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Der große WM-News-Topic

  • Ersteller Ersteller Enrico Pallazzo
  • Erstellt am Erstellt am
Original geschrieben von Ede
Schade, immerhin ist Zidane das Zugpferd der Afrikaner.
Idiot.


Nun ja, auch ohne Zidane kann die Mannschaft bestehen. Bei der WM 1998 war er wegen ner roten Karte auch 2 Spiele gesperrt, wenn ich mich recht entsinne.
 
Morten Olsen (Nationaltrainer Dänemark) analisiert die deutschen Gruppengegner:

Saudi-Arabien

Taktisch haben die Araber dazu gelernt, wie auch die beachtlichen Resultate in den letzten Testspielen beweisen. Bei unserem 1:0-Sieg in Riad im Februar habe ich diese strategischen Fortschritte bestaunen dürfen. Doch kleine Defizite bestehen weiterhin in dieser Hinsicht. Die Truppe des erfahrenen Kollegen Nasser Al-Johar bekommt Probleme, wenn sie unter Druck gerät. Dann verliert die Elf schnell die Kontrolle, zumal im Abwehrzentrum Abdullah Zubromawi und Rheda Tukar nicht immer sicher stehen. Dies geschieht zumeist mit zunehmender Spielzeit, wenn die Kraft der Saudis nachlässt. Denn bei aller Geschicklichkeit und durchaus vorhandenen körperlichen Fähigkeiten, vor allem was die Schnelligkeit betrifft, haben die Asiaten doch in der Physis einige Nachteile, was sich im Laufe eines Turniers nachteilig bemerkbar machen kann.

Al-Johar lässt ein klassisches 4-4-2-System praktizieren, wobei die Mittelfeldreihe meist in so genannter Diamantenform gruppiert ist. Soll heißen: Nawaf Al-Temyat, der Spielmacher, genießt alle Freiheiten in der Offensive, wird abgeschirmt und abgesichert durch einen Adjutanten, meist durch Kamis Al-Dossari. Neben Al-Temyat gibt es zwei weitere herausragende Individualisten. Natürlich Sami Al-Jaber, Rekord-Nationalspieler und Fußball-Denkmal Arabiens, der Torjäger und Offensivkünstler schlechthin. Herausragend ist weiterhin Torwart Mohamaed Al-Deayea, ganz anders als gewöhnlich die arabischen Keeper. In der Spielanlage ähneln die Saudis afrikanischen Mannschaften. Als Nachteil könnte sich ihre Ballverliebtheit entwickeln."


Irland

"Viel wird natürlich davon abhängen, wie sich das Theater um Roy Keane entwickelt. Es ist die alles entscheidende Frage. Denn außer Frage steht: Mit Keane ist Irland um eine Klasse stärker. Mit Dänemark habe ich im März in Dublin eine 0:3-Niederlage kassiert. Dieses Resultat darf jedoch nicht zum Maßstab genommen werden, denn wir traten nicht in Bestbesetzung an. Doch Aufschlüsse gab für mich auch diese Partie. Die wichtigste Erkenntnis: Irland lebt von der Klasse des Superstars Roy Keane und vom starken Kollektiv, das Mick McCarthy aufgebaut hat. Vor allem der Teamspirit der Iren ist bekannt, berühmt und berüchtigt. Die Elf lebt von ihrem Einsatzwillen, von der Moral. Dazu kommen die gute Organisation und die taktische Disziplin als weitere Pluspunkte.

Vom System her spielen die Iren typisch britisch: lupenrein 4-4-2. Vom Stil her indes nicht. Die ,Grünen Jungs' praktizieren kein stures und einfallsloses Kick-and-rush, sondern einen gepflegten Kombinationsfußball. Als Achillesferse wird häufig die Innenverteidigung mit Breen und Staunton angesehen. Ich sehe es nicht so krass. Beide sind im Luftkampf herausragend, bekommen indes Probleme, wenn der Ball flach gehalten wird. Wenn sie unter Druck geraten, werden die Iren mitunter kopflos. Da liegt die Chance der Deutschen. Viel halte ich von dem kleinen Wirbelwind im Team: Damien Duff, einem dribbel- starken Konterstürmer, der bei dieser W
M den Durchbruch schaffen kann. Fraglich, ob die Iren, deren Spiel von der Aggressivität lebt, ihr Tempospiel bei der asiatischen Hitze und Schwüle durchziehen können."


Kamerun

Pfingsten haben wir Kamerun mit 2:1 in Kopenhagen geschlagen. Winfried Schäfer testete dabei seine zweite Garnitur. Dennoch war der Test kein Muster ohne Wert, weil bei Afrikas Meister die Reserve kaum schlechter ist als die Bestformation. Dies zeigt, welch ein Potenzial Kamerun besitzt. Beeindruckend: Alles Topathleten, dabei unheimlich schnell und gewandt, konditionell bärenstark.

Schäfer wählt zumeist eine 3-5-2-Taktik. Konkret: Eine Dreierreihe, in der der Kölner Rigobert Song der Chef ist. Dann ein fünfköpfiges Mittelfeld, wobei die Außen doppelt besetzt sind. Als Sahnestück darf die rechte Seite gelten - mit dem Madrilenen Nkitap Fotso Geremi und Etamé Mayer Lauren von Arsenal. In der Zentrale wirkt Marc-Vivien Foé, der Steuermann des Teams. Hochkarätig besetzt ist auch die Doppelspitze: Der wendige Samuel Eto'o und der wuchtige Patrick Mboma. Ein Klasseteam nicht nur von den Namen her, das allerdings Probleme hat beim Umschalten von Angriff auf Abwehr. Bei aller Verbesserung in organisatorischer Hinsicht, bei aller Förderung der taktischen Disziplin, für die Schäfer gesorgt hat, die ausgeprägte Angriffslust könnte zum großen Handicap der Afrikaner werden. Vielleicht ein Ansatzpunkt für Rudi Völler. Die "Löwen" spielen einen typisch afrikanischen Fußball, technisch und spielerisch auf allerhöchstem Niveau, verfeinert durch eine gute Ordnung und taktische Finessen. Afrikanischer Ballzauber, veredelt durch preußische Disziplin dank Winnie Schäfer."


Zusammenfassung

Gegen alle drei deutschen Vorrunden-Gegner hat er in diesem Jahr gespielt. Morten Olsen, Nationaltrainer Dänemarks und kicker-Kolumnist, absolvierte den Probelauf für Rudi Völler. Nach diesen Tests beleuchtet der Experte die Gegner der Deutschen.
"Eine Gruppe, die nicht zu unterschätzen ist", hebt Morten Olsen warnend den Zeigefinger. Vorsicht, Rudi Völler! So lässt sich das Fazit zusammenfassen, das der kicker- Experte nach den Testspielen gegen die deutschen Gegner erstellt hat. Mit Kamerun und Irland lägen, so der Däne, zwei dicke Brocken auf dem Weg der Deutschen ins Achtelfinale. "Kamerun schätze ich dabei noch stärker ein als die Iren." Begründung: Beide Mannschaften lebten vom Teamgeist, seien gut organisiert, doch die Afrikaner besäßen spektakuläre Einzelspieler als die Elf von der Grünen Insel. Keine Rolle spielen laut dem früheren Weltklassespieler die Exoten dieser Gruppe. Morten Olsen traut Saudi-Arabien trotz aller Achtungserfolge nichts zu bei den Titelkämpfen: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Saudis überhaupt einen Punkt holen werden."
 
Gestern Olli Kahn heute Christian Ziege

kicker: Herr Ziege, für wie lange haben Sie sich am vorigen Dienstag von Ihrer Familie verabschiedet?

Christian Ziege: Für sechs Wochen.

kicker: Also sehen Sie Ihrem vierten Turnier optimistisch entgegen?

Ziege: Zunächst ist es am wichtigsten, dass wir die verbleibende Zeit bis zum Start optimal nutzen. Denn es ist eminent bedeutend, das erste Spiel gegen Saudi-Arabien zu gewinnen. Ein Sieg am Anfang und eine gute Leistung legen die Basis für das gesamte Turnier.

kicker: Also kommt Saudi-Arabien als schwächster Gruppengegner zu Beginn gerade recht?

Ziege: Ich wehre mich dagegen, einen Gegner als leicht abzustufen. Die Saudis haben nichts zu verlieren, es wird nicht einfach gegen sie. So im Galopp schlägt man keine Mannschaft bei einer WM.

kicker: Aber Kamerun und Irland sind doch eindeutig stärker?

Ziege: Die Iren kenne ich, Kamerun ist Afrika-Meister: Wir brauchen uns vor keiner dieser Mannschaften verstecken.

kicker: Klingt zuversichtlich. Doch ist diese WM für die deutsche Elf nach den gravierenden Ausfällen nicht eine Mission impossible?

Ziege: Zugegeben, der Kader ist geschwächt, hervorragende Kräfte fehlen. Aber was sollen wir machen? Wir können nicht herumjammern, jetzt müssen es eben andere richten.

kicker: Ist das Zweckoptimismus?

Ziege: Überhaupt nicht. Ballack ist ein Topmann und seit Monaten in Weltklasseform. Ramelow hat viel erreicht, Schneider kommt in der öffentlichen Wertschätzung viel zu schlecht weg, Frings legte eine sensationelle Saison hin. Und dann haben wir Hamann und Jeremies, zwei sehr erfahrene Leute. Jancker trainiert super, es ist zu sehen, wie wichtig er ist.

kicker: Inwiefern?

Ziege: Weil er malocht vorne drin und so Platz für Klose schafft. Vor allem auch deshalb hat Klose so viele Chancen. Linke ist noch ein erfahrener Abwehrmann. Außerdem steht bei uns der mit Abstand beste Torhüter im Kasten. Es gibt keinen besseren als Oliver Kahn, keiner kann sich mit ihm auf eine Stufe stellen. Insgesamt haben wir Spieler, die das hinkriegen. Wir werden unseren Weg auch ohne diese vier gehen.

kicker: Aber wie sollen Nowotny, Scholl, Deisler und Wörns zu ersetzen sein?

Ziege: Dazu ein Rückblick in die Geschichte: Die deutsche Elf der WM 1994 war auch besser als die von 1990, die aber war Weltmeister geworden. 1996 stellten wir eine weniger gute Mannschaft und gewannen die Europameisterschaft. Mit den vermeintlich besten Spielern erreicht man nicht immer die größten Erfolge. Also müssen die Ausfälle nicht bedeuten, dass wir ein schlechteres Turnier spielen.

kicker: Kommt es somit mehr auf den 1996 so gepriesenen Teamgeist an?

Ziege: 1996 war der 2:0-Auftaktsieg gegen Tschechien wichtig. Von da an entwickelte sich in der Mannschaft ein Zusammengehörigkeitsgefühl, einige ältere Spieler wie Sammer und Klinsmann führten die Gruppe. Insgesamt hatte die Gruppe einen starken Charakter, größere Reibereien drangen nicht nach außen, sondern wurden sofort intern bereinigt.

kicker:
War dies bei der WM 1998 und der EM 2000 nicht der Fall?

Ziege: 2000 sowieso nicht. Jeder hatte mehr damit zu tun zu kritisieren, was verkehrt ist oder wer spielen sollte. Dagegen zu steuern war schwierig. Du wusstest gar nicht, welches Feuer du löschen solltest.

kicker: Hat sich das Betriebsklima seither wesentlich verbessert?

Ziege: Ja. Wir haben jetzt eine gute, harmonische Gruppe.

kicker: Hat sie sich auch fußballerisch verbessert?

Ziege: Nach vorne haben wir in jüngster Zeit ganz ordentlich gespielt, ja, das war schon gut. So viele Tore muss man erst schießen; nun müssen wir daran arbeiten, hinten die Null stehen zu lassen. Wir dürfen nicht so viele Chancen zulassen, dazu müssen wir uns kompakt formieren. Chancen bekommen wir auch bei der WM, sei es durch eine Ecke oder einen Freistoß; das Grundlegende aber ist, hinten gut zu stehen.

kicker: Didi Hamann sagt es genauso; sprechen da die britischen Erfahrungen aus Ihnen?

Ziege: In Liverpool wird ständig darauf hingearbeitet. Ähnlich muss es bei uns sein. Denn kreative Offensivspieler, die auch im Duell eins gegen eins etwas reißen können, haben wir.

kicker: Für welche Abwehrformation plädieren Sie? Mit vier oder drei Mann?

Ziege: Egal. Entscheidend ist, dass wir es frühzeitig wissen und dass wir es trainieren. In der Rückwärtsbewegung hatten wir in den Testspielen Probleme.

kicker: Spielen Sie lieber allein auf der linken Seite - wie gegen Wales? Oder mit einem Partner wie gegen Österreich?

Ziege: Bei einer Viererkette ist es besser, wenn ich noch einen Mann vor mir habe. Ich kann mit Bode wie mit Böhme spielen und übernehme gerne den Part mit 80 Prozent Defensivarbeit. Allein hast du es schwer, da kannst du in der Offensive wenig für Gefahr sorgen. Einerlei, ob 4-4-2 oder 4-3-3, wichtig ist, dass die Außenbahnen mit zwei Spielern besetzt sind.

kicker: Es fiel zuletzt auf, dass Sie des Öfteren heftig dazwischen treten. Typisch britisch? Oder wollen Sie - wie es heißt - Zeichen setzen?

Ziege: Wenn du das Gefühl hast, es plätschert so dahin, musst du mit einer Aktion eine Reaktion hervorrufen. Das sieht sicher blöd aus, aber anschließend ist mehr Leben im Spiel. Wenn es nötig ist, mache ich es also wieder.

kicker: Vor den Playoffs gegen die Ukraine sagten Sie, große Teams wüssten immer, dass sie Rückstände aufholen können. Ist die deutsche Elf dazu schon in der Lage?

Ziege: Natürlich, auf jeden Fall.

kicker: Haben diese zwei Playoffs die Mannschaft so zusammengeschweißt, wie die Spieler sagen?

Ziege: Die psychologische Situation dieser zwei Entscheidungsspiele wurde viel zu gering bewertet. Die Belastung im zweiten Spiel war unglaublich hoch; nicht einmal im EM-Finale 1996 habe ich einen solchen Druck gespürt. Nie zuvor, nie mehr hinterher. Schließlich wären wir die Deppen gewesen, die als Erste eine WM verpasst hätten. Unsere Reaktion auf dem Platz war sensationell. Das zeigt, wir können mit solchen Situationen umgehen.

kicker: Die Öffentlichkeit scheint mit dem Achtel- oder Viertelfinale zufrieden. Erleichtern die geringen Erwartungen die Aufga
be?

Ziege: Eigentlich ist es wurscht, was außen gesagt wird. Ein Turnier ist ein Turnier. Und die Mannschaft tut alles, um erfolgreich zu sein. Wir haben große Ziele. Scheiden wir früh aus, kriegen wir sowieso auf die Fresse, dann heißt es, ohne die Verletzten ging es halt nicht.

kicker: Bewirkt dies bei den jetzt Auserwählten einen Gegeneffekt?

Ziege: Viele Spieler denken sicher so, wenn es ständig heißt, ohne die Verletzten könnten wir nichts erreichen: Sind wir denn die Trottel? Das ist ein Schlag ins Gesicht.

kicker: Sie sprachen von großen Zielen: Was heißt das?

Ziege: Mein Ziel ist, ins Endspiel zu kommen.

kicker: Ein realistisches Vorhaben?

Ziege: Klar. Ich kann doch nicht sagen, ich fliege im Viertelfinale raus. Nach der Gruppenphase ist alles möglich.

kicker: Spricht da aus Ihnen ein neuer Führungsspieler, der die Kollegen mitreißen will?

Ziege: Ich mag nicht öffentlich sagen, dass ich Führungsspieler sei. Damit wird man auch kein Führungsspieler.

kicker: Wie denn?

Ziege: Indem man den anderen hilft, auf dem Platz, außerhalb. Das tue ich.

kicker: Also sind Sie ein Führungsspieler?

Ziege: Ich gehöre dazu. Auch Kahn ist dabei, Ballack. Gegen Amerika Ende März war ich sogar Kapitän.

kicker: Ein Jahr zuvor deuteten Sie in einem kicker-Interview Ihren Rücktritt an, weil Sie nur Ersatz waren. Wie ist Ihr Stellenwert heute?

Ziege: Darüber mache ich mir keine Gedanken, ich weiß ja nicht, was die anderen über mich denken. Insgesamt bin ich zufrieden, ich versuche mich einzubringen und habe meine Position.

kicker: Sie sind 30 und haben 66 Länderspiele: Wie lange gibt es den Nationalspieler Ziege noch?

Ziege: Ich strebe 100 Länderspiele an.

kicker: Also ist die WM 2006 noch ein Ziel?

Ziege: Auf jeden Fall, wenn es die Gesundheit und Form zulassen. Viele Spieler machten mit 34 oder 38 Jahren noch ein Turnier mit.

kicker: Sehen Sie - wie manche Experten - die anstehende WM auch eher als Testlauf für 2006?

Ziege: Unsinn. Wir können doch nicht zur WM fahren und sagen, wir üben für 2006.

kicker: Was muss in den kommenden gut vier Wochen passieren, damit Sie Ihr viertes großes Turnier als Erfolg einordnen?

Ziege: Meine Leistung muss dazu beitragen, dass die Mannschaft erfolgreich spielt. Und das heißt: Endspielteilnahme.
 
Ganz England atmet auf

München - Die ersehnte Nachricht erreichte England im Morgengrauen. Superstar David Beckham meldet sich zurück und wird im ersten Spiel gegen Schweden mit von der Partie sein.

Das Englands Nummer sieben schon am am Sonntag in Saitama wieder dabei sein wird, kommt einer Wunderheilung gleich. 48 Tage nach dem Mittelfußbruch des Mittelfeldspielers rechnet Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson nun fest mit einem Einsatz seines Kapitäns und Hoffnungsträgers.

"Wir glauben, er ist bereit für das Spiel. Wir sind sehr optimistisch", sagte der Schwede im Trainingsquartier auf der japanischen Insel Awaji. Beckham habe im Training alle Einheiten absolviert. "Wenn alles so weitergeht, wird er am Sonntag spielen", erklärte Eriksson.

Ganz England drückt die Daumen

Noch am Wochenende wurde berichtet, Beckham werde das Wettrennen mit der Zeit voraussichtlich verlieren und deshalb von Eriksson noch vor dem ersten Spiel in Asien nach Hause geschickt. Nun geht der Trainer fest davon aus, dass ein Einsatz des 27-Jährigen keine größeren Risiken mit sich bringt.

Die ganze englische Nation hatte die Genesung verfolgt und auf ein Happy End in Rekordzeit gehofft. Königin Elizabeth II. und Premierminister Tony Blair drückten medienwirksam die Daumen.

Nächte imm Sauerstoffzelt

Das Boulevardblatt "The Sun" präsentierte Beckhams nackten Fuß auf seinem Titelblatt und bat seine Leser zur Wunderheilung durch Handauflegen beizutragen. Fast alle englischen Schuljungen wissen nun, dass der Metatarsal-Knochen im Mittelfuß zu finden ist.

Größeren Einfluss als das kollektive Daumendrücken dürfte die medizinische Rundumbetreuung gehabt haben, die Beckham seit seiner Verletzung am linken Mittelfuß im Viertelfinale der Champions League gegen La Coruna am 10. April erhielt. Sogar die Nächte verbrachte der kürzlich zum beliebtesten Fußballer Asiens gewählte Brite unter einem Sauerstoffzelt.

Bei Verletzung droht eine Klage

Beckhams Club Manchester United betrachtet die schnellen Fortschritte derweil mit Argusaugen. Alex Ferguson, Trainer des entthronten englischen Meisters, wäre es lieber gewesen, wenn sein Star länger in der Obhut der Vereinsärzte geblieben wäre.

Sollte Beckham bei der WM einen Rückschlag erleiden, steht dem englischen Verband (FA) laut "The Sun" eine Klage ins Haus. Ähnlich wie der FC Bayern München im Fall Sebastian Deisler würde der Club auf Schadensersatz pochen und dann angeblich 3 Millionen Pfund (etwa 4,7 Millionen Euro) für den Ausfall seines mit 100 000 Pfund pro Woche entlohnten Spielers einklagen wollen.

Kann Beckham die entscheidenen Impulse setzten?

Ob Beckham ohne jede Wettkampfpraxis den Engländern bei ihren schwierigen Vorrundenspielen in der Gruppe F gegen Schweden, Argentinien und Nigeria tatsächlich die erhofften Impulse geben kann, bleibt abzuwarten.

Eriksson ist sich immerhin sicher, dass "Becks" seine Verletzung auch psychisch verkraftet hat. "So lange er weiß, dass der Knochen geheilt ist, wird er keine Angst haben, mit vollem Einsatz zu s
pielen", sagte der Trainer vor Beckhams 50. Länderspiel.

Butt ist auch wieder fit

Bislang wurde der Spielmacher von seinen Kollegen im Training aber noch mit "Samthandschuhen" angefasst. Beckhams Genesung war am Dienstag nicht die einzige positive Nachricht aus dem zuletzt von Verletzungen gebeutelten englischen Lager.

Auch Mittelfeldspieler Nicky Butt meldete sich nach auskurierter Knieverletzung für das Schweden-Spiel einsatzbereit. Somit ist lediglich das Mitwirken des ebenfalls am Knie verletzten dritten großen Sorgenkindes, Kieron Dyer, noch fraglich
 
DFB-Teamchef Rudi Völler plagen weiterhin Personalsorgen. Oliver Bierhoff, Miroslav Klose und Marko Rehmer konnten am Mittwoch (Ortszeit) wegen muskulärer Probleme nur ein reduziertes Programm absolvieren. Rehmer ließ die Nachmittagseinheit sogar komplett ausfallen.

Völler betonte jedoch, dass die Maßnahmen lediglich prophylaktisch seien. Im Falle des Berliners Rehmer ist mit einem Einsatz am Samstag zum Auftakt gegen Saudi-Arabien eher nicht zu rechnen. “Wegen Nachwirkungen aus dem Miyazaki-Spiel wurde er geschont“, berichtete Völler gegenüber den Medien. Der Hertha-Profi hatte am Sonntag gegen eine japanische Juniorenauswahl (10:0) erstmals seit seinem Bänderriss am 2. März beim Spiel in Köln wieder über 90 Minuten gespielt.

Der Kaiserslauterer Klose, der für das WM-Auftaktspiel gegen die Araber wohl gesetzt ist, brach das Training ebenso wie Teamkollege Bierhoff frühzeitig ab - reine Vorsichtsmaßnahme, wie Völler versicherte: “Man darf keinen falschen Ehrgeiz entwickeln, da wird nichts riskiert. Für Samstag sehe ich aber keine Probleme.“

Sorgenkind Michael Ballack hat nach Verletzungsproblemen in der Endphase der Saison zwar weiterhin "Probleme beim Schießen", sei jedoch auf dem Weg der Besserung und steht am Samstag offensichtlich zur Verfügung.
 
kicker-Analyse des deutschen Teams

Oliver Kahn ist bereit. Bereit für große Taten. "Jetzt geht's wirklich los. Das berühmte Kribbeln ist da," sagt der Kapitän vor dem Abflug der deutschen Nationalmannschaft am Freitag zum WM-Start am Samstag gegen Saudi-Arabien in Sapporo. "Wir werden dieses Spiel quasi als Endspiel betrachten", erklärt Kahn den Stellenwert des ersten Spiels. " Die Anspannung steigt." Danach dann will das Team von Rudi Völler "für Furore sorgen", so Kahn am Montag im kicker. Der Kapitän sagt es aus dem Bauch heraus. "Man hat immer so ein Gefühl. Diesmal habe ich ein sehr gutes Gefühl, weil man mit diesem Kollektiv, dieser Stimmung und diesem Teamgeist, der bei uns herrscht, vieles ausgleichen kann." Kurz vor dem WM-Auftakt gegen die Saudis beantwortet der kicker, mit den Eindrücken der vergangenen zweieinhalb Wochen einer intensiven Vorbereitung, die Frage: Wie stark ist unser Team wirklich?
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Der Torwart:

Oliver Kahn, auch offiziell der beste Torhüter der Welt, präsentiert sich auf den Punkt genau in Topform. Bei den letzten vier Tests (Miyazaki-U 18, Österreich, Wales und Kuwait) wurde er nur in Cardiff ernsthaft geprüft und verhinderte beim 0:1 in Wales mit einer guten Partie eine höhere Niederlage. Beim Training in Miyazaki besticht er Tag für Tag mit eindrucksvollen Leistungen, zeigt sich geschmeidig und reaktionsschnell. Ihm nimmt man ab, wenn er sagt: "Ich fühle mich physisch und mental so fit und absolut auf der Höhe wie selten zuvor."

kicker-Urteil: Absolut WM-tauglich.


Die Abwehr:

Nach den Ausfällen von Nowotny und Wörns völlig neu formiert, haben Ramelow, Linke und Metzelder die Abstimmung noch nicht richtig gefunden. Am Samstag ordnet Rudi Völler die Dreier-Kette an. Erst nach Marko Rehmers Rückkehr (zum zweiten Spiel?) steht auch die Vierer-Kette als Variante zur Verfügung. Positiv: Linkes und Metzelders Kopfballstärke und Ramelows gutes Auge und taktisches Verständnis. Negativ: Fehler bei der Zuordnung und, als besonderes Manko seit Nowotnys Abwesenheit, Probleme bei der Spieleröffnung.

kicker-Urteil: Bedingt WM-tauglich.

Die Außenpositionen:

Mehr noch als Metzelder profitierte Frings von den vielen Ausfällen und Absagen, die ein gezieltes Einspielen für die WM unmöglich machten. "Hätten wir schon seit einigen Monaten ein WM-Team einspielen können, hätte Torsten bei uns wohl nicht diese rasante Entwicklung machen können," sagt Bundestrainer Michael Skibbe über den Bremer Aufsteiger, dem Rudi Völler bescheinigt, "in den letzten Wochen so eine Position erspielt zu haben, dass es schwer ist, ihn draußen zu lassen". Wie bei Frings auf der rechten, so zählt auch bei Ziege auf der linken Außenbahn die Qualität der Flanken zu den besonderen Stärken. Die Frage: Hat Ziege nach überstandener Verletzung schon wieder die für sein Spiel nötige totale körperliche Fitness?

kicker-Urteil: WM-tauglich.

Das Mittelfeld:

Eigentlich die qualitativ hochw
ertigste Feldspieler-Abteilung. Beim WM-Start verzichtet Völler auf Jeremies und bringt mit Hamann nur einen defensiven Mittelfeldspieler: Als Stratege und Ballverteiler. Dafür stellt er mit dem technisch starken Schneider im Kreativzentrum einen offensiven Mittelfeldspieler an Ballacks Seite. Entscheidend wird sein, wie Ballack, der ohnehin nur einen der letzten sechs Länderspieltests (gegen Argentinien) hat absolvieren können, seine Fußverletzung und die damit verbundene zweiwöchige Pause nach dem Champions-League-Finale überstanden hat.

kicker-Urteil: WM-tauglich.


Der Angriff:

Klose als der große Gewinner der WM-Vorbereitung ist gesetzt. Völler sieht in dem Kaiserslauterner alle Tugenden, die einen guten Stürmer auszeichnen: kopfballstark, antrittsschnell, beidfüßig, dribbelstark und den unerlässlichen Torriecher. Neben Klose soll Jancker mit seinen Stärken bei der Annahme, Weiterleitung, Behauptung und Rückeroberung des Balles sowie mit seinen athletischen Fähigkeiten die Lücken reißen. Allerdings hat Klose seine Torgefährlichkeit in der Nationalelf (8 Treffer in 12 Länderspielen) vorwiegend gegen schwächere Teams wie Israel, Albanien oder Österreich unter Beweis gestellt. Jancker blieb diesen Nachweis im WM-Jahr weitgehend schuldig. Gegen stärkere Gegner wie Wales und Argentinien ging der Angriff leer aus.

kicker-Urteil: Bedingt WM-tauglich.

Der Teamchef:

Völler hat während der gesamten Vorbereitung der Mannschaft, bei der sein klarer Kurs hervorragend ankommt, ein starkes Wir-Gefühl vermittelt. Auch während der "längsten Woche des Jahres", so Völler über die Tage in Miyazaki, entstanden dank seiner großen WM-Erfahrung als Stürmer keine Brandherde. Völler wirkt am Rand des Spielfelds und auf dem Trainingsplatz ruhig und sehr konzentriert. Kahn, der den früheren Torjäger noch als Spieler bei dessen dritter WM 1994 in den USA erlebt hatte, über Völler vor dessen WM-Premiere als Teamchef: "Man merkt ihm nicht an, dass er extrem unter Druck steht. Er wirkt locker und gelöst. An diesen Grundeigenschaften hat sich bei ihm zu 1994 nichts geändert."

kicker-Urteil: Absolut WM-tauglich.
 
Interview mit Rudi Völler


"Als Teamchef kriegst du die Birne nicht frei": Rudi Völler.

kicker: Herr Völler, Pelé sagt zum WM-Start, dass jedes Team mit gewissen Ambitionen bei diesem Turnier sein erstes Spiel gewinnen müsse. Egal wie! Hat er Recht?

Rudi Völler: Er hat absolut Recht. Ein erfolgreicher Start ist ungeheuer wichtig. Diese Erfahrung habe ich selbst gemacht. 1990 boten wir gleich im ersten Spiel unsere beste Leistung und waren total drin im Turnier.

kicker: In der Mannschaft herrscht ein ungewöhnlich großer Optimismus. Wie ist er entstanden?

Völler: Wir wissen, dass es hier Teams gibt, in denen etwas mehr Substanz drin steckt. Doch wir sagen, dass wir sicherlich für die eine oder andere positive Überraschung sorgen. Die Nackenschläge der vielen Ausfälle sind verarbeitet. Es herrscht ein sehr guter Teamgeist, mit dem wir viel erreichen können. Erst einmal das Achtelfinale, dann sehen wir weiter. Jeder bei uns spürt aber: Hier ist was drin.

kicker: Wie erklären Sie sich die Diskrepanz zwischen dem mannschaftsinternen Optimismus und der öffentlichen Skepsis in Deutschland?

Völler: Ich habe Verständnis für die abwartende Haltung der Leute in Deutschland. Zum einen haben sie keinen Einblick in das Innenleben unserer Mannschaft hier in Japan. Zum andern haben wir es ihnen mit unseren höchst unterschiedlichen Ergebnissen nicht leicht gemacht, den richtigen Standort der Nationalelf zu bestimmen. Da fällt es schwer, grenzenloses Vertrauen zu unserem Team zu haben. Aber auch da können und wollen wir mit einem positiven WM-Start etwas bewirken.

kicker: Mit welcher Aufstellung und taktischen Ausrichtung werden Sie gegen Saudi-Arabien diesem Optimismus gerecht?

Völler: Natürlich wollen wir nach vorne spielen. Das war unsere Stärke in den letzten Spielen. Unsere Aufstellung will ich hier aber noch nicht nennen.

kicker: Sind nach zweieinhalb Wochen intensiver Vorbereitung die Ausfälle von Nowotny, Scholl, Deisler und Wörns personell und taktisch verkraftet?

Völler: Natürlich war dies alles erst einmal ein Schock für uns. Doch die Mannschaft hat sich danach ziemlich schnell wieder gefangen. Den klassischen Stammspieler gibt es heutzutage bei den Topklubs ohnehin nicht mehr. Das gilt auch für die Nationalelf. Ab Samstag wird sich zeigen, ob wir mit unserer Meinung richtig liegen, dass wir diese vielen Ausfälle erfolgreich verkraftet haben.

kicker: Nowotny und Scholl gehörten auch dem Spielerrat an. Ist er inzwischen wieder komplett.

Völler: Wir haben hier in Miyazaki mit der Mannschaft zusammengesessen. Didi Hamann und Michael Ballack sind in den Spielerrat neu hinzugekommen.

kicker: Ist Michael Ballack fit für die Anfangsformation gegen Saudi-Arabien?

Völler: Seine Verletzung birgt kein Risiko in sich. Weder für ihn noch für seinen Einsatz am Samstag. Sie tut weh bei jedem Ballkontakt. Da muss er auf die Zähne beißen und diese Schwelle überschreiten.

kicker: Ist Marko Rehmer bereit für einen WM-Einsatz am Samstag?

Völler: Was das Spiel
gegen Saudi- Arabien betrifft, müssen wir noch abwarten. Doch er wird, davon bin ich völlig überzeugt, für uns noch ein ganz wichtiger Spieler bei dieser WM.

kicker: Nach drei WM-Vorbereitungen als Spieler - worauf haben Sie hier in Miyazaki besonders geachtet während der letzten Tage?

Völler: Es gibt Abläufe und Rituale, an denen kann man nichts verändern. Allein wegen der Zeit- und Klima-Umstellung mussten wir, wie 1986 beispielsweise in Mexiko, zehn Tage früher hierherkommen, um in den Rhythmus zu kommen. Das ist nun mal nicht ganz so lustig. Da gibt es Momente und Situationen, die dem einen oder anderen Spieler oder auch mir nicht gefallen haben. Doch da muss man durch. Bisher hatten wir Glück, dass es vor allem keine weiteren Verletzten gab.

kicker: Worauf kommt es jetzt bis zum Anpfiff in Sapporo ganz besonders an?

Völler: Die Spannung, die seit langem vorhanden ist, noch zu steigern. Man muss heiß sein auf dieses erste Spiel, darauf hinfiebern. Da gibt es nur noch ein Gefühl: Ab jetzt geht's um die Wurst.

kicker: Wie ist Ihre psychische Verfassung so kurz vor ihrer WM-Premiere als Teamchef?

Völler: Ganz anders als vor meinen drei WM-Endrunden als Spieler. Als Spieler konntest du immer wieder mal abschalten. Als Teamchef musst du 24 Stunden am Tag schauen, dass der ganze Apparat funktioniert. Da kriegst du die Birne nicht frei.

kicker: Sollte allem Optimismus und allen guten Wünschen zum Trotz Ihr Team die Vorrunde nicht überstehen, würden Sie dann als Teamchef zurücktreten?

Völler: Ich habe die Frage so noch nicht gestellt bekommen. Wollen Sie sie ernsthaft stellen?

kicker: Ja!

Völler: Ich bin Optimist. Deswegen stellt sich diese Frage für mich nicht.
 
Gleich gehts endlich los

München - Wolken, aber kein Regen,15 Grad, ein mit 63.961 Zuschauern gefülltes Stadion und weltweit über 500 Millionen Fans vor den Fernsehern - das sind die Vorhersagen für das mit Spannung erwartete Eröffnungsspiel in Seoul zwischen Frankreich und Senegal.

Besondere Brisanz erhält die erste Begegnung der 17. Fußball-Weltmeisterschaft durch den Ausfall von Frankreichs Zinedine Zidane. Der Weltstar muss wegen Oberschenkelproblemen passen. Schon mehren sich Stimmen von einem Fehlstart der "Equipe Tricolore".

Bixente Lizarazu rückt die Verhältnisse zurecht. "Man kann einen Zidane nicht 1a ersetzen. Aber ohne ihn wird Frankreichs Mannschaft nicht zu einem Absteiger. Wir bleiben ein Team, das fähig ist, jedes andere Land zu schlagen", sagt der Bayern-Profi.

Djorkaeff soll Zidane ersetzen

Trainer Roger Lemerre macht aus der Aufstellung noch ein großes Geheimnis. Voraussichtlich wird aber Youri Djorkaeff in die Rolle von "Zizou" schlüpfen. Der Ex-Lauterer ist mit 28 Treffern in 80 Länderspielen der zweiterfolgreichste Torschütze der Franzosen hinter Michel Platini.

Zusammen mit Patrick Vieira soll Djorkaeff im Mittelfeld das Spiel lenken.

Lange Pflichtspielpause

Das letzte Pflichtspiel der Franzosen liegt über ein Jahr zurück. Am 10. Juni 2001 gewann der Weltmeister mit einem 1:0-Sieg gegen Japan den Confederations Cup.

Deswegen herrscht beim Titelverteidiger, der automatisch für die Endrunde qualifiziert war, auch eine gewisse Unsicherheit. Aber davon lässt sich die Mannschaft von Trainer Lemerre nicht aus der Ruhe bringen. "Es gibt immer Zweifel. Das war vor der WM 1998 und der EM 2000 so. Es ist wichtig, sich nicht zu sicher zu sein", meint Lizarazu.

"Paradoxe Situation"

Für die Franzosen dürften die Spieler aus dem Senegal keine Unbekannten sein. Die meisten verdienen ihr Geld im Land des Welt- und Europameisters. "Die Situation ist natürlich paradox", so Lizarazu.

Für Patrick Vieira ist es ein ganz besonderes Spiel. Der Mittelfeldspieler von Arsenal London ist in der senegalesischen Hauptstadt Dakar geboren und aufgewachsen. Im Alter von acht Jahren ging es für den jetzt 25-Jährigen nach Frankreich.

"Es ist ein Geschenk Gottes. Es ist das wichtigste Spiel meines Lebens", meint Vieira, der vor dem Anpfiff noch mit seinen Großeltern im Senegal telefonieren wird.

Frankreich I gegen Frankreich II

20 der 23 Senegalesen spielen in Frankreich und auch ihr Trainer Bruno Metsu ist Franzose. Vor zwei Jahren ging der 48-Jährige in die ehemalige französische Kolonie und wurde dort Nationaltrainer. "In Afrika habe ich die Werte wiedergefunden, die man in Europa verloren hat", meint der "weiße Zauberer".

Unter seiner Regie haben sich die Westafrikaner einen Namen gemacht. Sie qualifizierten sich zum ersten Mal für eine WM-Endrunde und wurden beim Afrika Cup 2002 in Mali überraschend Zweiter.

"Wir können nicht zaubern, aber wir haben unsere Chance auf dem Feld. Meine Spieler sind physisch stark und technisch beschlagen. Entschei
dend ist, dass sie auch diszipliniert sind", meint Metsu vor dem Eröffnungsspiel.

Ein Langfinger im WM-Quartier

Im Trainingslager der Westafrikaner gab es zuletzt einige Aufregung. Khalilou Fadiga wurde des Diebstahls überführt.

Der Mittelfeldspieler vom AJ Auxerre hat ein goldenes Halsband beim einem Juwelier im WM-Quartier in Daegu entwendet. Die Aufregung war groß. Es war sogar die Rede von Psychotricks und gezielter Desinformation.

Mittlerweile hat der Täter reumütig sein Diebesgut im Wert von zirka 300 Euro zurückgegeben. "Wir behandeln den Fall in einer Art, die den WM-Einsatz des Spielers und der Mannschaft Senegals nicht beeinträchtigt", erklärte ein Polizeisprecher.

Rede von Staatspräsident

Unterstützung erhalten die Kicker des "schwarzen Kontinents" von hoher Stelle. Senegals Staatspräsident Abdoulaye Wade sprach der Mannschaft Mut zu.

"Seien Sie gewiss, dass wir mit unseren Gedanken und Gebeten bis zum letzten Moment des Spiels bei Ihnen sein werden", sagte Wade bei einer Fernsehansprache in Senegals Hauptstadt Dakar.

Weiterhin sei er davon überzeugt, dass Senegal bei der WM eine ähnliche Rolle wie beim Africa-Cup spielen werde. Dort erreichte sein Land das Finalle - unterlag aber im Elfmeterschießen gegen Kamerun.

Wade schloss seine Rede mit dem Wunsch: "Vorwärts, ihr Löwen!" Na, dann dürfte einer Überraschung ja nichts mehr im Weg stehen...

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Frankreich: Barthez - Thuram, Leboeuf, Desailly, Lizarazu - Wiltord, Vieira, Petit - Djorkaeff - Trezeguet, Henry

Senegal: Sylva - Coly, Cisse, Diatta, Daf - S. N'Diaye, P. B. Diop, Diao, Fadiga - H Camara, Diouf

Schiedsrichter: Ali Mohamed Bujsaim (Vereinigte Arabische Emirate)


Quelle: sport1.de
 
die voraussichtliche deutsche Aufstellung morgen gegen die Saudis

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Imo sollte Ziege noch durch Bode oder Böhme ersetzt werden, mal sehen wie wacklig die Abwehr sein wird
 
Oh man und ich sitze auf der Arbeit scheiße :(

Das wird rein vom anschauen der Partien her sicherlich die beschissenste WM aller Zeiten :(
 
So die Sensation ist perfekt. Frankreich verliert nach einem schwachen, biederen, ideenlosen Spiel 0:1 gegen den Senegal :D
 
Spielbericht des kicker

Ohne Superstar Zidane - für ihn lief Djorkaeff auf - musste der Trainer des Titelverteidigers Frankreich, Roger Lemerre, im Auftaktspiel der WM gegen Senegal antreten, konnte ansonsten aber seine Wunschelf aufbieten. Bis auf Abwehrchef Leboeuf setzte sich die Anfangsformation der Franzosen ausnahmslos aus "Legionären" zusammen. Ausschließlich auf "Fremdarbeiter" griff Coach Bruno Metsu bei seiner Startaufstellung zurück. Alle Akteure des WM-Neulings aus Afrika stehen kurioserweise bei Vereinen der Première Division unter Vertrag.
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Das Spiel im Live-Ticker

Die Tabelle der Gruppe A
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Gegen die sehr defensiv eingestellten Senegalesen kam das Kombinationsspiel des optisch klar überlegenen Welt-und Europameister während des gesamten ersten Durchgangs nie richtig auf Touren. Mit disziplinierter Abwehrarbeit verhinderten die auf Konter spielenden Afrikaner - mit Diouf als einziger Spitze - zunächst klare Chancen des Titelverteidigers. Ohne Zidane fehlte das kreative Moment im Mittelfeld, der zu weit auf der linken Seite orientierte Djorkaeff konnte diese Rolle dort nie ausfüllen. Vieira hatte zwar viele Ballkontakte, seine Stärken aber auch eher in der Rückwärtsbewegung, und auch Petit blieb ohne große Ideen. Beim einzigen wirklich gelungenen Angriffszug über Henry und Trezeguet hatte der Goalgetter von Juventus Turin freilich Pech, als er mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur die rechte Torstange traf (23.). Der Underdog blieb bei Kontern stets gefährlich und schlug just zu einem Zeitpunkt zu, als die Lemerre-Elf - bedingt durch Djorkaeffs Wechsel ins zentrale Mittelfeld - das Spiel besser in den Griff zu bekommen schien. Der agile Diouf versetzte den wenig überzeugenden Abwehrchef Leboeuf auf dem linken Flügel und flankte das Leder flach nach innen. Petit und Barthez brachten mit ihren unglücklichen Rettungsversuchen Bouba Diop ins Spiel, der aus fünf Metern im Liegen zur Führung abstaubte (30.). Danach erhöhte der Weltmeister zwar den Druck, einen Freistoß von Djorkaeff (37.) und einen zu schwachen Schuss von Wiltord (43.) entschärfte der senegalesische Keeper Sylva aber ohne Mühe, so dass es zur Pause bei der knappen Führung des WM-Neulings blieb.

Nach dem Wechsel dauerte es zehn Minuten, bis der Weltmeister richtig in Fahrt kam. Vier Chancen innerhalb von zwei Minuten ließen dann zumindest ahnen, dass die Franzosen nicht gewillt waren, sich ihrem Schicksal zu ergeben. Der Druck der Lemerre-Schützlinge nahm zu, Senegal kam nur noch selten aus der eigenen Hälfte, hätte aber durch Fadiga bei einem der wenigen Entlastungsangriffe fast die Vorentscheidung besorgt - doch die Nummer Zehn Senegals traf nur die Latte (65.). Fast im Gegenzug machte es Henry auch nicht besser, auch sein Schlenzer aus 16 Metern landete nur an der Querstange (66.). Gegen den nachlassenden Außenseiter wartete der Titelverteidigers in den zweiten 45 Minuten zwar mit einer deutlichen Lei
stungssteigerung auf, das viel gerühmte, variable Kombinationsspiel der "Equipe Tricolore" war aber selten zu sehen. Mit der Einwechslung von Dugarry und Cisse versuchte Coach Lemerre, das Blatt noch zu wenden, aber nach dem Zwischenspurt des Welt-und Europameisters nach einer guten Stunde blieben vielversprechende Aktionen Mangelware. Leboeufs Flachschuss aus 16 Metern (86.) wurde eine sichere Beute von Sylva - und auch Henrys Schrägschuss aus halbrechter Position (90.), der die letzte Ausgleichschance der Franzosen bleiben sollte, entschärfte der monegassische Ersatzkeeper.

Nach einer enttäuschenden Leistung musste der Titelverteidiger gegen die disziplinierten Defensivkünstler aus dem Senegal eine nicht unverdiente Niederlage einstecken.
 
Pape Bouba Diop: "Es ist ein Traum"

Frankreich - Senegal 0:1 (0:1)

Bruno Metsu (Trainer Senegal): “Es ist wie ein Traum, aber andererseits kein Wunder, denn das Team hat verdammt hart dafür gearbeitet. Wir müssen unsere Leistung nun gegen Dänemark und Uruguay bestätigen. Wenn wir abheben sollten, ist das nämlich ein schlechtes Resultat gewesen. Es ist ein großer Tag für das Team und das ganze Land.“
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Roger Lemerre (Trainer Frankreich): “Ich habe damit gerechnet, dass Metsu mit einer Fünfer-Kette im Mittelfeld operiert. Zusammen mit den vier Akteuren in der Abwehr, mussten wir vor dem Tor neun Spieler überwinden. Wenn eine Mannschaft derart organisert ist, brauchst Du Spontanität und Tempo. Wir waren nicht in der Lage, ihren Abwehrriegel zu knacken. Sicher hätte ich mir einen schöneren Auftakt gewünscht, aber noch ist nichts passiert. Nun müssen wir das Beste aus dieser Situation machen. Wenn wir beide Spiele gegen Uruguay und Dänemark gewinnen, werden wir in der Runde der letzten Sechszehn sein.“
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Pape Bouba Diop (Torschütze): “Es ist ein Traum, ausgerechnet gegen den Titelverteidiger das entscheidende Tor gemacht zu haben. Wir waren voll konzentriert und müssen einfach zufrieden sein, wenn wir gegen den Weltmeister gewinnen. Heute ist, glaube ich, in ganz Afrika Feiertag.“
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El-Hadji Diouf (Senegal, Stürmer): “Was ein bewegender Moment. Heute feiert das ganze Senegal.“
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Bixente Lizarazu (Frankreich): “Wir sind enttäuscht, aber diese Niederlage bedeutet nicht das Ende unseres Weges bei der WM. Wir lassen den Kopf nicht hängen. Jetzt sind zwei Sieg Pflicht.“
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Frank Leboeuf (Frankreich): Wir sind Kilometer für Nichts gerannt. Wir brauchten Zidane, um den Ball zu halten. Aber das ist eine kollektive und keine individuelle Niederlage. Obwohl Djorkaeff sein Bestes gegeben hat, kann Zidane nicht ersetzt werden. Wir sind wirklich total enttäuscht. Die Senegalesen hatten eine Chance und sie haben getroffen. Und zu allem Überfluss war das auch noch ein blödes Tor.“
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Franz Beckenbauer: “Die Franzosen kommen durch, da bin ich sicher. Im Eröffnungsspiel hat schon öfter der Außenseiter gewonnen. 1990 hat Argentinien gegen Kamerun verloren und ist trotzdem ins Finale eingezogen.“
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Michel Platini: “Das war keine Überraschung für mich, Senegal hat eine starke Mannschaft. Dass Zidane nicht dabei war, ist sehr schade. Aber es ist wichtiger, dass er schnell wieder fit wird.“


Quelle: Kicker Online
 
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