Wie sich was Anfühlt kann man wohl erst sagen wenn mans selbst mal gespielt hat.
Klar, aber genau wie bei Rennspielen kann man IMO einen Teil des Gameplays schon durch bloßes Zusehen erahnen. Und das sieht bei The Order eben etwas seltsam aus. Allein das Gunplay besteht aus so vielen Faktoren: wie viele Schüsse verträgt ein Gegner, passt die Todesanimation, sind Headshots "rewarding" genug, funktioniert der Übergang von Third-Person- zu Ziel-Ansicht gut und fließend (z.B. ohne dass man das Fadenkreuz nachjustieren muss) usw.? All das hat Gears nahezu perfekt gemacht, und all das sieht bei The Order nicht besonders gut aus (ähnlich wie bei Uncharted, vor allem Teil 1).
Kritisiert werden Innovationslosigkeit, die KI und die linearität. Eigentlich alles Dinge die man auch bei einem Gears kritisieren könnte. Grafikblender war vllt. etwas überzogen, aber Gears hätte sicher nicht den gleichen Impact gehabt wenn die Grafik nicht Referenzniveau gehabt hätte, das wollte ich damit zum Ausdruck bringen. Das Gunplay war bei Gears ohne Frage sehr gelungen.
Klar hat die Grafik einen großen Anteil daran, dass Gears groß wurde, aber neben Quick Reload gab es noch diverse andere sehr geile Neuerungen: Die interaktive "Point of Interest"-Taste während des Gameplays (z.B. Y drücken, dann guckt der Charakter dorthin, wo gerade etwas passiert), permanente, oft witzige Dialoge während des Spiels und dadurch sympathische(re) Protagonisten, auch als "interaktive" Ladesequenz, in der man nur gehen kann, kontextsensitives "Pop and cover"-Gameplay perfektioniert und allgemein hoffähig gemacht (auch wenn das kill.switch vorher schon hatte, das hat aber niemand gespielt), sehr befriedigende Headshots mit entsprechendem Sound als Treffer-Feedback. Nicht nur Uncharted hat sehr viel davon (mal besser, mal schlechter) kopiert.
Ansonsten: Ich stimme dem verlinkten Artikel gar nicht unbedingt komplett zu, aber der Typ ist eigentlich ziemlich ehrlich und hat viel Ahnung, sodass derart negative Eindrücke schon aussagekräftig für mich sind.