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Blasters Bester
Südkorea hat ebenfalls seine 23 Mann gefunden.
Mit Ahn, doch ohne Cha
Vor den Augen seines Nationaltrainers Dick Advocaat hatte Du-Ri Cha noch am vergangenen Samstag beim 1:1 in Dortmund durch einen sensationellen Fernschuss den Punkt herbeigeführt, der schließlich den Klassenerhalt der Frankfurter Eintracht bedeutete. Für Advocaat reichte dieses Argument jedoch nicht, um Cha ins sein WM-Team zu holen.
Jedenfalls steht der Sohn der südkoreanischen Legende Bum-Kun Cha nicht im 23-köpfigen Kern-Aufgebot, das der frühere Gladbacher Bundesliga-Trainer am Donnerstag bekanntgab. Zusammen mit vier weiteren Spielern findet sich der 25-Jährige, der in der zu Ende gehenden Bundesligasaison in 27 Spielen nur drei Tore erzielte (kicker-Durchschnittsnote: 4,23) und dem häufig fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor nachgesagt wird ("CHA-ncentod"), jedoch immerhin im Status "auf Abruf" - sollte sich einer der 23 Auserwählten noch verletzen, könnte Chas Stunde in seiner zweiten Heimat doch noch schlagen.
Der Duisburger Jung-Hwan Ahn steht hingegen auf der Liste - als einer von zehn Spielern, die vor vier Jahren beim großen Erfolg der Südkoreaner bereits mit dabei waren. Damals führte unter anderem ein Ahn-Treffer in der 116. Minute des skandalumwitterten Achtelfinalspiels gegen Italien (2:1 n.V.) dazu, dass die Asiaten unter Guus Hiddink bis ins Halbfinale vorstießen und letztlich Vierter wurden.
Zehn Spieler mit WM-Erfahrung, das bedeutet: 13 Neulinge sind bei der siebten WM-Fahrt des Landes mit dabei.
"Das ist eine sehr ausgeglichen besetzte Mannschaft, die eine Menge Menschen in aller Welt überraschen kann", stuft der Niederländer Advocaat seine Auswahl ein, die er in der Hauptstadt Seoul präsentierte. Der international derzeit wohl renommierteste Akteur im Kreis der Südkoreaner ist Ji-Sung Park von Manchester United, 25-jähriger Mittelfeldspieler, der in der abgelaufenen Premier-League-Saison von Sir Alex Ferguson 33 Mal eingesetzt wurde (zwei Tore).
Neben Ahn und Park zählen noch drei weitere Europa-"Legionäre" zum Stamm: Young-Pyo Lee (Tottenham Hotspur), Eul-Yong Lee (Trabzonspor/Türkei) und Ki-Hyun Seol von den Wolverhampton Wanderers.
In der WM-Vorrundengruppe G trifft Südkorea, das während des Turniers in Bergisch-Gladbach (Hotel Schloss Bensberg) logiert, auf Ex-Weltmeister Frankreich, die Schweiz und Neuling Togo.
Das WM-Aufgebot Südkoreas:
Torhüter:
Woon-Jae Lee (Suwon Samsung), Young-Kwang Kim (Chunnam Dragons), Yong-Dae Kim (Busan I. Park)
Abwehr:
Young-Pyo Lee (Tottenham Hotspur), Sang-Shik Kim (Seongnam Ilhwa), Won-Hee Cho (Suwon Samsung), Young-Chul Kim (Seongnam Ilhwa), Jin-Cheul Choi (Chonbuk Hyundai), Jin-Kyu Kim (Jubilo Iwata), Dong-Jin Kim (FC Seoul), Chong-Gug Song (Suwon Samsung)
Mittelfeld:
Ji-Sung Park (Manchester United), Nam-Il Kim (Suwon Samsung), Ho Lee (Ulsan Hyundai), Ji-Hoon Baek (FC Seoul), Eul-Yong Lee (Trabzonspor/Türkei), Do-Heon Kim (Seongnam Ilhwa)
Angriff:
Jung-Hwan Ahn (MSV Duisburg), Ki-Hyun Seol (Wolverhampton Wanderers), Jae-Jin Cho (Shimizu S-Pulse), Kyung-Ho Chung (Gwangju Sangmu), Chun-Soo Lee (Ulsan Hyundai), Chu-Young Park (FC Seoul)
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