HSV sagt ab
Beiersdorfer: »War uns zu riskant« / Auch Baros-Transfer immer unwahrscheinlicher
Sie waren nah dran, ihn endlich zu präsentieren. Den Heilsbringer für den Angriff, den Tor-Garanten, Mister X also. Doch nun fängt der HSV wieder bei null an. Und vieles spricht dafür, dass Thomas Doll ohne weitere Verstärkung ins Hinspiel um die Champions-League-Qualifikation (8. August) gehen wird. Die "Alten" müssen es wohl richten.
Milan Baros und Patrick Kluivert waren die zuletzt am heißesten gehandelten Objekte. Kluivert erhielt von Seiten des HSV bereits eine Absage.
"Es hätte Sinn gemacht, wenn wir schon einen fertigen Sturm hätten, ihn mal dazuzunehmen", erklärt Sportchef Dietmar Beiersdorfer. "Aber allein auf die Karte Kluivert zu setzen, war uns zu riskant."
Auch der Fall Baros scheint abgeschlossen - im negativen Sinne. Nachdem Trainer David O'Leary bei Aston Villa beurlaubt wurde, ist die Situation in Birmingham undurchsichtiger denn je.
"Wir stehen noch in Kontakt zu Milans Berater, verfolgen das alles aber eher nur am Rande", so Beiersdorfer.
So geht die Suche weiter. Beiersdorfer sondiert den Markt, führt Gespräche - eine Entscheidung ist jedoch nicht absehbar. Und in 18 Tagen steigt das so wichtige Spiel der Champions-League-Quali. "Natürlich ist es unser Ziel und dringender Wunsch, den Spieler dann dabeizuhaben", erklärt der Sportchef. "Aber sicher ist gar nichts.
Wir haben bis jetzt bewusst darauf verzichtet, Spieler unter Vertrag zu nehmen, von denen wir nicht wissen, ob sie uns wirklich weiterhelfen. Dabei bleibt es."
Die sportliche Qualität, verbunden mit der wirtschaftlichen Machbarkeit sind die entscheidenden Komponenten. Das Alter des neuen Angreifers spiele dabei, so Beiersdorfer, eine eher untergeordnete Rolle. "Wir haben ja ohnehin schon eine sehr junge Mannschaft." Dass sich durch den möglichen Transfer Ruud van Nistelrooys zu den Bayern ein Fenster für den HSV bei Makaay oder Pizarro öffnen könnte, hält Beiersdorfer für nahezu ausgeschlossen: "Da wird kaum etwas zu machen sein." Doch die Hamburger werden sich wohl zumindest schlau machen, ob ein Leihgeschäft zu realisieren wäre.
"Der Markt kommt jetzt sicher noch mal in Bewegung", weiß Beiersdorfer. Doch das dauert eine Weile. Vieles spricht dafür, dass Benny Lauth und Paolo Guerrero den HSV in die Champions League schießen müssen. Mit Besart Berisha als Joker.
http://www.mopo.de/2006/20060721/sport/hsv/hsv_sagt_ab.html