und auch Belgien in der nächsten Runde
Nach dem mageren 1:1 gegen Tunesien reagierte Belgiens Trainer Robert Waseige: Die enttäuschenden Deflandre, van der Heyden, Simons und Strupar flogen aus der Startelf, Peeters, der wiedergenesene van Kerckhoven, Walem und Mpenza sollten es nun richten.
Russlands Coach Oleg Romanzew setzte nach der 0:1-Niederlage gegen Japan im entscheidenden Gruppenspiel auf Erfahrung. Die jungen Semschow, Ismailow und Pimenow mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen, dafür begannen Alejnitschew, Chochlow und Bestschastnich. Der Ex-Bremer war in der defensiv ausgerichteten Grundformation die einzige Spitze.
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Das Spiel im Live-Ticker
Die Tabelle der Gruppe H
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Obwohl Belgien gewinnen musste, war Russland in den Anfangsminuten das aktivere Team. In die Anfangsoffensive der Romanzew-Elf fiel dann überraschend der Führungstreffer für Belgien. Walem zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern in den rechten oberen Winkel (7.). Russland zeigte sich nach diesem Rückstand geschockt und agierte in der Folge verunsichert. Dies hätte Mbo Mpenza in der 9. Minute fast genutzt, doch Torwart Nigmatullin konnte seinen Schuss vom rechten Strafraumeck gerade noch entschärfen. Auch in der 12. Minute fehlte die Ordnung in der russischen Defensive, doch Verheyen köpfte nach einer Ecke von Walem zwei Meter über das Tor.
So nach und nach befreite sich das Team um Kapitän Onopko und startete erste Angriffe, die allerdings viel zu umständlich angelegt waren. Belgien stand in der Defensive engmaschig um den eigenen Strafraum, so dass sich kaum echte Chancen ergaben. Oleg Romanzew reagierte bereits nach einer guten halben Stunde und verstärkte mit Jungstar Sitschew, der für den defensiven Smertin kam, die Offensive.
Doch nicht das russische Spiel wurde zielstrebiger, sondern das der "Roten Teufel". Zwei Mal war es Verheyen, der es aber versäumte das 2:0 zu machen. Erst lupfte er eine Kopfballverlängerung von Wilmots über Torwart Nigmatullin hinweg wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (40.), dann drosch er nach einem weiten Flankenball das Leder vom rechten Fünfmetereck einen Meter am rechten oberen Winkel vorbei (43.).
Die in den ersten 45 Minuten über weite Strecken niveauarme Begegnung gewann nach dem Pausentee an Fahrt. Nachdem Wilmots in der 48. Minute mit einem Drehschuss von der Strafraumlinie scheiterte, machte es sein Gegenüber Bestschastnich vier Minuten später besser. Nach einem Konter tauchte Sitschew alleine vor Torwart de Vlieger auf, dessen abgewehrten Schuss bugsierte der Ex-Bremer aus acht Metern zum 1:1 über die Linie. Belgien versuchte sofort zu antworten, doch nach einem Rückpass von Mpenza von der Torauslinie traf erst Wilmots den Ball nicht richtig, dann brachte Walem das Leder aus fünf Metern nicht im Tor unter (55.).
Die Partie lebte in der Folge von der Spannung: Russland war zu diesem Zeitpunkt mit dem Unentschieden weiter, Belgien d
raußen. Die Waseige-Elf verstärkte ihre Angriffsbemühungen, biss sich aber am dichten russischen Abwehrriegel die Zähne aus. Lediglich van Kerckhoven sorgte mit einem Kopfball aus sechs Metern knapp über das Tor für einen kurzen Aufreger (63.). Das russische Team verlegte sich aufs Kontern und hatte in der 74. Minute fast Erfolg damit, doch Bestschastnich und Karpin verpassten eine flache Hereingabe von Titow nur ganz knapp.
Die kalte Dusche folgte in der 78. Minute. Nach einer Ecke von Walem von der linken Seite stieg Sonck höher als sein Bewacher Chochlow und versenkte das Leder per Kopf im russischen Tor. Vier Minuten später dann die Vorentscheidung durch Wilmots. Der Schalker erhielt 16 Meter vor dem Tor den Ball und traf mit einem leicht abgefälschten Schuss ins rechte untere Eck.
Die Romanzew-Elf kam zwar nach einem schönen Pass von Kerschakow durch Sitschew zum 2:3, doch mehr wie der Anschlusstreffer wollte den Russen in einer dramatischen Schlussphase nicht mehr gelingen.
Belgien zeigte in einer lange auf der Kippe stehenden und in der Schlussphase dramatischen Partie die besseren Nerven und schickte Russland nach Hause. Die Waseige-Elf trifft nun auf den viermaligen Weltmeister Brasilien.