Habs gesehen und es war genau wie erwartet. Habt ihr gewusst, dass man in "San Andreas" möglichst viele Frauen vergewaltigen muss? Jetzt wissen wirs. Überhaupt haben sie mal wieder die US-Fassung mit Blut und Kettensäge gezeigt. War eine Hetzerei wie immer. Email an die Redaktion ist schon raus. Hier ihr Inhalt:
"Sehr geehrte Panorama-Redaktion,
danke für diesen Beitrag eben in ihrer Sendung. Mein Schreiben von vorhin ist damit bestätigt. Dass Killerspiele nicht in Kinderhände gehören, darüber sind wir uns einig. Dass ihr Beitrag aber nicht zur Lösung des Problems beigetragen hat, das ist nun mehr als deutlich. Vielmehr handelte es sich im puren Hetzjournalismus Marke „Bild“ und ich frage mich, ob meine GEZ-Gebühren für einen solch unausgegorenen Beitrag verschwendet werden müssen. Unausgegoren deswegen, weil die gezeigten Bilder nicht den Tatsachen entsprechen. Sicher ist es aber einfacher, sich in gemachte Nester zu setzen, anstelle ordentlichen Journalismus zu betreiben. Angst macht mir dabei, dass Magazine wie das Ihre die Bevölkerung auch anderweitig informieren – auch mit Falschaussagen? So ist kein Spiel bekannt, bei dem man Frauen vergewaltigen muss. Beim gezeigten Spiel „GTA: San Andreas“ (im Übrigen mal wieder die amerikanische Fassung, die deutsche Fassung ist gekürzt, Kettensäge und Blut sind hierzulande gar nicht enthalten), hat man über Umwege, sogenannte „Cheats“, die Möglichkeit Beischlaf mit den im Spiel gefundenen Freundinnen zu verüben. Im eigentlichen Spiel sind diese Szenen nicht enthalten. Von Vergewaltigen also nicht die Spur, sondern pure Hetzerei! Dass „Call of Duty“ ein Kriegsspiel ist, ist richtig. Dass es realistisch anmutet, ebenfalls. Dass man möglichst viele Menschen töten muss, ist schlichtweg falsch, wichtig ist es, das Ende des Levels zu erreichen. Ob die Thematik geschmacklos ist oder nicht, das soll bitte jeder erwachsene Bürger und Spieler für sich selbst entscheiden. Dass Kriege eine ernste Sache sind, zeigen uns Tagesschau und Co. mit den beeindruckendsten Bildern jeden Abend gegen 20 Uhr im Fernsehen. Ungeschnitten. Und echt, nicht virtuell.
Verbote sollen also die Lösung all unserer Probleme sein? So jedenfalls habe ich den Beitrag verstanden. Aufforderungen an Eltern und Pädagogen, den Umgang mit dem Medium zu besprechen, die gab es leider, wie immer eigentlich, nicht. Die genaue Definition von „Killerspiel“ ist auch durch ihren Beitrag nicht deutlich geworden. Es mutet an, alles, was irgendwie mit Waffen zu tun hat, ist automatisch ein Killerspiel. Und wieso wir die brauchen? Wieso Erwachsene so was spielen? Weil es ihnen Spaß macht, weil sie eine Geschichte erleben möchten, sie spielen gegen den Computer oder im Wettkampf mit anderen Spielern. „Call of Duty“ zeigt auf realistische Art und Weise den Krieg. Das machen Filme auch. Hier ist man Bestandteil, richtig, und man hat selbst die Möglichkeit zu erkennen, wie schlimm die Realität dann wohl ist und ist froh, das Ganze nur virtuell zu erleben, eingepackt in eine spannende Geschichte. Der alte Kampf Gut gegen Böse.
Ich selbst spiele seit vielen Jahren Videospiele. Darunter neben „Super Mario“ und Co. auch das ein oder andere Spiel, dass von der Allgemeinheit gerne als „Killerspiel“ bezeichnet wird. Ich sehe dieses Medium als Medium für erwachsene Spieler, die sich in eine erwachsene Geschichte hineinversetzen wollen. Genauso wie es in Büchern und Filmen gehandhabt wird. Wäre das nicht der Fall, gäbe es bald nur noch Disneyfilme und Bilderbücher. Keine Krimis mehr, kein Horror. Die Leute wollen nicht nur glückliche Helden und strahlende Gesichter. Das funktioniert auch nicht, weil unsere Welt so einfach nicht ist. Auch das zeigt das Fernsehen ja immer in bestechender Qualität. Wieso soll es also keine Software für erwachsene Spieler geben?
Der Kommentar der Moderatorin war übrigens auch völlig daneben. Wie sollen die Hersteller der Spiele sonst reagieren? Andere Staaten sehen ein, dass es für unterschiedliche Altersstufen auch unterschiedliche Geschichten, Helden, also Software geben muss. Und dort werden diese auch verkauft. Im konservativen Deutschland (mit dem wohl besten Jugendschutzsystem der Welt), ist dies offensichtlich nicht möglich, zumal der Begriff „Killerspiel“ ja neuerdings als Synonym für nahezu alle Spiele missbraucht wird. Und das von Medien wie dem ihren.
Alles in allem mal wieder ein sehr einseitiger Beitrag, der vor Falschaussagen und schlechtem Journalismus nur so strotzte! Wie heißt es in der GEZ-Werbung immer so schön? „Danke für Ihre Gebühren!“ – Bei Beiträgen in dieser Qualität aber nicht mehr lange!"
MfG,
Crayfish