"Geständnisse" von Kanae Minato
Japan. Die vierjährige Tochter einer Lehrerin ertrinkt im Schulschwimmbad. Während die Polizei einen Unfall vermutet, weiß die Mutter, dass zwei ihrer Schüler für den Tod des Mädchens verantwortlich sind. Weil sie weiß, dass sie ihre gerechte Strafe nie erhalten werden, infiziert sie die beiden Mörder mit Aids, indem sie ihnen verseuchtes Blut in ihre Milch gibt, die morgens an der Schule verteilt wird. Und so fängt der Roman an, der die Geschehnisse aus der Perspektive mehrerer Personen beleuchtet und mehr und mehr Wahrheiten ans Tageslicht befördert, ehe das überraschende Ende kommt. Sehr spannend, sehr lesenswert.
"Integration. Ein Protokoll des Scheiterns" von Hamed Abdel-Samad
Ist ein Muslim, der seine Religion, die Türkei und die patriachalischen Elemente kritisiert, auch islamophob? Das Buch beleuchtet Verfehlungen auf beiden Seiten und um ehrlich zu sein habe ich es noch nicht ganz durch. Nur dass in unserer Gesellschaft etwas nicht stimmt, wird dann deutlich, wenn Abdel-Samad seine eigene Integrationsgeschichte beleuchtet. Heute braucht er aufgrund seiner kritischen Haltung Personenschutz. Das Buch liest sich gut und spannend runter und bietet nicht nur Kritik oder Gejammere, sondern Lösungsansätze, wie Integration gelingen und Parallelgesellschaften verhindert werden können. Gerade für mich als Lehrer eine gute Lektüre, die mir zeigt, auf welche meiner Schützlinge ich noch mehr acht geben muss, um sie nicht an einen radikalen, politischen Islam zu verlieren.