"Eine Datenfundgrube für Marketingleute"
Albert Penello hatte vor einigen Tagen erst betont: Einige Funktionen von Kinect auf der Xbox One könnten zwar theoretisch irgendwann für Marketingzwecke benutzt werden, um z.B. zu sehen, wie jemand auf Werbung reagiert, um gezielte Werbung auszuliefern. Zum einen arbeite aber seines Wissens nach derzeit niemand an solchen Sachen, zum anderen würde man in einem solchen Fall immer darauf achten, dass der Nutzer die Kontrolle über seine Daten hat.
Gegenüber der Association of National Advertisers Masters of Marketing bezeichnet Microsofts Yusuf Mehdi seine Konsole natürlich als eine kleine Revolution, die fast so etwas sei wie der "Heilige Gral hinsichtlich des Verständnisses aller Lebensaspekte der Kunden." Microsoft sei in einer besonderen Position, da man schon länger im Digitalbereich tätig und dank der Xbox auch immer mehr auf dem Fernseher präsent sei. Irgendwann wolle man dieses Know-how vereinen und den Werbeleuten anbieten, heißt es in einem Bericht bei Advertising Age. Das Magazin bezeichnet den Ansatz dann auch als "wahre Fundgrube an Daten, die das Marketing völlig verändern könnte."
Mehdi erinnerte daran, dass man mit Kinect Sprachbefehle, Körperbewegung, Muskelbelastung und den Puls erkennen und außerdem sehen kann, ob der Nutzer gerade das TV-Gerät anschaut oder nicht.
Die Xbox One sei im Prinzip wie ein Fernseher, der den Kunden anschaue - dessen Zustimmung vorausgesetzt. Dadurch erhalte man Daten über die Reaktion der Leute auf TV-Werbung, die man bisher noch nie hätte bekommen können. Details über Aufmerksamkeit oder Körperreaktionen könnten sich auch auf Werbepreise auswirken, so ein Anwesender.
Da der Vorgänger der Konsole über 78 Mio. Mal ausgeliefert wurde, orakelt Advertising Age dann auch: Sollte Microsoft auch nur einen Bruchteil der potenziellen Xbox-One-Besitzer davon überzeugen können, ihre Daten zu Verfügung zu stellen, könnte die Technologie die weltweit größte Stichprobengruppe sein, um die biometrische Reaktion auf Werbung zu erfassen