FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen (22.03.2008)
Dienstag, 25. März 2008
Vor dem Spiel stehen 6 Bayernfans auf einem Rasenstück neben der Esplanade. Einer der Anhänger bückt sich, um ein zu Boden geworfenes Geldstück aufzuheben. Dies wird von einer Parkwächterin aus der Entfernung beobachtet, die daraufhin an die Polizei meldet, dass sich die Personen mit Pflastersteinen ausrüsten würden – erstaunlich wenn man bedenkt dass sich alle Fans auf einem Rasenstück befanden. Alle 6 Fans werden von der Polizei umstellt und ihre Personalien aufgenommen, gespeichert und die Parkwächterin darf unter den Fans einen “Täter” identifizieren. Bei der Durchsuchung wird logischerweise weder bei diesem noch bei einem der anderen Fans ein Stein vorgefunden.
Hiermit ist der Vorgang für die Fans jedoch noch lange nicht überstanden: Während der “Identifizierung” wird von den Polizisten der Polizeiführungsstab kontaktiert, welcher eine Stunde lang darüber beratschlagt, was mit den Fans geschehen soll – es steht hierbei ernsthaft zur Debatte, den “Hauptverdächtigen” das Spiel über einzusperren. Währenddessen werden die Fans weiter von der Polizei festgehalten. Schließlich dürfen die Fans doch noch zum Stadion gehen, wobei jedoch jeder einen Polizisten als persönlichen Begleitschutz erhält.
Zum Abschluss werden die Fans von den Polizisten noch gewarnt, dass sie für jede im Zusammenhang mit Steinen stehende Straftat im Stadionumfeld verdächtig wären, da ihre Daten nun gespeichert würden.
Beängstigend ist nicht nur der vollkommen übertrieben Aufwand, der hier für 6 erwiesenermaßen ungefährliche Fans betrieben wird, beängstigend ist auch die Tatsache, dass die Daten nach Polizeiaussagen gespeichert werden. So ist zu befürchten, dass einmal mehr die Namen von 6 unschuldigen ihren Weg in zweifelhafte Polizeidatenbanken wie die “Datei Gewalttäter Sport” finden und dass einmal mehr 6 Fußballfans ohne Grundlage als Gewalttäter diffamiert werden – alles nur aufgrund eines aufgehobenen Geldstückes.