Wenn ich eine gute Zeit mit einem Spiel habe, ist mir die Grafik erst einmal egal. Natürlich wärs auf ner PS5/Series X schöner, hat Nintendo aber halt nicht in Petto. Eine Switch 2 wird höchstwahrscheinlich auch nicht so leistungsfähig, wie wir uns das vielleicht wünschen.
TotK macht mir jetzt schon mehr Spaß als BotW, die Grundprämisse ist interessanter, die Schreine machen mehr Spaß und die Welt ist gefüllter mit NPCs und Nebenquests - die nervigen Wächter mit ihren Laserstrahlen gibts auch nicht (hoff ich jedenfalls). Den heutigen Abend hab ich leider verpennt was das Weiterspielen angeht. Allerdings sehe ich in dem Spiel ein Langzeitprojekt, das ich parallel zu anderen Spielen immer mal wieder einlegen werde. Und das geht nicht nur für ein Stündchen, da du gefühlt keinerlei Fortschritte machst, wenn du dir nicht die Zeit für "Zelda" nimmst.
Ihr merkt, versöhnliche Worte meinerseits an dieser Stelle, der mit der Neuausrichtung eigentlich auf Kriegsfuß stand. Das Problem: Von jedem neuen "Zelda" oder Spielen, die ähnlich geartet sind, erwarte ich mir das Feeling, das ich damals bei "Zelda: A Link to the Past" auf dem SNES hatte. Ehrlicherweise war ich damals, im Jahr 1993, zehn Jahre alt, emotional nahmen mich solche Spiele mit ihren Welten einfach mehr ein... Die spannungsgeladene Musik auf dem Weg hoch zum Todesberg, die Hexe an ihrem Häuschen, die in meinen Gedanken selbst heute noch immer am Topf steht und ihre Tränke anrührt, die Holzfällerbrüder, der Obdachlose unter der Brücke, der dir eine Flasche überreicht, die Zorawasserfälle, wo man endlich die Flossen zum Schwimmen bekommt... Irgendwie "lebte" diese Welt damals wirklich für mich und selbst der Nachfolger "Ocarina of Time" brachte mir nicht jenes Gefühl zurück, das ich damals so schätzte. Und nun komm ich zurück zur Ehrlichkeit: Das wird kein Spiel mehr schaffen, da der Zauber der Kindheit der Rationalität des Erwachsenseins gewichen ist und Spiele nun das sind, was sie nun einmal sind: Spiele, Herausforderungen, Geschichten, doch am Ende "nur" eine Mischung aus Grafik, Design, Musik und Architektur. Seit 34 Jahren zocke ich Videospiele und selbstverständlich stumpft man da ab.
"Tears of the Kingdom" ist für die heutige Generation an Nachwuchsvideospielern "ihr" Zelda... Sie werden sich in zwanzig Jahren an Impa und Rauru erinnern, an das Geschehen in den Pferdestellen, die Schlossruine von Burg Hyrule und vor allem an eine gigantische Welt, in der sie machen durften, was sie wollten und die sie kennenlernen und erkunden durften. Mir fehlt also nicht ein gutes Spiel, sondern einfach ein Stück Kindheit.