Apropo Italien
Der italienische Nationaltrainer Giovanni Trapattoni setzte im ersten Spiel des dreimaligen Weltmeisters bei den Titelspielen 2002 gegen Ecuador auf eine eher defensive Grundausrichtung. Panucci rückte in die Abwehr zurück und bildete zusammen mit Nesta, Cannavaro und Maldini eine Vierer-Abwehr-Kette. Zudem sollte Doni im Mittelfeld die Aktionen des offensivstarken de la Cruz stören. Das Angriffsduo bildeten Totti und Vieri, wobei sich der Römer immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen ließ. Beim WM-Neuling Ecuador gab es nur eine Abweichung von der zu erwarteten Aufstellung: Angreifer Kaviedes, immerhin Welt-Torjäger des Jahres 1998, saß zunächst nur auf der Bank. Für den 24-Jährigen stellte Trainer Gomez mit Mendez einen zusätzlichen Mittelfeldakteur in die Startelf, Delgado spielte folgerichtig alleinige Sturmspitze.
--------------------------------------------------------------------------------
Die Anfangsphase im ersten Aufeinandertreffen beider Teams gehörte den Italienern. Die Südeuropäer versuchten mit schnellen Kombinationen den Abwehrriegel Ecuadors zu überwinden. Und diese Taktik hatte bereits nach acht Minuten Erfolg: Eine genaue Hereingabe von Totti verwandelte Torjäger Vieri mit einem tollen Schuss in den rechten Torwinkel zum 1:0.
Italien behielt zunächst seine variable und technisch saubere Spielweise bei, zog sich aber nach einer guten Viertelstunde mehr in die eigene Hälfte zurück und wartete auf Kontermöglichkeiten. Ecuador – immerhin Zweiter der WM-Qualifikation in Südamerika – kam nun etwas besser ins Spiel. Doch die italienische Deckung hatte mit den Kurzpass-Spiel der Südamerikaner keine Probleme. Und so kam es, wie es kommen musste: Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte von di Biago konnte Vieri seinen Gegenspieler Porozo abschütteln und im zweiten Versuch Ecuadors Keeper Cevallos zum 2:0 für Italien überwinden (28.).
Am Spielgeschehen auf dem Rasen änderte das 2:0 nicht viel. Italien ließ die Ecuadorianer im Mittelfeld kombinieren und machte hinten die Räume eng. Erst in der 41. Minute musste sich Keeper Buffon zum ersten Mal strecken, um einen Schuss von Mendez zu entschärfen. Doch insgesamt präsentierte sich Ecuador im ersten Durchgang viel zu harmlos, um die disziplinierten und kompromisslosen Italiener vor Probleme zu stellen.
Nach dem Seitenwechsel reagierte Gomez und brachte mit Carlos Tenorio einen zusätzlichen Stürmer, Aguinaga verließ den Platz. Doch auch der neue Mann konnte nicht verhindern, dass das Niveau der Partie im zweiten Abschnitt sank. Italien wollte nicht mehr, Ecuador konnte nicht mehr. Lediglich de la Cruz auf der rechten Außenbahn beschäftigte die Abwehrspieler der Italiener, ansonsten bekam der WM-Neuling deutlich seine Grenzen aufgezeigt. Italien behielt mit minimalem Kraftaufwand zumeist die Kontrolle über das Spiel. Ecuador war zwar optisch deutlich überlegen, doch Tormöglichkeiten blieben für die Kicker aus Südamerika weiterhin absolute Mangelware.
Im Gegenteil, bei seinen wenigen Vorstößen wirkte der dreimalige Weltmeister vor dem Tor sogar gefährlicher. Pec
h hatte Doni mit einem Latten-Kopfball (58.) und fünf Minuten später musste Cevallos sein ganzes Können aufbieten, um einen dritten Treffer von Vieri zu verhindern.
In der Schlussphase passierte wenig Erbauendes, lediglich die Einwechslung von Alessandro del Piero (Totti ging für ihn nach 74 Minuten vom Platz) sorgte bei den italienischen Fans noch einmal für Jubelstürme. Ecuador war zwar bis zum Schlusspfiff bemüht, doch Zählbares sprang für die Schützlinge von Trainer Gomez gegen den „Catenaccio“ der abgebrühten "Squadra Azzurra" nicht heraus. Auch weil Buffon in der Schlussminute mit einem glänzenden Reflex gegen einen Schuss von Delgado das erste WM-Tor Ecuadors verhinderte.
Verdient und souverän gewann Italien mit 2:0 gegen den WM-Neuling Ecuador. Der dreimalige Weltmeister schaltete nach der Führung durch zwei Tore von Torjäger Vieri mindestens um einen Gang zurück, hatte die Partie dennoch jederzeit unter Kontrolle.
Das grenzt schon fast an Antifussball was die Italiener da immer fabrizieren. Nochmal großes Lob an die deutsche Mannschaft, die auch bei einer frühen hohen Führung, das Fussballspielen nicht eingestellt hat