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Justus Jonas
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Spuckende Schweizer
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Spucker Frei suspendiert
Die EM hat einen neuen Skandal: Nachdem bereits Italiens Francesco Totti wegen einer "Spuck-Attacke" für drei Spiele gesperrt worden war, hat die Uefa jetzt den Schweizer Alexander Frei aus dem Verkehr gezogen. Dem Stürmer, der im Gegensatz zu Totti seine Tat geleugnet hatte, droht allerdings eine ungleich längere Pause.
Lissabon - Im zweiten Anlauf ist der Schweizer Nationalspieler Alexander Frei bei der Fußball-EM als "Lama" überführt und von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) vorläufig für 15 Tage gesperrt worden. Die von der Berufungskommission der Uefa verhängte Suspendierung wegen Freis "Spuck-Attacke" im Vorrunden-Duell mit England gegen Steven Gerrard, tritt heute in Kraft. Neue TV-Bilder, die keine Zweifel an der Schuld des Stürmers ließen, hatten die Verurteilung erst möglich gemacht.
In einer Verhandlung nach der EM soll ein endgültiges Urteil gegen Frei erfolgen. In dem neuen Verfahren droht Frei, der das Spucken bis zuletzt geleugnet hatte, eine härtere Bestrafung als die in der ersten Verhandlung geforderte Sperre von vier Spielen.
Es sei davon auszugehen, dass das Verhalten des Spielers Auswirkungen auf das Urteil habe, sagte Uefa-Ankläger Gerhard Kapl im Schweizer Fernsehen, das die neuen, von einem Techniker zufällig entdeckten Bilder, ausgestrahlt hatte. Auch Uefa-Sprecher Robert Faulkner stellte "eine harsche Bestrafung" des 24-Jährigen in Aussicht.
Vor Freis offizieller Suspendierung hatte der Schweizerische Fußball-Verband (SFV) seinen Verzicht auf einen Einsatz des Profis vom französischen Erstligisten Stade Rennes erklärt. Gegen eine Suspendierung werde der SFV keinen Einspruch einlegen, hatte der Verband zudem verlauten lassen.
Für das neue Verfahren will der Verband dem Angreifer einen Anwalt bereitstellen. Zunächst war Frei am Sonntag durch die Uefa-Kontroll- und Disziplinarkommission vom Vorwurf der "Spuck-Attacke" mangels Beweisen freigesprochen worden.
Im ähnlich gelagerten Fall des Italieners Francesco Totti hatten die Uefa-Richter sich für eine Sperre von drei Spielen entschieden. Der Stürmer des AS Rom habe sein offenkundiges Spucken gegen den Dänen Christian Poulsen vom Bundesligisten Schalke 04 aber zugegeben und sich zudem dafür entschuldigt, so Uefa-Mediendirektor William Gaillard.
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