Crayfish
Fuddl
As Dusk falls (Xbox Series X)
Weniger Spiel, viel mehr Visual Novel oder eine Art, eine Geschichte zu erzählen, wie es sich konventionelle Film- und Serienmacher schon immer gewünscht hätten. Startpunkt für die gelungene Story ist der missglückte Einbruch eines Brüdertrios im Haus des Sheriffs einer amerikanischen Kleinstadt. Ab dann hat der Spieler in den insgesamt sechs Erzählkapiteln gleich von mehreren Figuren die Geschicke in der Hand. Neben Quick Time Events bedeutet dies vor allen Dingen, Entscheidungen zu treffen. Nicht wenige davon sind unangenehm, moralisch fragwürdig, nicht immer ist klar, wer und was gut oder böse ist. Das Spiel nimmt einen mit in menschliche Abgründe und vermeidet dabei auch keine unangenehmen Themen wie Suizid, Krankheiten, familiäre Gewalt und ausweglose Situationen - immer mit dem nötigen Respekt vor den sensiblen Thematiken.
Jedes der sechs Kapitel dauert circa eine Stunde und alle habe ich nun am Stück durchgespielt. Aufhören ging nicht, dafür waren der Plot zu spannend, die Charaktere zu glaubwürdig und mein Interesse zu groß, welche Auswirkungen meine Entscheidungen denn nun für den Verlauf haben. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es einen Überblick in Form eines Storybaumes und ich sehe, wie viele unterschiedliche andere Wege ich hätte einschlagen können (und das sind einige). Am ehesten lässt sich dies wohl mit Spielen wie "Until Dawn" oder "Heavy Rain" vergleichen. Wiederspielwert ist also vorhanden, zumal ich nun an verschiedenen Punkten der Story einsteigen und andere Entscheidungen treffen darf.
In Sachen Präsentation gibt sich "As Dusk falls" ebenfalls keine Blöße: Die deutschen Sprecher sind hervorragend und leisten einen tollen Job. Ab Kapitel drei kommt es nur desöfteren vor, dass sich Untertitel und Sprachausgabe unterscheiden und ganz selten kommt es zu Logikfehlern, zum Beispiel, wenn ein Polizist von mehreren Personen im Auto redet ("Wo wollt IHR denn hin?"), obwohl nur eine Person drin sitzt. Hier wurde ganz offensichtlich vergessen, die Passage für den Fall einzusprechen, dass der Spieler vorher eine andere Entscheidung getroffen hat. Das Spiel verwendet eine realistische Grafik, die Personen werden in leicht comichaften Standbildern durch die Szenen bewegt. Das wirkt anfangs etwas gewöhnungsbedürftig (allerdings weitaus weniger gewöhnungsbedürftig als die Grafik von "Return to Monkey Island"), aber stilsicher. Ich glaube sogar, dass mir das Spiel mit flüssigen Bewegungen und/oder Polygoncharakteren weniger gefallen hätte.
Leider endet Kapitel sechs mit einem fetten Cliffhanger und einigen offenen Fragen. Hier kann ich nur hoffen, dass die Geschichte irgendwann weitererzählt wird.
Klare Empfehlung von mir, zumal es das Spiel/das Visual Novel/den Film/die Serie im Gamepass gibt.
Weniger Spiel, viel mehr Visual Novel oder eine Art, eine Geschichte zu erzählen, wie es sich konventionelle Film- und Serienmacher schon immer gewünscht hätten. Startpunkt für die gelungene Story ist der missglückte Einbruch eines Brüdertrios im Haus des Sheriffs einer amerikanischen Kleinstadt. Ab dann hat der Spieler in den insgesamt sechs Erzählkapiteln gleich von mehreren Figuren die Geschicke in der Hand. Neben Quick Time Events bedeutet dies vor allen Dingen, Entscheidungen zu treffen. Nicht wenige davon sind unangenehm, moralisch fragwürdig, nicht immer ist klar, wer und was gut oder böse ist. Das Spiel nimmt einen mit in menschliche Abgründe und vermeidet dabei auch keine unangenehmen Themen wie Suizid, Krankheiten, familiäre Gewalt und ausweglose Situationen - immer mit dem nötigen Respekt vor den sensiblen Thematiken.
Jedes der sechs Kapitel dauert circa eine Stunde und alle habe ich nun am Stück durchgespielt. Aufhören ging nicht, dafür waren der Plot zu spannend, die Charaktere zu glaubwürdig und mein Interesse zu groß, welche Auswirkungen meine Entscheidungen denn nun für den Verlauf haben. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es einen Überblick in Form eines Storybaumes und ich sehe, wie viele unterschiedliche andere Wege ich hätte einschlagen können (und das sind einige). Am ehesten lässt sich dies wohl mit Spielen wie "Until Dawn" oder "Heavy Rain" vergleichen. Wiederspielwert ist also vorhanden, zumal ich nun an verschiedenen Punkten der Story einsteigen und andere Entscheidungen treffen darf.
In Sachen Präsentation gibt sich "As Dusk falls" ebenfalls keine Blöße: Die deutschen Sprecher sind hervorragend und leisten einen tollen Job. Ab Kapitel drei kommt es nur desöfteren vor, dass sich Untertitel und Sprachausgabe unterscheiden und ganz selten kommt es zu Logikfehlern, zum Beispiel, wenn ein Polizist von mehreren Personen im Auto redet ("Wo wollt IHR denn hin?"), obwohl nur eine Person drin sitzt. Hier wurde ganz offensichtlich vergessen, die Passage für den Fall einzusprechen, dass der Spieler vorher eine andere Entscheidung getroffen hat. Das Spiel verwendet eine realistische Grafik, die Personen werden in leicht comichaften Standbildern durch die Szenen bewegt. Das wirkt anfangs etwas gewöhnungsbedürftig (allerdings weitaus weniger gewöhnungsbedürftig als die Grafik von "Return to Monkey Island"), aber stilsicher. Ich glaube sogar, dass mir das Spiel mit flüssigen Bewegungen und/oder Polygoncharakteren weniger gefallen hätte.
Leider endet Kapitel sechs mit einem fetten Cliffhanger und einigen offenen Fragen. Hier kann ich nur hoffen, dass die Geschichte irgendwann weitererzählt wird.
Klare Empfehlung von mir, zumal es das Spiel/das Visual Novel/den Film/die Serie im Gamepass gibt.