Die Debatte über den Einfluss von Videospielen auf das menschliche Verhalten wird nicht allzu selten auf kuriose Weise geführt. Während Rockstars
Grand Theft Auto für die
Aufstände in England verantwortlich gemacht wird, warf die
Einzelhandelskette Coop Norway nach den Attentaten von Utøya u.a. Blizzards
World of Warcraft aus dem Sortiment.
Ein neues Kapitel im Buch derartiger Geschichten schreibt nun der Christliche Polizeiverband Schweiz. Letzte Woche gab er in einem
Erklärungsschreiben bekannt, die Veröffentlichung des Ego-Shooters
The Darkness II verbieten zu wollen. Als Begründung dafür wird unter anderem Folgendes aufgeführt:
"Abgesehen von spielerisch erlernter brutalster Gewalt wird durch derartige Spielkonsolen Hass auf Polizisten geschürt, ein völlig verzerrtes Bild der Polizei vermittelt und gegen die öffentliche Sicherheit mobilisiert."
Die Tatsache, dass es sich hierbei um ein Videospiel und nicht um Spielkonsole handelt, wird großzügig außer Acht gelassen. Weiter wird argumentiert, es sei wichtig,
"Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene vor derartig idealisierter Gewaltanwendung" zu schützen.
Sorgen, dieser kompetenzfreien Forderung werde Aufmerksamkeit geschenkt, muss man sich wohl keine machen, auch wenn ein paar Ungereimtheiten nicht abzustreiten sind: So soll 2K Games behauptet haben, in
The Darkness II kämen gar keine Polizisten vor, doch der Screenshot oben spricht da eine andere Sprache... Aber egal, der Ego-Shooter von Digital Extremes und 2K Games erscheint so oder so Anfang 2012 für Xbox 360, PS3 und PC.