VORSCHAU GRUPPE B :
Erstmal die Tabelle :
1. Frankreich +1 3
2. Kroatien +0 1
2. Schweiz +0 1
4. England -1 0
18:00 Uhr - England - Schweiz
Die Voraussichtlichen Aufstellungen:
England: 1 James - 2 Gary Neville, 15 King (5 Terry), 6 Campbell, 3 Ashley Cole - 7 Beckham, 4 Gerrard, 11 Lampard, 8 Scholes (18 Hargreaves) - 9 Rooney, 10 Owen
Schweiz: 1 Stiel - 2 Haas, 20 Müller, 5 Murat Yakin, 17 Spycher - 8 Wicky, 16 Celestini, 7 Cabanas, 18 Huggel - 10 Hakan Yakin - 9 Frei
Schiedsrichter: Walentin Iwanow (Russland)
Man wollte den Ohren kaum trauen, als Englands Torhüter David James nach der Niederlage gegen Frankreich erklärte: "Ich wusste überhaupt nicht, was mich erwartet." Die Rede war von Zinedine Zidanes Freistoß, den der Franzose zum Ausgleich versenkte. "Auf den Vorbereitungsviedeos des Verbands", verteidigte sich James, "alles drauf" gewesen, "nur nichts von Zidane". Ein Verbandssprecher versuchte die peinliche Situation zu entschärfen und das Versäumnis zu begründen: In den letzten sieben Spielen der Franzosen habe es "leider keine nennenswerten Freistöße von Zidane" gegeben.
Ungebrochener Optimismus
Doch England gibt nach der Last-Minute-Niederlage gegen den amtierenden Europameister Frankreich keineswegs auf. "Wenn wir angeschlagen sind, stehen wir wieder auf", beschwor Kapitän David Beckham die englische Unverwüstlichkeit innerhalb der Mannschaft. "Wir stehen natürlich unter immensem Druck. Aber wir kommen immer wieder in solche Situationen - vielleicht brauchen wir das einfach."
Beckham bleibt zuversichtlich
"Ich habe großen Glauben in die Mannschaft. Wir können noch viel erreichen, aber wir müssen die Schweiz schlagen. Ich bin mir sicher, dass wir das tun werden", erklärte er. "In uns ist nach dem Spiel gegen Frankreich noch eine Menge Frustration. Das bedeutet nicht, dass wir die Spieler zusammentreten wollen. Es ist vielmehr ein Ärger, der uns dazu bringen soll, die Dinge wieder gerade zu rücken", gelobte der Kapitän Besserung.
Terry und Scholes wieder dabei
Wenig Anlass zu übermäßigem Optimismus geben indes Englands Personalsorgen: Für Mittelfeldspieler Nicky Butt ist die EM aufgrund einer Bänderverletzung im rechten Knie bereits beendet. Der englische Verband stellte bei der Uefa bereits einen Antrag auf Nachnominierung. Diese sei nach Uefa-Angaben zum aktuellen Zeitpunkt des Turniers nur unter "außergewöhnlichen Umständen" möglich.
Scholes und Terry fit
Ebenfalls lange fraglich war ein Einsatz von Paul Scholes, der sich mit Knöchelproblemen herumschlug. England-Coach Sven-Göran Eriksson gab allerdings Entwarnung und erklärte, dass Scholes aller Vorraussicht nach ebenso auflaufen könne wie Verteidiger John Terry. Der Defensivmann hatte mit einer Oberschenkelverletzung zu kämpfen und fehlte im Auftaktspiel.
"Ihre Überheblichkeit könnte unsere Chance sein"
Der Schweizer Verteidiger Stephane Henchoz sieht in England indes keinen übermächtigen Gegner: "Ich denke, dass wir ein paar Leute überraschen können", erklärte der Spieler vom FC Liverpool. "Die Engländer müssen unbedingt angreifen, um ihren ersten Sieg einzufahren. Wenn wir den ersten Sturmlauf überstehen, können wir uns um unser eigenes Spiel kümmern - ihre Überheblichkeit könnte unsere Chance sein."
Schweizern reicht ein Punkt
"Wir sollten nicht vergessen, dass uns ein Punkt bereits in eine gute Ausgangsposition bringen würde. Um das zu erreichen, müssen wir uns steigern", gab Henchoz außerdem zu bedenken. "Wir haben mit zehn Mann einen Punkt gegen Kroatien gerettet. Das ist ein gutes Ergebnis für uns, auf das man aufbauen kann." Die Freistöße tritt bei den Schweizern im Übrigen Hakan Yakin.
20:45 Uhr - Kroatien - Frankreich
Kroatien: 12 Butina - 13 Simic, 21 Robert Kovac, 4 Tomas, 6 Zivkovic - 19 Mornar (8 Srna), 10 Niko Kovac, 5 Tudor, 7 Rapaic - 11 Sokota (17 Klasnic), 18 Olic
Frankreich: 16 Barthez - 5 Gallas, 15 Thuram, 13 Silvestre, 3 Lizarazu - 7 Pires, 4 Vieira, 6 Makelele (17 Dacourt), 10 Zidane - 12 Henry, 20 Trezeguet
Schiedsrichter: Kim Milton Nielsen (Dänemark)
Titelverteidiger Frankreich liegt auf Kurs, während Kroatien nach mäßigem Turnierstart schon mit dem Rücken zur Wand steht. Außenseiterchancen rechnen sich die Kroaten gegen Titelverteidiger Frankreich trotzdem aus.
Kroaten auch mit Remis zufrieden
Kroatiens Assistenztrainer Drazen Ladic erklärte zudem: "Es ist nicht zwingend notwendig, zu gewinnen. Viel wichtiger ist, nicht zu verlieren." "Wir wussten von Anfang an, dass das letzte Spiel gegen England das entscheidende sein wird."
"Es gibt qualitativ bessere Teams"
Ladic beurteilt die Ausgangslage realistisch: Sowohl Frankreich als auch England sind qualitativ besser als wir. Aber wir müssen uns dem stellen. Wir müssen gegen Frankreich spielen wie England: Schnell." Kritik aus der Heimat gab es derweil für Chef-Coach Otto Baric: Ex-National-Trainer Miroslav Blazevic warf Baric taktische Fehler und eine falsche Auswahl der ersten Elf vor. Blazevics Sticheleien sind keine Neuheit. Schon während der WM 2002 war er durch seine Aussagen maßgeblich an der Entlassung des damaligen Trainers Mirko Jozic beteiligt.
Schonung für Englandpartie
Unbeeindruckt vom öffentlichen Druck wird Otto Baric aber möglicherweise einige seiner Stars auf die Bank setzen, um Gelbsperren für das wichtige Spiel gegen England zu vermeiden. Im enttäuschenden Spiel gegen die Schweiz kassierten Dado Prso, Ivica Mornar (Schwalbe), Milan Raipaic (Handspiel) sowie Boris Zivkovic und Nenad Bjelica (Foulspiel) den Gelben Karton.
Frankreich im Rausch
Frankreich-Trainer Jaques Santini erklärte im Vorfeld der Begegnung: "Mit einem Sieg sind wir durch." "Wenn die Kroaten mit einer ähnlichen Strategie wie gegen die Schweiz antreten, werden wir einen Weg finden müssen, um das Schloss zu knacken - so wie wir es gegen England gatan haben", lautete sein Rezept.
Lobeshymnen auf Zidane
Im Vorfeld des Duells mit Kroatien jubelt Frankreichs Presse noch immer über Zidane und Barthez. "Wir haben nicht gut gespielt, aber Zidane und Barthez haben Wunder bewirkt. Solche Spieler leben für immer", lobte "L'Equipe". Allerdings fügte das Blatt hinzu: "Aber solche Wunder gibt es nicht immer." Auch Zidane warnte vor Überheblichkeit: "Zunächst gilt es, die Kroaten zu schlagen. Wir dürfen sie nicht unterschätzen."
Makelele angeschlagen
"Es ist nichts Ernstes", urteilte Frankreichs Mannschaftsarzt Jean-Marcel Ferret nach der Partie gegen England über Claude Makaleles Schulterverletzung. Der Einsatz des Mittelfeldspielers ist aufgrund der Schlüsselbein-Blessur dennoch gefährdet. Erster Kandidat für seinen Platz in der Startelf ist Olivier Dacourt vom AS Rom, der bereits gegen England zehn Sekunden auf dem Platz stand.