Never Sleep again
Doku über die Elm-Street Reihe mit einer exorbitanten Laufzeit von vier Stunden
Alle Filme werden nach und nach besprochen, es wird ausführlich auf die Entstehung und die Hintergründe der Reihe sowie die Anfänge von New Line Cinema eingegangen, fast alle Darsteller kommen zu Wort und die Regisseure plaudern aus dem Nähkästchen. vor allen Dingen Wes Craven und Renny Harlin geben äusserst unterhaltsame Anekdoten von sich. Habe direkt wieder Lust auf die Reihe bekommen
Das macht sich gut, in den letzten 2 Wochen hab ich mir die komplette Box mal gegeben.
Als Jahrgang '84 bin ich ja auch einer derjenigen die ursprünglich eher mit der "Scream" Reihe und Eurodance als den klassischen Horrorfiguren der späten 70er und 80er Jahre, Heavy Metal oder oldschool Rap aufgewachsen sind.
Von der Nightmare Reihe hatte ich bisher nur den letzten Teil irgendwann n den 90ern komplett gesehen.
Mal positives und negatives zur ganzen Reihe:
+ Freddy
+ fast durchgehend sehr gute Jungdarsteller
+ klasse Trip in die 80er in den ersten Teilen
+ herrlich bekloppte Ideen
+ die Filme sind alle noch gut anschaubar, richtige Totalausfälle gibts imo nicht was bei zig Fortsetzungen durchaus erstaunlich ist
- bis auf den letzten Teil kann einen aus heutiger Sicht da nix mehr schocken, man ist doch so einiges gewohnt
- ich weis das man sich bei ner Phantasiehorror Reihe da nicht zu sehr nen Kopf machen sollte, es nervt aber teilweise das die Filme sich häufig nicht an die eigens aufgestellten Regeln halten; nur teilweise erfährt man in späteren Teilen warum Freddy dies und jenes möglich war
- obwohl die Filme trotzdem gut sind ist die Mischung aus düsterer Story und völlig beknackten Szenen, sowie einem Freddy der immer mehr zum oneliner raushauenden Komiker wird in den späteren Filmen teils etwas seltsam
Zu den einzelnen Teilen:
Nightmare – Mörderische Träume: Gute Darsteller (unter anderem Johnny Depp den man kaum erkennt), schöne 80er Atmo. Das original ist im ganzen ernsthafter als viele der späteren Teile, religiöse Aspekte und Motive anderer Horrorklassiker spielen ne größere Rolle. 1984 war das warscheinlich was anderes, heutzutage werden sich bei dem Film wohl nur noch Kinder wirklich gruseln die ihren ersten Horrorfilm schauen und nicht täglich in Call of Duty Gegner umnieten.
Das bzw. die Enden sind btw doof, was wirklich geschah erfährt man erst in Teil 2 und 3 mehr oder weniger.
Nightmare II – Die Rache: Für mich der schwächste Teil der Reihe. Fällt einfach in allen Bereichen etwas ab und wird auch später quasi ignoriert während man ab Teil 3 wieder direkte Fortsetzungen hat. Das Ende ist auch etwas abstrus, in späteren Teilen wird etwas subtiler angedeutet das Freddy noch nicht weg vom Fenster ist.
Nightmare III – Freddy Krueger lebt: Nancy (Heather Langenkamp
) und ihr Vater aus Teil 1 sind wieder mit dabei, Wes Craven war für das Drehbuch verantwortlich. Sozusagen die erste richtige Fortsetzung, mit Kristen wird auch ein weiterer wichtiger Character eingeführt. Die Inszenierung ist hier deutlich besser, der Film wirkt einfach "runder" als das erste Sequel. Während Freddy schon immer für Einlagen ala "Beetlejuice" gut war gehts jetzt auch langsam mit den Sprüchen los.
Nightmare on Elmstreet 4: Für mich der Beste Teil der Reihe. Mit Brian Helgeland (Drehbuch) und Renny Harlin (Regie) sind ja auch Leute am Start die für ein paar andere meiner Favoriten verantwortlich sind.
Der Film ist einfach gute Unterhaltung und der kurzweiligste der Reihe. Auch passt hier die Balance zwischen Ernsthaftigkeit, Humor und Teeniefilm.
Wie im Mittelteil der Reihe üblich wird Kristen die man schon aus dem 3. Film kannte in der Handlung von Nr IV durch Alice als neuen Hauptcharakter ersetzt die auch in der Fortsetzung dabei ist.
Nightmare on Elmstreet 5 – Das Trauma: Auch wieder eine direkte Fortsetzung des Vorgängers. Die Mischung aus bekloppten Einfällen, abgefahrenen Effekten und der vergleichsweise düsteren Story ist hier nicht wirklich stimmig weshalb der Film gegenüber den beiden vorigen Teilen etwas abfällt.
Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6: Nach Teil 2 der zweite Film der nicht so ganz hinein passt. Es kommen außer Freddy keine Charaktere aus den Prequels mehr vor und auch in Sachen Handlung und bekannten Locations wird ordentlich rumgedoktert. Auch dieser Film ist für sich gesehen aber wieder unterhaltsam und für die "Videospielszenen" alleine lohnt es sich schon das Ding zu gucken.
"Gute Grafiken"
Freddy’s New Nightmare: Wie schon erwähnt der einzige Teil der Reihe den ich schonmal am Stück gesehen hatte, konnte mich auch noch erstaunlich gut an viele Szenen erinnern. Neben der Idee die Handlung ins reale Leben der Darsteller und sonstigen Beteiligten zu legen war die Entscheidung weg vom Sprücheklopfer zu einem richtig bösen, dämonischen Freddy sicher Entscheidend für die Stimmung des Films. New Nightmare gelingt es die unheilvolle Atmo auf den Zuschauer zu übertragen und geht damit auch heute noch als moderner Horrorfilm durch.
Die Doku müsste ich mir dann bei Gelegenheit auch mal anschauen.