• Wie letztes Jahr von einigen gewünscht, hier eine Erinnerung zur Unterstützung.
  • Hallo zusammen, bitte prüft mal die im Forum hinterlegte Mail Adresse auf Aktualität. Es ist jetzt schon mehrfach passiert, dass Mails (z.B. für Benachrichtigung neuer PNs) nicht zugestellt werden konnten, weil die Konten nicht mehr existieren oder voll gelaufen sind. Danke!
  • Hallo Gast, falls du dich wunderst, wieso Bilder und Videos nicht mehr sofort angezeigt werden, schau mal hier.

Verbot von "Killerspielen"

Tja, aber die vielen Videospieler sind eben auch schuld. In Foren, wo sicher nur pickelige, weltfremde Menschen sitzen die ihrer Hand einen Frauennamen gegeben haben wird sich darüber aufgeregt, aber es gab noch nie eine öffentliche Beschwerde gegen solche Anschuldigen. Wenn es sich der deutsche mündige Bürger gefallen läßt. Selbst schuld.
Ich kann Euch nur raten, vor einem endgültigen Aus für Videospiele in Deutschland solltet Ihr etwas unternehmen. Wenn ein Verbot erstmal da ist, dann bleibt es auch....
Wenn sich da so eine Partei wie die CSU nicht ins Knie schießt auf längere Sicht. Auch Bayern besteht nicht nur aus Bauerntölpel die saufend am Stammtisch sitzen... Die jüngere Generation wird mit solchen Dingen absolut vor den Kopf gestoßen. Naja, kann einem ja auch nur recht sein, vielleicht wird dann mal auch ein richtiger Denkzettel kommen....

Was passiert wenn die persönlichen Rechte zu stark eingeschränkt werden (laut den Bürgern) das hat man spätestens deim Nichtrauchergesetz gesehen wo die CSU verzweifelt wieder zurückrudert da man anscheinend einige der "Stammtischleute" ordentlich ans Bein gepinkelt hat.

Ich persönlich finde es jetzt langsam nicht mehr lustig, wenn ich mich als promovierter Arzt, gebildeter Mensch, (ich betone das nicht um anzugeben, sondern deswegen, da es so dargestellt wird, als sind die Videospieler der Abschaum der Gesellschaft) in ein Boot, besser noch auf gleiche Ebene wie ein Mensch der Kinderpornographie oder NS Propagande betreibe gesteckt werde.

Hiermit ein nachdenklicher und verärgerter Herr Dr. aus einem nicht gerade ruhigen Nachtdienst.
 
Die riesigen USK-Logos führen gerade bei DS-Spielen zu grotesken Maßnahmen...

Logo stark verkleinert:
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Anderer (kürzerer) Titel, Teile des Covers einfach mal komplett verdeckt:
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:dead:
 
Ich frage mich, was wir uns noch alles gefallen lassen müssen. Im Maniac las ich davon, dass das Forum onpsx.de aus Jugendschutzgründen schließen bzw. den Server ins Ausland verlagern musste... Da fragt man sich doch wirklich: Gehts noch?

MfG,
Crayfish
 
K: Ich suche ein Game, das mein Junge bei seinem Freund immer spielt.

V: Ahja, wissen sie wie es heißt?

K: Nein, aber vorne ist ein gelbes Viereck und in der mitte steht ne 6 drin, hilft ihnen das weiter?

:zahn:
 
Heute Nacht um 0:00 Uhr beschert uns das ZDF mal wieder eine knallhart recherchierte Dokumentation mit dem Titel "Gefährliches Flimmern: Wenn virtuelle Gewalt real wird". Regie führt Rainer Fromm, der bereits mit diversen "Frontal 21"-Beiträgen die Spielergemeinde mit seiner Kompetenz überrascht hat. Allein die Beschreibung auf zdf.de animiert bereits zum Amoklauf:

Jeder vierte Deutsche über 14 Jahre spielt am Computer, 2,6 Milliarden Euro Rekordumsatz prognostiziert die Branche für das laufende Jahr, verspricht mit ihren digitalen Produkten einen hohen Spaß- und Lernfaktor. Doch in vielen Computerspielen geht es auch ums Schießen, Schlagen und Töten. Ob Killerspiele oder Horrorfilme, virtuelle Gewalt bleibt nicht folgenlos, so die Erkenntnis vieler Wissenschaftler, auch wenn über Ausmaß und Konsequenzen heftig gestritten wird.

"Mediengewalt ist ein eigenständiger Faktor, der selbst nicht-prügelnde Kinder gewalttätig macht", warnt etwa der Münchner Schulpsychologe Dr. Werner Hopf. Jede vierte Gewalttat sei auf Medien zurückzuführen, heißt es in seiner neuesten Studie. Auch der Göttinger Professor für Neurobiologie Gerald Hüther erkennt fließende Übergänge zwischen virtueller und realer Gewalt. So hätten viele Jugendliche "nicht mehr das Gefühl für das Reale", würden "bedenkenlos den anderen treten, weil sie es aus der virtuellen Welt mitgebracht haben".

Der Pädagogikprofessor Wassilis Kassis, der umfangreiche Studien zur Wirkung medialer Gewalt auf Schüler leitete, schränkt ein: "Die Gewaltmedien, so schändlich sie auch sein mögen, haben einzig bezogen auf eine ganz spezifische jugendliche Gruppe eine so negative Auswirkung, dass es nachher auch zu Gewaltakten kommt."

Die Dokumentation greift die gesellschaftliche Debatte um Gewalt in den Medien auf und lässt diejenigen zu Wort kommen, die es direkt betrifft: junge Menschen, die Stunde um Stunde vor dem Computer sitzen und auf Spielfiguren zielen, einen negativen Effekt jedoch weder bemerken noch befürchten.

Der Film zeigt aber auch junge Männer, die irgendwann zwischen virtueller und realer Welt nicht mehr unterscheiden konnten. Ganz offen reden sie über die Verwirklichung von Gewaltphantasien in realen Taten bis hin zu schweren Gewaltdelikten, wie der 20-jährige Özcan. "Dieser ganze Frust, den ich in mir getragen habe, keiner wollte mit mir sprechen, dann hatte ich nur noch diese Videospiele und das Video, und dann ist es zur Tat gekommen. Ich hatte nichts anderes mehr als Gewalt."

Ähnlich erging es auch dem 19-jährigen Karl: "Zu Hause hatte ich oft nicht das Sagen, als Jüngster in der Familie. Da habe ich auch Gewalt erfahren, und da war es für mich eine Abwechslung, im Spiel an der Macht zu sein, am längsten Hebel zu sein."

Es ist das erste Mal, dass Hintergrundgespräche mit jungen Gewalttätern gefilmt werden durften. Ihre Aussagen werden mit Hilfe ihrer psychologischen Betreuer eingeordnet.

Quelle: http://dokumentation.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,1872,1021587_idDispatch:8006135,00.html?dr=1

Ich weiß nicht, ob ich mir das noch ankucken soll, denn mein Blutdruck gerät bereits jetzt in Wallung. Folgt man dem Text, wurden nicht irgendwelche Spieler gefragt, sondern Jugendlichen Straftäter, die unter anderem das Videospielen als Hobby angeben (wie sonst auch jeder andere Jugendliche).

Der geneigte Fernsehzuschauer stelle sich also schon mal auf die übliche Drescherei auf Gamer und Games seitens der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ein. Mit ein bisschen Glück tritt auch noch Prof. Pfeiffer auf - den hammer ja schon so lange nicht gesehen...

MfG,
Crayfish
 
So, hab es mir angesehen. Eines vorweg: Schlimmer als die Sendung selbst war der Chat mit Rainer Fromm im Anschluss. Aber eins nach dem anderen:

In der Dokumentation wurden einige Extrembeispiele gebracht, die gewalttätig gewordene junge Erwachsene zeigte. Neben vielen anderen Ursachen gaben sie selbst die Spiele mit als Grund für ihre Verrohung an, betont wurde aber stets, dass die anderen Ursachen Vorrang haben und die Spiele die negativen Effekte verstärken, da sich diese Menschen als Einzelgänger völlig einmotten, zu exzessiven Spielern werden und - gestützt auf wissenschaftliche Studien - mit einem Prozentsatz zwischen 8 und 25% schlussendlich die Bildschirmgewalt in die Realität übertragen. Untermauert wurden die Biographien mit Sequenzen aus Spielen, von denen ich der Meinung bin, dass mitunter wieder Szenen gezeigt wurden, die so in deutschen Versionen nicht enthalten sind (beispielsweise die Fatalties aus "Mortal Kombat" (PS2/XBox), auch wenn Herr Fromm im anschließenden Chat mehrmals betonte, dass alle Szenen aus deutschen Versionen stammen. Ebenfalls wusste ich nicht, dass gleich mehrere Spiele vom US-Militär entworfen wurden und in Deutschland große Verkaufserfolge feiern. Aber man lernt ja nie aus :rolleyes:

Mit einer eher positiven Grundstimmung wurde auch eine LAN-Party gezeigt - und es wurde eingangs erwähnt, dass die so gennanten Killerspiele nur auf labile Jugendliche Auswirkungen habe. Dennoch hat die Doku im Laufe ihres Fortschreitens versucht, wieder multikausale Zusammenhänge auf die Killerspiele zu versteifen.

Auch Herr Fromm hat im anschließenden Chat öfters von "aktivem Töten" gesprochen. Nach entsprechenden Einwänden kam von ihm sinngemäß: "Wenn ich in einer virtuellen Welt nach Gegnern systematisch suche um diese dann zur Strecke zu bringen, wie sollte ich es sonst bezeichnen?" Ich schickte daraufhin die Antwort los: "In einer VIRTUELLEN Welt würde ich das SPIELEN nennen", die jedoch vom Moderator nicht freigegeben wurde. Allerdings kann dem ZDF hier keine Zensur vorgeworfen werden, denn der Andrang im Chat war mit über 500 Teilnehmern recht groß.

Dennoch sah Herr Fromm natürlich keinerlei Fehler ein, auch nicht in Bezug auf vergangene Frontal 21-Beiträge, die unter seiner Verantwortung standen. Wie immer sei alles knallhart recherchiert und er sei selbst ein Zocker. Naja... GTA wurde in der Doku natürlich auch wieder thematisiert, genauso wie Counterstrike. Es ist immer dasselbe Lied :shake:

Unterm Strich eine eher belanglose Sendung, die nicht ganz die typischen Gamer-Diffamierungen enthielt, wohl aber versucht hat, die Diskussion erneut in eine gewisse Richtung zu treiben.

MfG,
Crayfish
 
Es wird immer skurriler, ja fast richtig abartig. Denn im "Kölner Aufruf gegen Computergewalt", dessen Erstunterzeichner die Herren Pfeiffer und Spitzer waren, wird dermaßen scharf gegen Computerspiele geschossen, dass man die beiden Herren wirklich nicht mehr ernst nehmen kann. Im Folgenden zitiere ich den Beitrag von maniac.de:

"Wir fordern,
- dass die Herstellung und Verbreitung von kriegsverherrlichenden und gewaltfördernden Computerspielen für Kinder und Erwachsene verboten werden - denn Krieg ist nicht nur schlecht für Kinder, sondern auch für Erwachsene;
- dass die „Bundeszentrale für politische Bildung“ verharmlosende Schriften zurückzieht und gemäß ihrem Auftrag über den tatsächlichen Stand der Forschung informiert;
- dass Wissenschaftler ihre Finanzierung durch die Games-Industrie offenlegen;
- dass alle Parteien ihre Beschlussanträge, die Computerspiele zum „Kulturgut“ erklären wollen, zurückziehen;
- dass die Games-Industrie keine staatliche Förderung und politische Unterstützung erhält;
- dass Medienbildung über die tatsächliche Wirkung von Gewaltdarstellungen aufklärt und zum Frieden erzieht;
- dass Politiker, Wissenschaftler und Medienvertreter ihrem Auftrag gerecht werden, dem Frieden zu dienen, wie es Grundgesetz, Menschenrechte und Völkerrecht verlangen – sonst müssen sie abtreten."

Im Kölner Aufruf gegen Computergewalt fahren Videospielgegner harte Geschütze auf und fordern massive Verbote.
"Killerspiele wie Counter-Strike, Doom 3, Call of Duty, Halo 3, Crysis und Grand Theft Auto IV" seien "Landminen für die Seele". Damit übe man das "systematische und exzessive Töten mit Waffen vom Maschinengewehr bis zur Kettensäge", heißt es in dem Aufruf.
In dem Papier werden diverse "wissenschaftliche Erkenntnisse" als Fakten hingestellt, die zum Großteil auf den Arbeiten der Videospiel-Kritiker Prof. Dr. Christian Pfeiffer und Prof. Dr. Manfred Spitzer beruhen. So ist u.a. zu lesen, dass "längst wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass Mediengewalt und vor allem Killerspiele verheerende Wirkungen insbesondere auf Kinder und Jugendliche haben" und "je brutaler die Spiele sind und je mehr Zeit die Kinder damit vergeuden, desto schlechter sind die Schulleistungen". Pfeiffer und Spitzer gehören zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs; Wissenschaftler, die eine andere Forschungsmeinung vertreten, bekommen ebenfalls ihr Fett weg: "Die Entwicklung von Computerspielen wie die Verharmlosung ihrer Wirkungen funktionieren nur, weil Wissenschaftler und Hochschulen seit langem mitspielen. Hochschulen richten Studiengänge für die Games-Industrie ein und Wissenschaftler kreieren eine neue Sprache, die die Wirklichkeit verschleiert statt aufzuklären." Weiter: "Über 3.500 empirische Untersuchungen belegen den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Mediengewalt und gesteigerter Aggressivität. Wissenschaftler, die dies leugnen, machen sich zu Komplizen und sind Profiteure des militärisch-industriellmedialen Komplexes, denn deren Institute erhalten umfangreiche finanzielle Unterstützung der Games-Industrie."
Abgesehen davon, dass bis heute kein wissenschaftlicher Beweis im Sinne von 'Wenn du Gewaltspiele spielst, dann wirst du zum Gewalttäter' erbracht werden konnte: Die polemisch-populistische Art und Weise, in der dieser Kölner Aufruf verfasst wurde, lässt die oben genannten "Fakten" wenig seriös wirken. Es klingt vielmehr wie eine plumpe Stimmungsmache gegen Video- und Computerspiele getarnt als Unterschriftensammlung.

Der "Kampf" gegen die so genannten Killerspiele scheint sich für Spitzer und Pfeiffer in einen regelrechten Fanatismus gewandelt zu haben. Dieser Aufruf hat nichts mehr mit Wissenschaftlichkeit und Jugendschutz zu tun, sondern ist eine Hetzkampagne sondergleichen, wie sie eine Partei wie die NPD nicht besser fahren könnte! Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich jetzt lachen...

MfG,
Crayfish
 
In Wickie's Regenbogenfred ist ein Link zu dem Artikel :)

Ich dachte mir der ist zu unwürdig für den Thread hier :zahn:
 
Den Regenbogenfred les ich nur sporadisch, war also nicht persönlich Firo :)

Und natürlich gehört ein solches Pamphlet hier in den Thread, der ist für solchen Mist schließlich da :D

Ich hab mal eine (sachliche) Antwort an die im Originaltext angegebene E-Mailadresse geschickt. Ich musste mir einfach Luft machen...
 
Galeria Kaufhof: Ab April 2009 keine USK 18-Spiele mehr im Sortiment


Galeria Kaufhof wird ab April keine USK-18-Computerspiele mehr im Sortiment führen. Das bestätigte eine Unternehmenssprecherin heute gegenüber pcgames.de.
Galeria Kaufhof: Ab April 2009 keine USK 18-Spiele mehr im Sortiment
[Quelle: siehe Bildergalerie]
Demnach habe das Unternehmen beschlossen, aufgrund des Amoklaufes in Winnenden, Werbeware aus den Prospekten noch bis Ende März abzuverkaufen. Danach werde es keine Spiele für Erwachsene (Far Cry 2, Crysis, GTA 4, Resident Evil 5, Killzone 2 uvm. ) mehr im Sortiment geben.

"Galeria Kaufhof hat aufgrund der Geschehnisse in Winnenden entschieden, USK-18-Computerspiele aus dem Verkauf zu nehmen. Dies hat bundesweit in den Filialen bereits begonnen. Werbeware aus den Prospekten März wird noch bis Ende des Monats abverkauft. Ab April 2009 wird Galeria Kaufhof keine USK-18-Computerspiele mehr im Sortiment führen.

Darüber hinaus sind alle Mitarbeiter an den Kassen und im Verkauf nochmals für das Thema Jugendschutz sensibilisiert worden. Mit diesem Schritt möchte das Unternehmen ein weiteres Zeichen für eine soziale und gesellschaftspolitische Verantwortung setzen", so die Pressesprecherin gegenüber pcgames.de.

quelle: pcgames.de

ohne worte, dann bitte auch 18er filme, alkohol, zigaretten und alles weitere jugendgefährdente aus dem sortiment.

nicht das mich das stören würde, da ich noch nie dort ein spiel gekauft habe. das signal ist aber ein schlechtes. das wurde doch sicher wieder von einer marketingagentur ausballdowert um das image des ladens zu heben. gehören die nicht auch zur metro group? dann müssten saturn, mm und co. ja auch die ganzen spiele aus dem sortiment nehmen.

fazit: mir wurscht, sendet aber an die vielen unwissenden leider genau das falsche signal.

dazu passend hat sich Bayerns Innenminister Herrmann auch zu wort gemeldet:

Bayerns Innenminister Herrmann vergleicht Gewaltspiele mit Kinderpornographie

Nach den Worten des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann gehören Gewalt verherrlichende Killerspiele genau so verboten wie die Darstellung von Kinderpornographie im Internet.

"Ich kann nicht nachvollziehen, wieso man sich im politischen Berlin weitgehend einig ist, Kinderpornographie im Internet zu verbieten und das mit allen Mitteln auch konsequent durchsetzen will, dies aber bei Gewalt verherrlichenden und extrem grausamen Killerspielen nicht möglich sein soll", sagte Herrmann in einer Pressemitteilung und verglich erneut Computerspiele mit abstoßender Kinderpornographie.

Die Vollzugsprobleme, ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Killerspielen durchzusetzen, seien nicht größer als die Durchsetzung des Verbots von Kinderpornographie. Gegenteiliges sei der Fall. Ein strafrechtliches Verbot oder eine Indizierung zerstöre wegen des damit verbundenen Werbeverbots die Marktchancen derartiger Gewaltspiele.

Abschließend sagte der bayerische Innenminister: "Entweder der Staat versucht, das durchzusetzen oder er streicht völlig die Segel."

Im gleichen Atemzug verwies Herrmann darauf, dass bereits heute Gewalt verherrlichende Darstellungen nach dem Strafgesetzbuch strafbar sind. Das derzeitige Verfahren der freiwilligen Selbstkontrolle müsse kritisch überprüft werden, damit Killerspiele definitiv keine Chance mehr auf eine Marktfreigabe haben.

quelle: videogameszone.de

- ohne worte -
 
Die Aktion vom Kaufhof wäre ja völlig wurst (ist ja sogar im Amiland so das die großen Ketten keine Erwachsenentitel führen - dafür aber Waffen und Munition, zumindest noch vor ein paar Jahren :D ), nur ist das ein weiteres negatives Signal für die Öffentlichkeit. Mittlerweile muss echt jeder der mit der Thematik nix zu tun hat meinen das "Killerspiele" das Böse sind.
Zu den Witzfiguren aus Bayern fällt einem ja schon länger nix mehr ein, dass solche Leute die Geschicke eines (Bundes-) Landes lenken dürfen geht eigentlich auf keine Kuhhaut.

Großes Lob hier mal an die Berichterstattung von Gamestar/Gamepro. Die sitzen ja sogar in München (:zahn: ), wenn sich unsere anderen Medien daran mal ein Beispiel nehmen würden anstatt im neuen Jahrtausend die Meinungen konservativer Politiker und anderen alten Säcken zu propagieren hätten wir Spieler ein paar Probleme weniger.
Schade finde ich es das von der Industrie, von nem Statement mal alle paar Jahre abgesehen, da überhaupt nichts kommt. Liegt wohl vor allem daran das der dt. Markt nicht wichtig genug ist, mal abgesehen von Titeln wie GTA verdient man hierzulande mit 18er Titeln ja eh kaum was.
 
Medienforscher: Computerspiele sind nicht für Gewalt verantwortlich

19.03.09 - Aus Sicht des Medienforschers Johannes Fromme werden Computerspiele allzu häufig vorschnell für reale Gewaltexzesse wie den Amoklauf in Winnenden verantwortlich gemacht. Das meldet Heise.

'Man merkt jetzt, dass die Diskussionen nach einem bekannten Muster ablaufen, aber nicht fundiert. Es ist alles sehr vorhersagbar, was da kommt', sagte der Professor für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung an der Universität Magdeburg gegenüber der dpa.

'Die Wahrscheinlichkeit, dass ein 17-Jähriger ein Counter-Strike-Spiel oder Ähnliches auf dem Rechner hat, ist relativ hoch. Eigentlich ist das normal.' Inzwischen interessiert sich die Mehrheit der Forscher für die Frage, weshalb Jugendliche Computerspiele spielen und nicht mehr, was die Spiele mit den Jugendlichen anstellten, sagte Fromme.

Er organisiert in Magdeburg noch bis zu diesem Samstag eine internationale Tagung zum Stand der Computerspieleforschung. 'Die Faszination von Computerspielen hat etwas zu tun mit der Interaktivität, die neu ist und eine andere Erfahrung als beim Film.' Die jungen Menschen erlebten sich selbst als jemanden, der etwas bewirken könne, was ihm im Alltag oft nicht gelinge. 'Gerade Leute, die eher unauffällig und still sind, sich nichts trauen, haben da ein Feld – und das ist erstmal etwas Positives –, wo sie erleben, dass es Wirkung hat, was sie machen.'

Es sei wichtig, den jungen Menschen den Umgang mit Computerspielen beizubringen. 'Das lernt man vor allem in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen, über die Resonanz von anderen, die mir wichtig sind. Die wichtigen Partner können auch im Internet sein.' Entscheidend sei hier allerdings auch die Arbeit der Schulen, wo noch einiges im Argen liege.

'Ob man damit Geschehnisse wie in Winnenden verhindern kann, ist eine andere Frage. Ich glaube nicht, dass das nur an mangelnder Medienkompetenz lag, was da passiert ist.' Im Abschlussbericht des Amoklaufes von Erfurt im Jahr 2002 habe sich dieses simple Erklärungsmuster nicht bestätigt. Auch bei dem 17 Jahre alten Amokläufer aus Winnenden hatten Fahnder 'Killerspiele' gefunden und einen deutlichen Zusammenhang zu dem Blutbad hergestellt.

Fromme erteilte pauschalen Forderungen, Computer generell aus Kinder- und Jugendzimmern zu verbannen, eine Absage: 'Das würde ich für unsinnig halten, weil ein Computer ein multimediales Gerät ist, das für alles Mögliche verwendet werden kann.' Dazu gehöre, Filme abzuspielen, Radio zu hören und zu telefonieren oder Bücher zu lesen. 'Natürlich müssen junge Leute lernen, mit dem Computer und den Risiken, die er birgt, umzugehen. Da gilt das gleiche wie im Straßenverkehr oder beim Umgang mit dem anderen Geschlecht.'
CLICK (Heise: 'Medienforscher: Computerspiele sind nicht für Gewalt verantwortlich')

--> Gamefront.de
 
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