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Verbot von "Killerspielen"

Jetzt ließ der Beckstein ja einen ganz tollen, neuen Plan verlautbaren! Er möchte jugendlichen Straftätern die Konsolen beschlagnahmen lassen. Weiterhin ließ er Formulierungen vom Stapel, da kann man nur mit den Ohren schlackern, z.B. dass die Revolte der 68er rückgängig gemacht werden müsse, stelle sie doch die Wurzel allen Übels erst dar! Außerdem sollen Leute, die bei Demonstrationen auffällig geworden waren, vor künftigen Demos in Vorbeugehaft genommen werden.

Dann würde ich mal sagen: Adolf Beckstein for President! :addlja:

MfG,
Crayfish

P.S.: Quelle: gamepro.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass man das ZDF nicht mehr ernst nehmen kann, zeigt eine völlig konträre Berichterstattung zu "GTA IV". Wie gamepro.de berichtet, gab es zwei Beiträge zu diesem Thema. Einmal in der Sendung "neues" (eine Sendung über Computer, Hardware, Software, Spiele, etc.) und in der Sendung "heute nacht".

Hier findet ihr den "neues"-Beitrag:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/487902?inPopup=true

Hier der "heute nacht"-Beitrag (mal wieder mit dem/der Pfeiffe(r) als Redner):
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/Grand_Theft_Auto/496906?inPopup=true

Bin mal gespannt, wann "Frontal 21" wieder mal loslegt!

MfG,
Crayfish
 
der beitrag bei neues ist natürlich super, aber auch den beitrag aus der heute sendung finde ich angesichts der im spiel vorhandenen gewalt doch noch akzeptabel. nur herr pfeiffers meinung am ende des beitrages hätte man sich sparen können.
 
Abgesehen von dem Unnötigen der mal wieder zu Wort kommen musste, war der Beitrag im ZDF immerhin längst nicht so reißerich wie in der Vergangenheit. Dennoch natürlich mit einem negativen Unterton versehen - solange unsere Politiker solche Gesetze verbrechen wird ein Beitrag wie der von 3sat aber wohl nie so bei den ÖR zu sehen sein.
 
Meinte damit auch nur ARD u. ZDF - man sieht ja wie der Beitrag bei 3sat aussieht und was beim ZDF daraus wurde.
 
Finde beide Beiträge vollkommen ok. Dass man als Außenstehender auf diese realistische und stellenweise extrem brutale Gewalt in GTA IV mit einem starken Stirnrunzeln reagiert halte ich für absolut nachvollziehbar. Das Spiel IST derbe und das ist auch mit ein Grund warum es sich gut verkauft.
 
Ist mir klar. Ich hab doch geschrieben das es mir dabei nur um ARD/ZDF ging die in der Vergangenheit mit einseitigen, reißerischen Beiträgen geglänzt haben.
Und ja, es ist ein Fortschritt, aber alleine schon wegen dem Pfeiffer nicht i.O.
Man kann über GTA IV sicherlich kontrovers diskutieren und es gehört auf keinen Fall in Kinderhände aber das wars dann auch. Jugendschutz muss sein aber den "Erwachsenenschutz" der in Deutschland betrieben und durch das neue Gesetz nochmal verschärft wird braucht kein Mensch.
 
der erwachsenenschutz in deutschland ist doch nen kinderschutz. so nen gejammer was die über videospiele machen. wenn ich mir so die SAW reihe z.b. angucke ist gta im besten fall nen viva pinata. für mich ist das ganze thema wie die es diskutieren nicht gerechtfertigt. sollen se nen stempel drauf machen dass das für erwachsene ist und gut. liegt ja schließlich an den läden ob es in kinderhände kommt oder nicht.
 
Naja, und an den Eltern. Ich finde auch, es ist irgendwo eine ermessenssache. Ich zocke seit ich fünf Jahre alt bin. Sicherlich war damals die Grafik und Technik noch nicht so weit wie heute, aber geballtert und gekämpft wurde damals auch schon. Als 16jähriger hab auch ich "Resident Evil" gespielt - und? Hat es mir geschadet? Ganz, ganz sicher gibt es auch 18jährige, denen ein solches Spiel irgendwo zusetzt. Andererseits erzählen mir mittlerweile auch schon 13jährige, dass "SAW" und "Hostel" zu ihren Lieblingsfilmen zählt, gleichzeitig sind sie aber unbekümmert, tollen draußen herum, machen viel Sport und engagieren sich im Ort. In der Schule sind sie dabei auch nicht besser oder schlechter als andere Kids. Ich denke genau solche Kinds hätten auch kein Problem damit, ein "GTA IV" zu spielen, was nicht bedeuten soll, dass ich es ihnen direkt vorsetzen würde. Aber es würde wohl keinerlei Probleme geben.

MfG,
Crayfish
 
CSU-Politiker fordern rasches Killerspiel-Verbot

Berlin (dpa) - Der wachsenden Verbreitung sogenannter Killerspiele wollen CSU-Politiker per Verbot einen Riegel vorschieben.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und der innenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Hans-Peter Uhl (CSU), stellten am Montag in Berlin die freiwillige Selbstkontrolle der Spielehersteller (USK) infrage. Jugendschutz müsse vor den Interessen der Produzenten stehen.
Unterstützt wurden sie vom Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Christian Pfeiffer. Es dürfe nicht sein, dass die USK mit ihrer Altersfreigabe das Strafrecht faktisch außer Kraft setzte. Pfeiffer wies auf den Zusammenhang von "Killerspielen" und Gewaltbereitschaft der Jugendlichen hin.


Herrmann bezeichnete die am 1. Juli in Kraft getretene Verschärfung des Jugendschutzgesetzes als Minimalkorrektur. "Killerspiele" seien Machwerke von abstoßender Brutalität und Grausamkeit. Bayern will im Bundesrat darauf dringen, dass sein bereits im Januar 2007 eingebrachter Antrag weiter beraten wird.

Das Verbot von Gewaltdarstellungen in Paragraf 131 des Strafgesetzbuchs sei in keiner Weise auf Computerspiele zugeschnitten. Ein Verbot von "Killerspielen" stehe bereits im Koalitionsvertrag. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien müsse das entscheidende Wort haben und nicht die industrienahe USK, forderten die CSU- Politiker und Pfeiffer.


Nach den Vorstellungen Herrmanns sollte bei Verstößen eine Höchststrafe von einem Jahr Gefängnis eingeführt und das Bußgeld drastisch von 50000 auf 500000 Euro erhöht werden.


Pfeiffer verlangte eine umfassende Indizierung. Wenn die Spiele nicht mehr frei verkaufbar seien, würden sie nicht bekannt, und der Umsatz breche ein. "Das Indizieren ist ökonomisch höchst wirksam." Uhl regte vor dem Hintergrund kinderpornografischer Angebote im Internet an, Provider per Gesetz zu zwingen, bestimmte Seiten aus dem Netz zu nehmen.
Spätestens seit den Olympischen Spielen in Peking wissen man, was möglich sei. "Was die Chinesen können, sollten wir auch können. Da bin ich gern obrigkeitsstaatlich."


Pfeiffer kritisierte die Freigabepraxis der USK. Nur bei einem Drittel von nachgeprüften 72 Spielen sei die Alterseinstufung nachvollziehbar. Die Kontrolle sei eine Farce. "Der Jugendschutz ist ein Papiertiger." Als Beispiel für abstoßende Gewaltspiele nannte er "Grand Theft Auto IV": Das von der USK ab 18 Jahren freigegebene Spiel wurde in den ersten Wochen weltweit sechs Millionen Mal verkauft. "Die lustvolle Gewaltanwendung wird zum Selbstzweck des Spiels." Mord und Totschlag würden mit Punkten belohnt.


Viel zu wenig Beachtung findet nach Einschätzung Pfeiffers die Suchtgefahr durch Computerspiele. Vor allem Jungen neigten zu übermäßigem Konsum. In der Schule schnitten sie deutlich schlechter ab. Zudem gehöre kein Bildschirmgerät in ein Kinderzimmer. "Zuviel Medienkonsum macht dick, dumm und möglicherweise auch aggressiv", so der Kriminologe.
Quelle: http://portal.gmx.net/de/themen/dig...erspiel-Verbot,articleset=3313946,page=1.html

Was mich wirklich aggressiv macht ist dieser Pfeiffer! "GTA IV" wurde mehrfach als absolutes Kulturgut im Stile mancher Filme gewertet. Außerdem wird dem Jugendschutz insofern Genüge getan, dass es keine Jugendfreigabe erhalten hat. Was zum Henker will er denn noch??? Achja...Verhältnisse wie in China so wie es sich da herauslesen lässt. Am besten mit ihm als neuen Führer, der uns alle ins Happy-Kunterbunte-Wunderland führt. Man kann angesichts dieses Konservatismus einfach nur den Kopf schütteln. Ich zock jetzt ne Runde "Call of Duty" um meine Aggressionen loszuwerden!

MfG,
Crayfish
 
Der Pfeiffer ist der beste Beweis dafür das es mit Sicherheit keine "Killerspiele" braucht um nen Schlag wegzubekommen.
Aufgrund der China-Aussage kann man nur den Schluss ziehen den mal in ne Zelle zu stecken - mit schönen gepolsterten Wänden...
 
Zudem die USK die Schrauben eh schon enger gezogen hat. Viele Titel die früher "ab 16"-Signets erhalten haben (Bsp.: "Halo", "GTA") erhalten heute "keine Jugendfreigabe". Das soll mir auch recht sein, von mir aus soll auch schärfer kontrolliert werden. Aber das Eingreifen des Staates auf meine (Noch-) Rechte als Erwachsener ist einfach nur eine Sauerei.

Und wieso wird eigentlich immer die USK, nie aber die für Filme zuständige FSK kritisiert?

MfG,
Crayfish
 
Gewaltfilme waren eben früher als Wurzel allen Übels in.
Die Typen leiden unter Realitätsverlust, dass GTA seit langem das einzige Erwachsenenspiel war das überhaupt unzensiert in Deutschland zu erwerben war ist denen vermutlich nichtmal bewusst.
Ich könnte mich auch ewig darüber aufregen das ich ständig Spiele und Filme importieren muss, monströse Alterskennzeichnungen dulden muss usw.
Das schlimme ist das man einfach nichts dagegen tun kann, bei jedem scheiß der hier passiert mischt sich die EU ein aber beim Jugendschutz darf ja jedes Land sein eigenes Süppchen kochen - es ist ja nicht so das PEGI System überall sonst prima funktioniert...
 
Zudem die USK die Schrauben eh schon enger gezogen hat. Viele Titel die früher "ab 16"-Signets erhalten haben (Bsp.: "Halo", "GTA") erhalten heute "keine Jugendfreigabe". Das soll mir auch recht sein, von mir aus soll auch schärfer kontrolliert werden. Aber das Eingreifen des Staates auf meine (Noch-) Rechte als Erwachsener ist einfach nur eine Sauerei.

Und wieso wird eigentlich immer die USK, nie aber die für Filme zuständige FSK kritisiert?

MfG,
Crayfish

Das hat wie immer was mit Wählerzielgruppen zu tun.
Solange Gamer nicht zur Wählerzielgruppe der CSU gehören, lohnt es sich für die ewig vorgestrigen zur Beruhigung ihrer Stammtischwählerschaft auf die Minderheiten einzuschlagen bzw. auf die Nichtzielgruppe einzuschlagen.
Genau das ist auch der Grund, warum sich die CSU Schergen so gegen eine Verschärfung des Waffenerechts für Schützenvereine stemmen. Sowas ist in Bayern verbreitet und nix wäre peinlicher als den eigenen Wahlkreis zu verlieren, weil man den Stammtischbrüdern ans Bein gepisst hat.
Genau das ist auch der Grund, warum Pornographie immer so schön aus der Diskussion heraus gehalten wird! Geschätze 10 Millionen Männliche und Wahlberechtigte Heavy User würden Amok auf dem Stimmzettel laufen wenn man sich da an den Status Quo heran trauen würde. Und das würde auch besonders in Bayern die CSU treffen ...
Die Schergen von der CSU sollten lieber endlich mal dafür sorgen, daß die ganzen NS Insignien von den Bauwerken der Landesregierung von Bayern entfernt werden!
 
Die Schergen von der CSU sollten lieber endlich mal dafür sorgen, daß die ganzen NS Insignien von den Bauwerken der Landesregierung von Bayern entfernt werden!

Wieso denn? Da wird einfach vorausschauend gedacht. Denn angesichts der dort betriebenen, konservativen Politik (Zensur, Waffenrecht, etc.) werden die Insignien irgendwann wohl wieder aktuell.

MfG,
Crayfish
 
Aber Hauptsache Filme wie Hostel und Co. stehen für die kleinen Kinder schön sichtbar in der Familienvideothek. :shake:

Letzt hab ich dort nen Cover gesehen wo ne gefesselte Hand zu sehen war, neben ihr lag ne blutige Rasierklinge und nen paar Finger warn abgeschnitten.

Dazu irgend was mit wieviel Schmerz hälst du aus, oder so. :würg:
 
Reaktionen von Kulturrat und anderen Mitgliedern der Union:

Die durch den bayerischen Innenminister Joachim Hermann (CSU) Anfang der Woche erneut losgetretene Debatte, um ein Verbot von so genannten »Killerspielen«, erfährt vom Deutschen Kulturrat und jungen Politikern der Union deutlichen Widerspruch. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: »Eigentlich war die Debatte um das Verbot von gewalthaltigen Computerspielen längst beendet. Sowohl in der Politik als auch in den Verbänden bestand Einvernehmen, dass die Kraft besser in die Ausbildung von Medienkompetenz bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie in die Auszeichnung guter Computerspiele gesteckt werden sollte, statt in einen Verbotsaktionismus zu verfallen, der in Zeiten des Internets ohnehin schwer durchsetzbar ist.« Zimmermann bezeichnet den erneuten CSU-Vorstoß dann auch als »ein schlechter bayerischer Running Gag in Wahlkampfzeiten.«

Diskussion innerhalb der Union
Laut einem heise.de-Bericht, ist auch innerhalb der Union ein Streit über die erneute Verbotsforderung der CSU entbrannt. Eine Gruppe Politiker der Unions-Bundestagsfraktion hat sich strikt gegen den Vorschlag gestellt. Die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär, der Junge-Union-Vorsitzende Philipp Mißfelder und der Chef der Jungen Gruppe der Union im Bundestag, Marco Wanderwitz (CDU), forderten in Berlin mehr Aufklärung statt eines Pauschalverbots von Gewalt-Computerspielen.
»Der illegalen Nutzung und Verbreitung wird durch ein Verbot Tür und Tor geöffnet«, sagte Bär der dpa. »Mißfelder warnte davor, eine Wachstumsbranche wie die Computerspiel-Industrie«, an den Pranger zu stellen.


GTA 4 sofort auf den Index
Unterdessen ist auch bekannt geworden, welches »Killerspiel« der Unterstützer des CSU-Verbotsantrages und selbsterklärte Computerspiele-Gegner, Christian Pfeiffer, sofort auf dem Index sehen möchte: GTA IV. Pfeiffer ist der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, der in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Talk-Show-Auftritte und in Forscherkreisen umstrittene Untersuchungen einen Namen gemacht hat. Wie Focus Online berichtet, verlangte Pfeiffer bei seinem Treffen mit der CSU eine umfassende Indizierung: Wenn die Spiele nicht mehr frei verkaufbar seien, würden sie nicht bekannt, und der Umsatz breche ein. »Die lustvolle Gewaltanwendung wird zum Selbstzweck des Spiels«, wird Pfeiffer, früher Justizminister von Niedersachen, zitiert.
Wie weltfremd Pfeiffers Forderung gerade bei Grand Theft Auto IV ist, zeigt nicht nur der weltweite Verkaufserfolg des Spiels, sondern das enorme Medienecho beim Erscheinen des Spiels. Den gerade GTA IV wurde von den Krikern der New York Times bis zu Der Spiegel als Meilenstein der interaktiven Unterhaltung gelobt. Wäre das Spiel indiziert, dürfte de facto in Deutschland niemand mehr positiv über das Spiel berichten und seine künstlerischen Leistungen loben, da dies als Werbung für das Produkt ausgelegt werden könnte und Werbung für indizierte Medien per Gesetz verboten ist.


Von China »lernen«
Aber offenbar schein solche Bedenken bei Pfeiffer und der CSU wenig zu bedeuten: Der CSU-Politiker Hans-Peter Uhl schlug laut Focus vor dem Hintergrund kinderpornografischer Angebote im Internet vor, Provider per Gesetz zu zwingen, bestimmte Seiten aus dem Netz zu nehmen. Spätestens seit den Olympischen Spielen in Peking wisse man, was möglich sei: »Was die Chinesen können, sollten wir auch können. Da bin ich gern obrigkeitsstaatlich.« Und hier schließt sich der Kreis: Denn schon 2006 forderte der jetzige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein: »Killer-Spiele« sollten »in der Größenordnung von Kinderpornographie eingeordnet werden, damit es spürbare Strafen gibt« und setzte damit Computerspiele auf eine Stufe von Kinderpornografie.

Quelle: gamepro.de



MfG,
Crayfish
 
War klar, dass nach den Reaktionen von Kulturrat und anderen Stimmen der Partei sofort nachgelegt werden muss :mad:

In einem Interview mit der Zeit hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann seine Verbotsforderung für sogenannte »Killerspiele« bekräftigt und diese erneut auf eine Gefahrenstufe mit Kinderpornografie und Neonazi-Propaganda gestellt. »Natürlich wird nicht jeder Spieler ein Gewalttäter. Aber wenn Spiele auch nur zu einem bestimmten Prozentsatz ein höheres Maß an Jugendgewalt auslösen, dann ist das Grund genug, sie zu verbieten. In anderen Bereichen haben wir auch klare Verbote, ich denke an Kinderpornografie«, sagte Herrmann, der nach eigener Aussage noch nie eines dieser Computerspiele gespielt hat.

Auf die Anmerkung des Interviewers, dass es in Deutschland vor allem ein Problem mit der Durchsetzung der Jugendschutzbestimmungen gibt, sagte Herrmann: »Das ist eines der Probleme. Aber je größer die Gefahr ist, dass solche Spiele auch in die Hände von Kindern und Jugendlichen kommen, desto stärker muss der Staat eingreifen. Es ist ja auch für alle verboten, die Verbrechen des Nationalsozialisten zu verharmlosen.«

Warum Herrmann als Verbotsvergleiche explizit Kinderpornografie und die Verharmlosung von Nazi-Verbrechen anführt und nicht viel näherliegende Beispiele, wie das Abgabeverbot von Alkohol an Minderjährige oder andere Jugendschutzbestimmungen, geht aus dem Interview nicht hervor. Offenbar ist er sich der Bedeutung von Computerspielen, wie etwa das im Interview angesprochene GTA IV nicht bewußt. So sagt er später: »Wir dürfen bestimmte Fehlentwicklungen der amerikanischen Gesellschaft bei uns gar nicht erst Platz greifen lassen.« Dass die GTA-Entwickler aus Großbritannien und viele Actionspiele, die unter die CSU-Definition von »Killerspielen« fallen würden, in Europahttp://www.gamepro.de/news/killersp...65/killerspiele_csu_verteidigt_position.html# entstanden sind, weiß er scheinbar nicht. Ganz im Sinne von seines Mitstreiters Christian Pfeiffer, den er in dem Zeit-Interview als Quelle für seine Expertise anführt, hofft Herrmann, das sich die Spielhersteller komplett von dem gesamten Gewaltbereich verabschieden. »Die wollen intelligente Spiele machen, Bildungsspiele, und noch ganz andere, spannende Geschichten.« Auch wenn alle großen Spielehersteller wie Activision, EA oder Ubisoft mehr Umsatz mit für alle Altersgruppen freigegebenen Spielen machen, hat sich bisher noch keiner der Publisher von ihren Blockbuster-Shootern wie Call of Duty 4, Far Cry, Half Life 2 oder Battlefield 2 verabschiedet. Ganz im Gegenteil: Keiner der großen Hersteller würde eine Sekunde zögern, Rockstars GTA in sein Produktportfolio aufzunehmen.

Aber nicht nur im Spielebereich scheint der CSU-Politiker Wissenslücken zu haben. So fordert er in dem Interview: »Spiele, die brutale Gewalt verherrlichen, müssen im Strafgesetzbuch generell verboten werden.« Den Einwand des Fragestellers, dass dies bereits längst der Fall ist , lässt er nicht gelten. »Wir werden da nicht locker lassen, wir wollen diese Diskussion weiterführen. Mit den völlig unzureichenden Änderungen des Jugendschutzgesetzes ist das für uns nicht abgeschlossen.«


Bayern hatte einen eigenen Entwurf für einen neuen Gewaltverherrlichungs-Paragrafen im Strafgesetzbuch eingebracht, der jedoch keine Zustimmung fand und von Juristen auch als zu unspezifisch und unverhältnismäßig kritisiert wurde. Wäre der CSU-Vorschlag umgesetzt worden, wären künftig nahezu alle Hersteller von Actionspielen, in denen auf Menschen oder menschenähnliche Figuren geschossen wird, Gefahr gelaufen vor Gericht zu landen.


Selbst innerhalb der CSU regt sich inzwischen Widerstand gegen die harte Linie Herrmanns. Bisher scheint der gemäßigtere Flügel jedoch noch nicht genug Gewicht bei der Festlegung des Parteikurses zu haben.

Quelle: gamepro.de vom 5.9.2008

Kaum zu glauben, dass solche Leute unser Land regieren dürfen. Das wäre so, als würde ich das Stricken verbieten. Davon hab ich nämlich auch keine Ahnung. :shake:

MfG,
Crayfish
 
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