Naja technisch gesehen ist der Mini nun ja ein iMac ohne Display
. Wenn Ihr mich fragt lohnt sich ein iMac aber schon viel mehr. Also MediaHub oder Server ist das Ding seltsam platziert.
Apple fehlt (schon immer) ein Desktop im mittleren Segment, ein großer Kritikpunkt meinerseits. Auf der anderen Seite ist der Markt bei Apple nicht mit dem PC-Sektor zu vergleichen, weil eine sehr große Käuferschaft fehlt).
Die meisten Leute kaufen einen PC für folgende Dinge:
1. Office
2. Office und Home
3. Zocken
4. Pro
Nun ist jedoch im PC-Sektor gerade Punkt 3 sehr ausgeprägt und vor allem ist das der "Motor" für die Branche. Apple ist in allen anderen Sektoren sehr gut aufgestellt.
Der iMac für MediaHub, Office, Home und sogar in vielen Bereichen absolut ausreichend zum Arbeiten (ausser HighEnd-Grafik, wo man fette GFX braucht oder 8+ CPUs, 16GB Speicher und Raid0/ SSD). Der MacPro eben für diese Highend-Anwendungen (obwohl hier eine Aktualisierung auf i7 überfällig ist, aber sehr bald kommen wird). Der MacMini ist nun jetzt der iMac ohne Monitor.
Es fehlt also ein "kleiner" i5 oder i7 Desktop, meinetwegen mit nur Quadcore, nur zwei Bays, aber austauschbarer Grafikkarte. Nur "warum" sollte Apple so ein Gerät verkaufen? Spieler kaufen eh keinen Mac, es ist sogar fraglich ob der PC-Sektor weltweit überhaupt nicht in den kommenden Jahren weiter runtergeht, was Spiele angeht. Der Trend ist da.
Seine Premiumposition und das Design lässt sich Apple fürstlich belohnen, das P/L-V ist beim Mini sehr schlecht, da ist jeder MacPro besser, und der iMac nahezu optimal. Der "Mini" ist also nur noch vom Formfaktor wirklich mini, und nicht das angepeilte Einsteigergerät für knapp 500,00 Euro.
Die werden wissen warum, ich denke mal Apple will gar nicht in den Sektor um mit Custom-PCs und Mediamarkt zu konkurrieren. Porsche baut ja auch keine "Einstiegsmodelle" für 13.000 Euro
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Marktanteil ist also nicht das primäre Ziel von Apple. Bisher fahren sie sehr gut mit der Strategie und jedes Jahr wachsen Verkäufe und Marktanteile. Ohne iPod, iPhone, ITMS und Co. wäre Apple sicherlich schlechter aufgestellt, aber immernoch profitabel. Warum also etwas auf den Markt bringen, dass kaum Chancen hätte, weil es die Zielgruppe (Gamer) im Mac-Bereich kaum gibt? Und für "Sparfüchse" ist die Marke einfach nichts.
Hier noch einmal der Verweis auf andere Branchen. Ein KIA-Käufer wird sich kaum beschweren, dass es keinen Benz für 10.000 Euro gibt. Dabei spielt es keine Rolle, dass "technisch" keine großen Unterschiede zwischen einem Asus im Mediamarkt und einem MacMini bestehen, trotz 400 Euro unterschied. Apple will sich so positionieren, die wissen schon warum.
Gestern las ich eine Nachricht, dass Nvidia, ATI und Apple daran arbeiten die Spieleperformance an PC und DirectX anzupassen, so dass es –theoretisch– bald keine Unterschiede gibt (dazu muss OpenGL zu 100% implementiert werden, und vor allem die Treiber müssen besser werden).
Spätestens, wenn es also in der Basis die Möglichkeit geben wird, dass die Zielgruppe "Gamer" genug Argumente hat, DANN wird es bestimmt auch das passende Produkt geben. Davor gibt es einfach nicht das durchschlagende Argument für Apple.
Wenn sich nun von fünf Interessenten vier wegen dem Preis gegen einen Mac entscheiden, macht Apple mit dem einen verkauften Gerät wo so viel Gewinn wie Asus mit vier Verkäufen. Gleichzeitig sichert Apple aber so seinen Premiumanspruch im Segment.
Was die Business und Prosumer angeht, so geben sich Apple, HP und Dell bei ihren Workstations nichts. Meinetwegen ist ein Mac noch 100-200 Euro teurer, aber das spielt dann auch keine Rolle, da die Software hierbei bei einem Plattformwechsel wichtiger ist.