." Der Hero ist einfach so absolut fucking unpersönlich, dass er mir am Arsch vorbeigeht. Wenn ich früher mit einem Wingbow rummaschiert bin, wussten die Leute "Ey. Der Typ. Der hat Baal ewig lang gehauen für das Ding." Wenn ich heute jmd mein Equip zeige, ist die erste Frage "Was hat das denn an Gold gekostet?". Und nein. Ich habe keine Lust ziellos einfach durch die Welt zu marschieren und Rare-Packs zu hauen. Ich möchte wissen, dass Boss XYZ das Item ZYX droppen kann. Ich möchte dediziert meinen Char verbessern können, sei es durch Ästhetik oder durch Attribute. Und Diablo bietet mir KEINE dieser Möglichkeiten. Der Zufall und das AH sind vorherrschende Mechanismen. Und das geht mir tierisch auf den Sack.