Wenn man dem Federer nen alten Holzschläger in die Hand drückt reißt der genauso wenig wie ein Schumacher in nem drittklassigen Auto.
Klar wird man im Motorsport mit nem Hinterbänkler Auto keine Siege einfahren, sein Talent kann man aber trotzdem unter Beweis stellen. Von daher find ich die These immer schwachsinnig.
Sehe ich genau so. Schumacher ist 14 volle F1 Saisons gefahren, wobei er 7 mal Weltmeister wurde, also 50%! Dazu noch 3x Vize-WM, 3x Dritter und nur ein einziges mal Vierter (seine zweite F1 Saison). Dabei hatte er nur 2 mal dominantes Material, ansonsten fuhr er mit gleichwertigen oder schlechteren Autos.
Sicher, ein Fahrer wie z.B. Heidfeld braucht das absolut beste Autos um Siege einfahren zu können, aber den Ausnahmekönner dieser Sports, wie Schumacher, Fangio, Clark, Senna und co. reicht ein 3./4. bestes Auto, damit sie um den WM Titel kämpfen können. Bei Regen reichen sogar noch schlechtere Autos für einen Rennsieg. Wenn man sich was intensiver damit auseinandersetzt, sieht man das. Selbstverständlich landen die besten Fahrer irgendwann bei den besten Teams, genau wie die besten Fußballer irgendwann bei den besten Vereinen sind.
Außerdem darf man die F1 Fahrer nicht nur auf ihr reines drehen am Lenkrad reduzieren, sondern auch ihre Athletik, Ehrgeiz, Motivationsfähigkeit, Teamfähigkeit, technisches Verständnis/Entwicklerfähigkeiten (und politisches Geschick) sind enorm wichtig. Schumacher hat Ferrari aus einem Trümmerhaufen zu dem gemacht, was es jetzt ist. Er hat nach 21 Jahren den ersten Titel für Ferrari geholt.
Abgesehen davon gibt es viele Sportarten die von irgendwas abhängig sind. Beim Wintersport ist es ebenso das Material, genauso beim Schwimmen. Dann natürlich die komplette Leichtathletik sowie Radsport vom Doping, womit man schon mal Bolt, Phelps und Armstrong ausschließen könnte. Sowas finde ich viel schlimmer als die Abhängigkeit vom Material. Und auch im Tennis, besonders bei Nadal kommen immer wieder mal solche Gerüchte auf.
Beim Tennis kommt noch die Abhängigkeit vom Bodenbelag dazu. Auf Sand konnte Feder bisher auch erst ein Grand Slam Turnier gewinnen.
Dann natürlich alle Sportler, die einen Teamsport ausüben, weil sie von ihrem Team abhängig sind. Würde ein Cristiano Ronaldo sein Leben lang bei Nacional Funchal spielen und nie einen relevanten Titel National sowie International gewinnen, kann man ihn wohl kaum als einen der besten Fußballer aller Zeiten bezeichnen.
Man kann alles relativieren, wenn man nur will.
Jede Sportart hat halt diesen einen großen Star. (oder auch nicht: Gibt einige die finden in der F1 Senna am besten und im Tennis Sampras und das sogar mit der gleichen dämlichen Begründung.) So viel Rechtfertigung musste jetzt leider sein.