• Wie letztes Jahr von einigen gewünscht, hier eine Erinnerung zur Unterstützung.
  • Hallo zusammen, bitte prüft mal die im Forum hinterlegte Mail Adresse auf Aktualität. Es ist jetzt schon mehrfach passiert, dass Mails (z.B. für Benachrichtigung neuer PNs) nicht zugestellt werden konnten, weil die Konten nicht mehr existieren oder voll gelaufen sind. Danke!
  • Hallo Gast, falls du dich wunderst, wieso Bilder und Videos nicht mehr sofort angezeigt werden, schau mal hier.

Verbot von "Killerspielen"

Natürlich werde ich den Teufel tun und die lockeren Film-Ratings im Vergleich mit Spielen anprangern, da ich die Entwicklung bei Filmen ja insgesamt sehr positiv sehe. Es ist niemandem (der volljährig ist) geholfen, wenn nur der "Gerechtigkeit" wegen gleich beide Medien strenger "reguliert" würden, und nicht nur eins.

eben.
Und was Filme angeht gab es da auch schon ganz andere Zeiten. Davon abgesehen find ich die Lage bei Spielen aber auch extremer als sie bei Filmen jemals war. Zumindest kann ich mich nicht entsinnen, dass Splattermovies usw. damals für ein jugendliches Publikum produziert und beworben wurden. Bei bedenklichen Spielen wie z.b. die GTA-Reihe sieht das z.b. ganz anders aus.

Da muß die Industrie sich auch an die eigene Nase fassen und deren Profitgier (Hallo Rockstar) ist auch nicht ganz unschuldig daran, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Das was die Politiker jetzt machen is Populismus und Aktionismus in Reinkultur, typisch Politik halt.
Aber deswegen braucht man nich so tun, als ob im Videospielemarkt alles im reinen wäre. Ich bin schon lange nicht glücklich damit, womit diverse Firmen die Jugendlichen füttern. Vielleicht braucht es ja so eine drastische Sache, dass sich die Firmen endlich mal ihrer Verantwortung bewusst werden?
 
Möchte dem zweiten Absatz voll zustimmen.

Zusätzlich: Ich denke Gewalt, Kampf etc. wird immer einen gewissen Reiz haben, aber es wäre eigentlich eine gute Entwicklung, wenn sich die Videospieleindustrie mehr an neuen Inhalten festmachen würde, statt nur Gewalt und grafischen Overkill (so toll die technische Entwicklung vonstattenging oder eben nicht) zu setzen. Insofern finde ich Konzepte wie Eyetoy, Singstar und Wii ja auch toll, weil sie ein vollkommen neues Massenmarktpublikum mit neuen thematischen Ausrichtungen verknüpfen. Ok, man kann Eyetoy nicht auf Dauer spielen, und man muss auch nicht gleich vor der Kamera rumhopsen, nur um einen Schnitt von der puren Gewaltdarstellung zu vollziehen, und genaugenommen haben die Eingabemedien an sich ja auch nichts mit "Harmlosigkeit" zu tun, im Endeffekt sind ja Lightgun-Shooter da das beste Beispiel.

Deutschland wird sich IMO nicht gegen Spiele isolieren können in denen man auch mal jemand töten kann (ob es zentraler Spielinhalt ist oder nicht). Vielleicht werden irgendwann gewisse Spiele nicht mehr lokalisiert, vielleicht werden auch ein paar Leute Hopps genommen, aber die können doch sowieso nicht verhindern, dass weiterhin Leute auch z.B. Ego-Shooter spielen wollen bzw. können. Die gesamte Videospielbranche wird uns jetzt auch nicht mit grandiosen neuen Konzepten überhäufen nur wegen eines Verbots, wenn es denn wirklich käme. Ich würde es aber begrüßen, wenn man sich ein paar neue Gedanken machen würde, egal ob ein Verbot sich durchsetzt oder nicht, denn je mehr Geld die Branche umsetzt, desto schwerer haben es innovative Ideen scheinbar....
 
So, ich habe den Rat aus der Gamepro befolgt und mal ein paar E-Mails an Abgeordnete losgeschickt, alles natürlich sachlich und ohne populistisches Geschwätz, wie es uns die Kollegen aus Politik und Medien vormachen. Auf einen recht interessanten Blog bin ich durchs Maniac-Forum aufmerksam geworden:

http://freisein.wordpress.com/2006/12/30/die-10-wichtigsten-argumente-gegen-ein-verbot-von-%e2%80%9ekillerspielen%e2%80%9c/

Den hab ich auch direkt auch zur Argumentation verwendet. Ob es was bringt, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es nichts bringt die Meinung nur hier im Forum unter Gleichgesinnten zu vertreten. Wenn sie von euch noch ein paar erwärmen könnten, macht das vielleicht Eindruck...wer weiß?

MfG,
Crayfish

 
nen wirklich guter blog den du da gefunden hast. das dumme ist nur denk ich ma dass die politiker schon ihre meinung gebildet haben und einige bestimmt angst haben ihr gesicht zu verlieren wenn sie das jetzt doch nicht durchsetzen. könnte ich mir zumindest vorstellen dass einige so denken. ( mal abgesehen davon dass die mit der debatte darüber schon ihr gesicht MAL WIEDER verloren haben )
 
Den hab ich auch direkt auch zur Argumentation verwendet. Ob es was bringt, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es nichts bringt die Meinung nur hier im Forum unter Gleichgesinnten zu vertreten. Wenn sie von euch noch ein paar erwärmen könnten, macht das vielleicht Eindruck...wer weiß?


Ich hab nicht vor für eine Industrie einzutreten, die ganz bewusst Jugendliche mit Spielen wie GTA und co. ins Visier nimmt. Etwas mehr Verantwortungsbewusstsein bei der Industrie und ich wäre auch dabei. So muß ich leider sagen, dass ich mein (Noch)Hobby in der Öffentlichkeit nichmal verteidige. Da ich viele Vorwürfe genauso sehe und auch nachvollziehen kann, wenn Leute die nix mit der Materie zu tun haben schockiert sind.

Wir sind z.b. mit Egoshootern aufgewachsen, anfangs waren die Gegner Pixelhaufen, und für mich sind sie das auch immer noch. Wer jetzt zum ersten mal damit konfrontiert wird, sieht Menschen die leiden, zerstückelt werden und realistisch bluten. Ich glaube auch nicht, dass Jugendliche(oder gar Kinder) die jetzt in das Hobby einsteigen, das so differenziert sehen können wie wir, die wir eben mit unrealistischen Pixelhaufen angefangen haben. Das is weit mehr als nur ein Generationenkonflikt und eine Entwicklung die mir gar nicht gefällt.

Wir sehen die Gamemechanik dahinter, wir sehen immer noch die Pixelhaufen und nehmen die Gegner nicht als lebende Wesen war. Bei Neueinsteigern ohne Background bin ich mir da nicht so sicher. Und bei Leuten die damit normalerweise nix zu tun haben schonma gar nicht. Wenn du denen bei so etwas "ekelhaftem" mit rationellen Argumenten kommst, wirst du nicht weit kommen. Es wird sie nicht interessieren und wird sich anhören wie ein Junkie der behauptet er wäre nicht süchtig. Da muß man einfach mal dazu stehen, was die Industrie heutztage bewusst auf die Jugendlichen loslässt, ist teilweise wirklich völlig unverantwortlich und moralisch noch weit unter den unterirdischen Actionstreifen der 80er.

Es muß in der Industrie was passieren, sucht das Problem nicht nur bei den populistischen und unfähigen Politikern die sich jetzt damit profilieren wollen. Wenn es die Gemüter nicht bewegen würde, hätten die Politiker auch keine Veranlassung sich diesem Schauplatz zu widmen. Ein paar Tote bei Amokläufen interessiert die nicht wirklich, es sterben weit mehr Leute durch Verkehrsunfälle und Selbstmord und zig andere Ursachen(Haushaltsunfälle,...) gegen die man etwas unternehmen könnte, wenn man als Politiker denn unbedingt wollte. Das wäre halt nur nich so spektakulär und so ein supertoller Aufhänger sich zu profilieren.
 
wieso werden eigentlich keine pornos verboten oder die billige scheiße auf dsf?

so könnte man bestimmt von einen auf den anderen tag sexuelle übergriffe und vergewaltigungen auslöschen.. :rolleyes:
 
@ Im-Ho-Tep:

Ich sehe das etwas anders: Klar, die Gameindustrie möchte möglichst viele Spiele verkaufen, auch an Jugendliche. "GTA" zielt aber sicher nicht auf 12-Jährige, sondern auf junge Erwachsene. Daher kann man den Machern da keinen Vorwurf machen. Wie soll die Industrie denn reagieren? Indem sie nur noch Software produziert, die für ALLE Altersklassen geeignet sind?

Die Industrie muss kontrolliert werden - und das wird sie in Deutschland wie in keinem anderen Staat. Was hier fehlt, und da stimme ich dir vollstens zu, ist das Lernen des Umgangs mit diesem Medium. Das von dir gebrachte Beispiel verdeutlicht genau diese Misere nur allzu gut! Wir sind noch mit den Pixelhaufen groß geworden, die heutige Jugend bekommt realistische Bilder serviert. Das Angebot ist um ein Vielfaches größer und zwar in sämtlichen Medienbereichen. Das überfordert die Kinder, sie wissen es mitunter vielleicht wirklich nicht richtig einzuordnen. Aufklärung muss dabei bei den Eltern und in der Schule beginnen. Bei den Eltern sehe ich jedoch das Problem, dass sie selbst (noch) nicht mit dem Medium Computerspiele groß geworden sind - und Lehrer haben meist gar keine Ahnung. Da wird das Wort "Playstation" als Synonym für alles Schlechte dieses Mediums gebraucht. Aber die Dinge einfach nur zu verbieten kann nicht Lösung des Problems sein. Vergleichen wirs mit Aids! Verbieten kann man es nicht, Heilen leider auch (noch) nicht! Also liegt die Lösung in der Prävention!

MfG,
Crayfish
 
@ Im-Ho-Tep:

Ich sehe das etwas anders: Klar, die Gameindustrie möchte möglichst viele Spiele verkaufen, auch an Jugendliche. "GTA" zielt aber sicher nicht auf 12-Jährige, sondern auf junge Erwachsene. Daher kann man den Machern da keinen Vorwurf machen.

Doch kann man. Ein Szenario wie das von San Andreas oder Saints Row zielt eben nicht auf Erwachsene, es ist ganz klar auf pubertierende Jugendliche ausgerichtet, die sich von so einem Gangsta-Schwachsinn beeindrucken lassen. Natürlich sagt man das nicht offen, aber es ist offensichtlich. Ein ähnliches Spiel wirklich für Erwachsene wäre z.b. Scarface.
Und da gibt es endlose Beispiele von Spielen die klar auf Jugendliche ausgerichtet sind.

Wie soll die Industrie denn reagieren? Indem sie nur noch Software produziert, die für ALLE Altersklassen geeignet sind?

Nein, aber sie möge doch bitte keine pseudocoolen Jugenstil-Gewaltorgien produzieren.

Die Industrie muss kontrolliert werden - und das wird sie in Deutschland wie in keinem anderen Staat. Was hier fehlt, und da stimme ich dir vollstens zu, ist das Lernen des Umgangs mit diesem Medium. Das von dir gebrachte Beispiel verdeutlicht genau diese Misere nur allzu gut! Wir sind noch mit den Pixelhaufen groß geworden, die heutige Jugend bekommt realistische Bilder serviert.

Und das darf nunmal nicht sein. Das muß auch bei Erwachsenen nicht unbedingt sein. Dieses Medium bietet so viele Möglichkeiten, es is traurig, dass man es fast ausschliesslich auf realistische oder überzogene Gewaltdarstellung reduziert. Ab und an ma ganz witzig, ich liebe BloodRayne, aber die meisten der Dinger nehmen sich ja auch noch bierernst. Wir sind hier auf einem Niveau das bestenfalls auf dem der 80er B-Actionfilme liegt, und das ist erbärmlich.

Aber die Dinge einfach nur zu verbieten kann nicht Lösung des Problems sein. Vergleichen wirs mit Aids! Verbieten kann man es nicht, Heilen leider auch (noch) nicht! Also liegt die Lösung in der Prävention!

genau, solche Spiele dürfen erst gar nicht entwickelt werden:znaika:
Oder meintest du was anderes?;)

Ich für meinen Teil würde jedenfalls begrüssen, wenn den meisten Herstellen mal wieder was anderes einfallen würde, als todernste Realimus-Gewaltorgien. Mit oder ohne Verbot. Ich befürchte nur, von selber wird sich der Markt nicht regulieren.
 
Doch kann man. Ein Szenario wie das von San Andreas oder Saints Row zielt eben nicht auf Erwachsene, es ist ganz klar auf pubertierende Jugendliche ausgerichtet, die sich von so einem Gangsta-Schwachsinn beeindrucken lassen. Natürlich sagt man das nicht offen, aber es ist offensichtlich. Ein ähnliches Spiel wirklich für Erwachsene wäre z.b. Scarface.
Und da gibt es endlose Beispiele von Spielen die klar auf Jugendliche ausgerichtet sind.

Bei "San Andreas" eventuell möglich, auch wenn ich dabei behaupte, dass du etliche Klischees in die heutige Jugend hineinprojezierst, die gerade auch im genannten Beispiel überspitzt dargestellt werden. Die Mehrheit der Schüler läuft nämlich doch noch nicht so durch die Gegend. Ein "Vice City" zielt ja nun wiederum rein gar nicht auf diese Zielgruppe, wird aber dennoch von jungen Erwachsenen gespielt. Und wenn man hier schon der Videospielindustrie einen Vorwurf machst, muss man in einem Atemzug Film- und Musikindustrie nennen, inkl. der Presse. Kann man aber nicht, denn dieser Gangsta-Schwachsinn, wie du ihn nennst, ist auch Teil der heutigen Jugendkultur!


Nein, aber sie möge doch bitte keine pseudocoolen Jugenstil-Gewaltorgien produzieren.
Hier kommt es arg auf die Verpackung an. "San Andreas" spielt, wie oben schon gesagt, mit vielen Klischees und stellt manches überspitzt dar. Das Spiel ist ab 16 freigegeben. Vielleicht ein wenig zu früh um diese Zusammenhänge zu verstehen. Doch gerade hierzu bedarf es eben der Aufklärung seitens der Schule. Noch immer hantieren die Lehrer mit kindgerechten Texten aus den 70ern. Dass man die Jugend mit "Tom Sawyer" heute nicht mehr erreicht, das muss sich erst noch rumsprechen. Die Lebenswelt der Jugendlichen in Zeiten von Handy, Viva und Playstation geht doch völlig am schulischen Leben vorbei...und an den Eltern leider auch.


Und das darf nunmal nicht sein. Das muß auch bei Erwachsenen nicht unbedingt sein. Dieses Medium bietet so viele Möglichkeiten, es is traurig, dass man es fast ausschliesslich auf realistische oder überzogene Gewaltdarstellung reduziert. Ab und an ma ganz witzig, ich liebe BloodRayne, aber die meisten der Dinger nehmen sich ja auch noch bierernst. Wir sind hier auf einem Niveau das bestenfalls auf dem der 80er B-Actionfilme liegt, und das ist erbärmlich.
genau, solche Spiele dürfen erst gar nicht entwickelt werden:znaika:
Oder meintest du was anderes?;)
Ich für meinen Teil würde jedenfalls begrüssen, wenn den meisten Herstellen mal wieder was anderes einfallen würde, als todernste Realimus-Gewaltorgien. Mit oder ohne Verbot. Ich befürchte nur, von selber wird sich der Markt nicht regulieren.
Mit der Prävention meinte ich die Aufklärung, nicht das Nicht-Entwickeln der Spiele. Denn sofern man mit dem Medium richtig umgehen kann, sofern man auch mit Gewalt richtig umgehen kann, sofern die Geschichte dahinter stimmt - dann darf ein Spiel IMO auch solche Inhalte haben und für erwachsene Zocker zugänglich sein.

MfG,
Crayfish
 
Ich hab nicht vor für eine Industrie einzutreten, die ganz bewusst Jugendliche mit Spielen wie GTA und co. ins Visier nimmt. .

und was macht die filmindustrie mit unverantwortlichen raserstreifen ala the fast and the furious? es sterben sicherlich ejdes jahr mehr leute an selbsüberschätzung im straßenverkehr, als an videospielen...

soviel zu deiner aussage.

btw. die industrie tut was für jugendschutz. siehe usk oder auch die kontrollmechanismen in den neuen spielkonsolen. was soll da sonst noch kommen?
 
Bei "San Andreas" eventuell möglich, auch wenn ich dabei behaupte, dass du etliche Klischees in die heutige Jugend hineinprojezierst, die gerade auch im genannten Beispiel überspitzt dargestellt werden. Die Mehrheit der Schüler läuft nämlich doch noch nicht so durch die Gegend.

Müssen sie ja auch nicht, sie müssen es nur cool finden. Da nur pubertierende Heranwachsende oder zurückgebliebene Erwachsene so ein Geprolle cool finden können, während es dem Rest nur peinlich ist, is die Zielgruppe doch klar definiert.

Ein "Vice City" zielt ja nun wiederum rein gar nicht auf diese Zielgruppe, wird aber dennoch von jungen Erwachsenen gespielt.

richtig, VC zielt auf andere Leute, deswegen hab ich es ja auch nicht als Beispiel genannt.

Und wenn man hier schon der Videospielindustrie einen Vorwurf machst, muss man in einem Atemzug Film- und Musikindustrie nennen, inkl. der Presse.

Ja, und die Bundeswehr, und die Schützenvereine und die Religionen und die Politik. Es gibt vieles was schlechten Einfluß auf Jugendliche nehmen kann und nimmt. Für die spring ich schliesslich auch nicht in die Bresche und hier geht es aktuell nunmal um Videospiele. Ausserdem find ich dieses "Fingerzeigen" auf andere einfach nur erbärmlich. Nur weil woanders auch was im argen ist, macht es das auch nicht besser. Kennst du das Sprichwort mit dem vor der eigenen Tür kehren?

Kann man aber nicht, denn dieser Gangsta-Schwachsinn, wie du ihn nennst, ist auch Teil der heutigen Jugendkultur!

Eben, Jugendkultur - da hast du deine Zielgruppe.
Dass Jugendkultur default peinlich ist, is ja nix neues. Is ja auch kein Wunder, wenn die betreffende Altersgruppe sich in einem kollektiven hormongesteuerten Status des Irrsinns befindet. Ich werfe der Industrie vor, dass sie genau das ausnutzt um ordendlich Reibach zu machen. Und ja, das macht auch die Filmindustrie, die Musikindustrie und das Fernsehen. Aber um die geht es hier nunmal nicht.

Hier kommt es arg auf die Verpackung an. "San Andreas" spielt, wie oben schon gesagt, mit vielen Klischees und stellt manches überspitzt dar.

Was von der angepeilten Zielgruppe aber bestenfalls ein Bruchteil überhaupt bemerken wird. Das kapiert schon bei den Erwachsenen nur ne Minderheit. Und das weiss auch Rockstar.

Das Spiel ist ab 16 freigegeben. Vielleicht ein wenig zu früh um diese Zusammenhänge zu verstehen. Doch gerade hierzu bedarf es eben der Aufklärung seitens der Schule.

Wovon träumst du sonst noch so? Das is eine Utopie. Verbieten bringt auch nichts, ab18 ebensowenig. Diese Spiele werden für Jugendliche gemacht und sprechen sie an, also werden sie diese auch spielen. Das einzige was hilft is, solche moralisch bedenklichen Sachen einfach nicht machen. Vice City is ok, denn dieses Spiel zielt auf Leute die in den 80er Jugendliche waren.

Noch immer hantieren die Lehrer mit kindgerechten Texten aus den 70ern. Dass man die Jugend mit "Tom Sawyer" heute nicht mehr erreicht, das muss sich erst noch rumsprechen. Die Lebenswelt der Jugendlichen in Zeiten von Handy, Viva und Playstation geht doch völlig am schulischen Leben vorbei...und an den Eltern leider auch.

Was auch daran liegt, dass eine komplette Unterhaltungsidustrie fast nur für Jugendliche produziert. Würden sie auch ältere Menschen ansprechen, hätten diese dort auch mehr Medienkompetenz. Aber die Jugendlichen lassen sich halt am leichtesten melken und beeinflussen.

Mit der Prävention meinte ich die Aufklärung, nicht das Nicht-Entwickeln der Spiele. Denn sofern man mit dem Medium richtig umgehen kann, sofern man auch mit Gewalt richtig umgehen kann, sofern die Geschichte dahinter stimmt - dann darf ein Spiel IMO auch solche Inhalte haben und für erwachsene Zocker zugänglich sein.

So könnte Beckstein z.b. auch für Schusswaffen argumentieren.
 
und was macht die filmindustrie mit unverantwortlichen raserstreifen ala the fast and the furious? es sterben sicherlich ejdes jahr mehr leute an selbsüberschätzung im straßenverkehr, als an videospielen...

soviel zu deiner aussage.

trete ich für die etwa ein?
Die ist fast genauso erbärmlich und die Musikindustrie ist noch schlimmer.
 
Killerspiel-Gesetz noch in diesem Jahr

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen will Jugendliche besser vor sogenannten Killerspielen schützen. Die Ministerin kündigt ein Sofortprogramm an.

Berlin - Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) will Kinder und Jugendliche künftig besser vor sogenannten Killerspielen schützen. Sie kündigte am Dienstag vor Journalisten in Berlin ein Sofortprogramm an, mit dem die Abgabe gewalttätiger Medien an Jugendliche unterbunden werden soll. Demnach sollen die Produkte künftig schon dann für diese Altersgruppe tabu sein, wenn sie "gewalthaltig" sind. Bislang galt dies nur für Filme, die "gewaltverherrlichend" sind.

Damit würden extrem gewaltbeherrschte Trägermedien wie Computerspiele, Videos und DVDs in Zukunft per Gesetz automatisch für Kinder und Jugendliche verboten, sagte von der Leyen. Sie dürften dann nur in gesonderten Geschäften und an Erwachsene verkauft werden. "Dies ist ein klares Signal für Hersteller und Händler", sagte die Ministerin. "Diese Medien gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen." Ein Händler, der solche Spiele an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre verkauft, mache sich daher strafbar. Von der Leyen kündigte eine entsprechende Gesetzesinitiative noch vor der Sommerpause an.

Derzeit werden Computer- und Videospiele in Deutschland von der Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK) auf gewälttätige Inhalte überprüft und verschiedenen Altersgruppen zugeordnet. Titel, die keine Altersfreigabe erhalten, werden durch die USK vom Verkauf in Deutschland ausgeschlossen. Diese Praxis wird als eine der härtesten weltweit angesehen.

http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,466083,00.html
Naja, damit könnte ich gut leben, so lange darüber hinaus nichts passiert. Voraussetzung wäre allerdings auch, dass mit "in gesonderten Geschäften" auch "in abgetrennten Räumlichkeiten im selben Geschäft" gemeint ist, sonst könnten MM und Co. es wohl kaum realisieren.

Abgesehen davon ist der Terminus "gewalthaltig" leider schon wieder völlig undefiniert und relativ. Genaugenommen wäre zukünftig so auch z.B. jeder Bond-Film oder jedes x-beliebige Rollenspiel nur noch in abgetrennten 18er-Verkaufsräumen erhältlich.

Hier übrigens die Original-Pressemitteilung:

http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Presse/pressemitteilungen,did=94780.html
 
Okay, ich hätte mir vorher mal das Original durchlesen sollen:

1. Verschärfung des Jugendschutzgesetzes

Extrem gewaltbeherrschte Trägermedien (z. B. Computerspiele, Videos, DVD) sind in Zukunft per Gesetz automatisch für Kinder und Jugendliche verboten. Sie müssen nicht erst Prüfverfahren durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien durchlaufen. Diese Medien sind dann mit einem weit reichenden Abgabe- und Werbeverbot belegt und dürfen nur in gesonderten Geschäften und an Erwachsene verkauft werden. Die Schwelle, ab der das automatische Verbot greift, wird gesenkt. Es reicht in Zukunft schon, wenn das ganze Spiel von Gewalt beherrscht wird, auch ohne das Gewalt verherrlicht wird (§ 15 Abs. 2 JuSchG). "Dies ist ein klares Signal für Hersteller und Händler. Der Gesetzgeber sagt sehr deutlich: Diese Medien gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Ein Händler, der solche Spiele an Kinder und Jugendliche unter 18 verkauft, macht sich strafbar", so von der Leyen.
Es fehlt die Definition von "extrem gewaltbeherrschenden Medien". Diese sind demnach jedenfalls "dank" des Werbeverbots praktisch automatisch indiziert.

Auch die Indizierungskriterien der BPjM werden erweitert (§18 Abs. 1 JuSchG). Die Kriterien sind richtungsweisend für die Bundesprüfstelle, um Medien als jugendgefährdend einzustufen. Künftig werden auch folgende Spiele indiziert: "Spiele, in denen deutlich visualisierte Gewaltanwendung mit 'Leben sammeln' oder Erreichen eines weiteren Levels belohnt wird, oder in denen Mord- oder Metzelszenen detailliert dargestellt werden, kommen auf den Index", sagt von der Leyen.
Aha, immerhin ein Ansatz einer Definition. Dennoch frage ich mich, wozu es bei diesem Gesetzesvorschlag überhaupt noch Indizierungen geben muss?!

2. Verbesserung des gesetzlichen Vollzugs

Die Größe der Alterskennzeichen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) auf den Verpackungen der Bildträger wird plakativ wie die Hinweise zu Gesundheitsgefahren auf Zigarettenpackungen gesetzlich festgelegt (§ 12 Abs. 2 JuSchG). "Die Hinweise können gar nicht groß genug sein. Sie sind heute fast nur mit der Lupe zu lesen, das bringt gar nichts", ist von der Leyen überzeugt.
Ach herrje, man kann es auch übertreiben ("fast nur mit der Lupe zu lesen"). Aber generell ein nachvollziehbarer Ansatz.

3. Qualitätssicherung der Jugendschutzentscheidungen

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle soll transparenter und effektiver gestaltet werden. "Zudem möchte ich die Länder dafür gewinnen, dass sie kurzfristig ihr personelles Engagement bei der USK verstärken. Wir werden dann mehr Personal für diese wichtige Aufgabe zur Verfügung haben", so Laschet.

Die Kriterien für die Alterskennzeichen sollen konkreter gefasst werden. Dies beinhaltet auch die Abgrenzung zu den Indizierungskriterien der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM).

Durch die Mitwirkung von Vertretern der BPjM an den Prüfungen der USK soll sichergestellt werden, dass die Indizierungskriterien verstärkt in die Entscheidungen einfließen.
Jetzt muss auch die USK anscheinend gleich nochmal angekackt werden. Die Kooperation mit der BPjM ist doch bereits vorhanden, daher vergibt die USK ja keine Freigaben bei "positiven" Indizierungskriterien. Ergo: Überflüssig.

Der nicht zitierte Rest geht imo in Ordnung.
 
2. Verbesserung des gesetzlichen Vollzugs

Die Größe der Alterskennzeichen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) auf den Verpackungen der Bildträger wird plakativ wie die Hinweise zu Gesundheitsgefahren auf Zigarettenpackungen gesetzlich festgelegt (§ 12 Abs. 2 JuSchG). "Die Hinweise können gar nicht groß genug sein. Sie sind heute fast nur mit der Lupe zu lesen, das bringt gar nichts", ist von der Leyen überzeugt.

cover in zukunft:

[IMG]

(c)by BRD
 
Ach herrje, man kann es auch übertreiben ("fast nur mit der Lupe zu lesen"). Aber generell ein nachvollziehbarer Ansatz.

der geradezu magnetisch auf jeden Jugendlichen wirken wird.

Und wieder so ein halbgarer Schwachsinn der effektiv nix bringt ausser zu nerven. Und wie kann es bitte sein, dass Medien indiziert werden, bevor sie von der BpjM geprüft wurden?
 
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,466183,00.html

Rettet uns die Pornoindustrie?

Der bayerische Entwurf dürfte in den nächsten Tagen für zusätzlichen Zündstoff in der Debatte sorgen. Weil er nicht ausdrücklich gegen eine bestimmte Art von Spielen, sondern allgemein gegen alle indizierten Medien gerichtet ist, hat er Nebenwirkungen, die Recherchen von SPIEGEL ONLINE zufolge noch gar nicht diskutiert wurden. Faktisch läuft der bayrische Gesetzentwurf unter anderem auf ein völliges Verleih-Verbot indizierter Filme hinaus - und dazu zählen nicht nur besonders gewalthaltige Filme, sondern auch alle Hardcore-Pornofilme.

Edit:
Übrigens lesen, meiner Meinung nach kann man da schon deutlichen Gegenwind für die Bayern spüren.
Wenn selbst die CDU gegen ein Verbot ist dürften die Vorhaben wirklich verpuffen, um ne verschärfung kommt man aber wohl nicht herum.
Die ist für uns aber egal, allerdings wären dann - zumindest nach dem aktuellen Vorschlag - sämtliche gewahlthaltigen Spiele automatisch ab 18.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben