Lahm: "Das schaffe ich schon"
An diesem Donnerstag wird Philipp Lahm (22) die Münchner Klinik, in der er am Mittwoch 45 Minuten lang am linken Arm operiert wurde, wieder verlassen. Prof. Ludwig Seebauer hat im Ellbogen des Nationalspielers ein Band, das zur Hälfte eingerissen war, fixiert.
Der Spieler des FC Bayern wird zehn bis zwölf Tage eine unbewegliche, anschließend eine bewegliche Schiene tragen. "Es hätte schlimmer kommen können", sagt der Arzt - ein Bruch wäre das Aus für die WM gewesen. Nun aber prognostiziert Prof. Seebauer, "zu 80 bis 90 Prozent" werde der Linksverteidiger die WM aktiv mitmachen können: "Medizinisch kriegen wir das hin." Lahm muss nur die psychologischen Hemmungen im Zweikampf meistern. "Das schaffe ich schon", erklärte er bereits vor dem Eingriff.
Gemäß aktueller Planung soll Lahm, der erst am Sonntag zur zweiten WM-Etappe in Genf wieder zum Team stößt, nach drei Tagen das Lauftraining starten. Verläuft der Prozess normal, wird der Mann für die linke Seite nach zwei Wochen am Mannschaftstraining teilnehmen. Sollte dieser Zeitplan nicht durch irgendwelche Komplikationen (Infektion) durchkreuzt werden, "ist es sicher möglich, dass es Philipp noch bis zur WM schafft", betont Joachim Löw. Die sportliche Leitung geht fest von diesem Optimalfall aus, es wird (vorerst) kein Spieler nachnominiert. "Lahm ist auf dieser Position fast unverzichtbar", sagt der DFB-Coach.
Nun aber fiel er im "Testchen" gegen Luckenwalde unglücklich auf den Arm, wurde nachts in Frankfurt per Kernspin untersucht. "Wir hatten eine Wut, dass so was in so einem Spielchen passiert", sagt Löw, der wie Klinsmann dem Gegner "keinen Vorwurf" macht.