Ja, kann man wirklich
Dennoch muss ich wieder die Steuerung bemängeln. Ja, ich tu's gern, weil ich mich immer wieder darüber aufregen könnte, dass Link selten alles so macht, wie ich es als Spieler möchte. Oft schlägt er anstatt von der Seite dann eben doch von oben. Umso weniger es klappt, umso aggressiver werd ich und das kommt verdammt oft vor.
Als ich mal wieder auf Seelentropfensuche für die zweite Prüfung war, kletterte Link erst auf die Lore, anstatt sie zu schieben. Als sie dann endlich an besagtem Punkt war, weigerte er sich hingegen draufzuklettern. Ich konnte machen was ich wollte, er tat es nicht. Resultat: Der Wächter erwischte mich und ich durfte von vorne anfangen. Diese Ärgernisse ziehen sich durch das komplette Spiel und sorgen für etliche, unnötige Frustmomente und alles nur, weil die Steuerung einfach nur beschissen ist.
Auch einige Designentscheidungen kann ich absolut null nachvollziehen. Nehmen wir mal alle Gegner, die irgendwie mit Elektrizität zu tun haben: Ist den Entwicklern echt nichts Besseres mehr eingefallen? Man bekommt den Eindruck oder wie sind die aus dem Nichts auftauchenden Elektroblobs sonst zu erklären? Dass diese dann plötzlich elektrisieren und Link für kurze Zeit lähmen stinkt gewaltig. Jedoch noch nicht so sehr, wie die Boblins mit Elektroschwert. Hier scheint es oft ein Glücksfall zu sein, dass sie das Schwert nicht gerade in die Richtung halten, in die ich schlagen will. Tun sie es doch, verlier ich nicht nur ein Herz nach dem anderen, sondern auch die Geduld, wenn ich mal wieder kurz bewegungsunfähig bin und mir kurz danach die nächste Ladung abholen darf. Auch hier wünsch ich die Steuerung wieder zum Teufel!
Dann das Wolkenmeer: Was passiert da? Genau...nix...ich flieg von einer Insel zur anderen, aber die Fliegerei selbst ist stinklangweilig. Okay, vielleicht werd ich mal kurz attackiert, richtig wehren kann ich mich aber nicht. Grund: Steuerung beschissen. Bei vorherigen Teilen mit richtiger Oberwelt, konnte man immer mal wieder was entdecken (Feen, Höhlen, etc.) oder mit Epona stundenlang über die Felder reiten, einfach, um mal das ein oder andere Eck auszukundschaften. Dieser Reiz geht hier völlig flöten. Die immer gleichen Wolken, das Geflatter mit dem Vogel... fettes Dislike, Nintendo!
Hinzukommt, dass das Spiel so auch unnötig in die Länge gestreckt wird. Warum muss ich jedes Mal zur Stätte der Lieder fliegen, wenn ich eine der Prüfungen bestanden hab? Ich flieg hin, lern ein Lied, flieg wieder weg. Dafür bin ich gut 5 bis 8 Minuten mit dem Vogel unterwegs, ohne, dass groß was passiert. Was soll das? Und wo wir dabei sind: Jedes Mal, wenn ich das Spiel neu geladen hab, muss ich mir die Infotexte wieder durchlesen, sobald ich einen Gegenstand aufsammle. Wegdrücken geht hier genauso wenig, wie bei Zwischensequenzen, die ich schon gesehen hab. Geh ich mal wieder kaputt (und nicht selten ist die Steuerung Schuld), darf ich mir vor einem Endboss das Gelaber immer und immer wieder anschauen. Bahhh... Zudem schau ich, dass immer frische Batterien in der Wiimote sind, weil mir ansonsten Phai auf den Sack geht. Dass die Batterieleistung nachlässt, blendet sich in schön langsamen Lettern ein und ist natürlich auch nicht wegdrückbar.
Fakt ist: Dieses Zelda bietet knallharte, aber faire Rätsel, märchenhafte Atmosphäre und sogar eine spannende Story. Dazu aber nicht nachvollziehbare Designentscheidungen, eine extremst langweilige "Oberwelt" und die mit
Abstand schlechteste Steuerung, die je ein "Zelda"-Spiel hatte und für unnötigen Frust sorgt. Der nächste Zelda-Teil kommt mir nur dann ins Haus, wenn er folgende Dinge
nicht hat:
- Bewegungssteuerung
- "Oberwelt" mit Schiff, Vogel, oder Zug
- elektrische Gegner im Überfluss
Durchgespielt hab ichs übrigens noch nicht, bin aber dran. Bin gespannt, wie oft ich die Wiimote noch an die Wand donnere bis dahin.
MfG,
Crayfish