• Wie letztes Jahr von einigen gewünscht, hier eine Erinnerung zur Unterstützung.
  • Hallo zusammen, bitte prüft mal die im Forum hinterlegte Mail Adresse auf Aktualität. Es ist jetzt schon mehrfach passiert, dass Mails (z.B. für Benachrichtigung neuer PNs) nicht zugestellt werden konnten, weil die Konten nicht mehr existieren oder voll gelaufen sind. Danke!
  • Hallo Gast, falls du dich wunderst, wieso Bilder und Videos nicht mehr sofort angezeigt werden, schau mal hier.

Verbot von "Killerspielen"

Hier mal eine (endlich mal wirklich gut geschriebene) ausführliche Anfrage an Zensursula zum immer wichtiger werdenden Thema "Online-Vertrieb indizierter Medien":

http://www.direktzu.de/vonderleyen/messages/21262

Online-Vertrieb indizierter Medien

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

ich möchte Sie zu einem Thema befragen, das für Videospieler sowie die Anbieter entsprechender Medien zunehmend an Bedeutung gewinnt, dem Vertrieb indizierter Medien über das Internet.

Das Jugendschutzgesetz sieht das Rechtsmittel der Indizierung vor, um die Abgabe gewisser Medien an Minderjährige zu unterbinden. Eine Rechtsfolge ist die erhebliche Einschränkung des Vertriebs solcher Medien über den Versandhandel. Dies war von den Urhebern des Gesetzes dazu gedacht, die Abgabe der Trägermedien auf Geschäfte zu beschränken, zu denen Jugendliche keinen Zutritt haben und in denen eine Ausweisprüfung vor der Abgabe des Mediums selbstverständlich ist. Diese Regelung hat sich zu Zeiten des physischen Medienvertriens bewährt, die Abgabe der entsprechenden Medien über Spezialgeschäfte kann als gelungenes Modell bezeichnet werden.

Heutzutage beruht jedoch ein zunehmender Teil des Medienvertriebs nicht mehr auf physischen Trägermedien, sondern auf Downloads aus dem Internet. Gerade im Bereich der Videospiele ist ein entsprechender Trend zu beobachten. Waren es früher fast ausschließlich Zusatzinhalte zu auf physischen Trägermedien vertriebenen Spielen, die so angeboten wurden, so gehen die Hersteller jedoch verstärkt dazu über, ganze Spiele als Download statt auf physischen Medien zu vertreiben. Dies wird von der Spielkonsole "PSP Go" (Sony) illustriert: Dieses Gerät kann ausschließlich über Downloads mit Software versorgt werden, eine Bereitstellung auf Datenträgern wird nicht unterstützt.

Da der Vertrieb indizierter Medien über den Versandhandel und in Analogie auch über das Internet erhebliche Rechtsunsicherheiten für die Anbieter nach sich zieht, weigern sich Sony und Microsoft, die Marktführer in diesem Segment, indizierte Videospiele über ihre Internetplattformen zugänglich zu machen. Diese Inhalte werden für deutsche Kunden gesperrt, der Zugang zu den ausländischen Onlineshops der Anbieter wird wirkungsvoll unterbunden. Diese Sperren sind zwar prinzipiell durch das Anlegen von Kundenkonten mit gefälschten Adressen und die Nutzung geeigneter technischer Tricks umgehbar, dies verstößt jedoch gegen die Nutzungsbestimmungen der Anbieter und vermutlich auch gegen geltendes Recht (Urkundenfälschung), so dass sie für volljährige Spieler mit Legalitätsanspruch wie mich nicht in Frage kommen.

Als Konsequenz ergibt sich, dass ein legaler Zugang volljähriger Deutscher zu diesen Inhalten nicht möglich ist, da sie hierzulande nicht über den einzigen technisch vorgesehenen Vertriebsweg angeboten werden und nicht aus dem Ausland importierbar sind. Die Anbieter der Medien berufen sich bei Anfragen zu diesem Thema auf die deutsche Gesetzeslage, die es ihnen verbietet, die Angebote in Deutschland zugänglich zu machen. Damit sind diese Medien in Deutschland effektiv von einem vollständigen Vertriebsverbot betroffen, was nicht das Ziel der Indizierung ist oder sein darf.

Diese Situation, die von vielen Bundesbürgern als Zensurmaßnahme empfunden wird, ergibt sich offensichtlich daraus, dass ein Gesetz als Grundlage für die Regulierung eines Marktes genutzt wird, der sich seit der Schaffung des Gesetzes grundlegend geändert hat, so dass das Gesetz seinen ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllen kann.

Der Vorwurf, dass es sich hier um eine bewusste staatliche Bevormundung handele, scheint mir dabei nicht haltbar. Es handelt sich vielmehr um eine Situation, in der eine Anpassung des Gesetzes an die Realität aus Unkenntnis oder Nachlässigkeit nicht erfolgt ist. Nichtsdestotrotz ist eine Nachbesserung erforderlich, um nicht doch eine effektive Zensur einzuführen, die der ursprünglichen Intention des Jugendschutzgesetzes ebenso widerspricht wie den Buchstaben des Grundgesetzes. Ihre Aussage zu einer anderen Anfrage auf dieser Website, in der sie irrtümlich behaupten, dass das Jugendschutzgesetz keine Auswirkung auf volljährige Videospieler habe, zeigt mir jedoch, dass dieser Umstand noch nicht bei den zuständigen Stellen bekannt ist.

Nach dieser Einleitung lautet meine Frage daher: Was gedenken Sie zu tun, um Jugendschutz- und Grundgesetz in Anbetracht der technischen Entwicklungen wieder miteinander zu synchronisieren und das Gleichgewicht der Rechtsgüter wieder herzustellen, das in den letzten Jahren vom Aufkommen des digitalen Onlinevertriebs empfindlich gestört worden ist?

Hochachtungsvoll,

Gregor Ottmann
 
@ Masis Meldung

:vogel:

Die haben sie nicht mehr alle, es wird Zeit das es da endlich mehr Gegenwind gibt. Was mittlerweile alles im Namen des Jugendschutzes abgelassen wurde, von Kinderpornovergleichen bis zu diversen Forderungen die gegen unsere Verfassung verstoßen geht auf keine Kuhhaut mehr. Wenn es nach dem Willen dieser *zensiert* gehen würde hätten wir hier wirklich Zustände wie in China und diversen anderen Staaten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollen die Bayern sich am besten vom Rest Deutschlands abkapseln und halt wieder die Dikatatur einführen! Dann gehts denen doch am besten! Sorry, für sowas finde ich echt keine Worte mehr!
 
Eine andere Seite hat es übrigens schon erwischt, sie kann über die deutsche Google-Seite nicht mehr gefunden werden (über google.at allerdings schon), Meldung siehe hier:

http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=1438

Der Gag ist nun aber, dass ich die besagte Seite vorher gar nicht kannte und nun darauf aufmerksam wurde :D

Gut gemacht, liebe Kommissionen und Minister! Weiter so!

MfG,
Crayfish
 
Lest euch einfach mal diesen Artikel hier durch:

http://www.tagesschau.de/inland/waffenrecht116.html

Und dann überlegt mal, wie die Politik in Hinblick auf das "Killerspiel"-Verbot argumentiert und reagiert. Für mich sieht es nach einer einfachen Gleichung aus: Waffen können wir nicht verbieten, also verbieten wir Medien! Auch die ARD scheint Waffen positiver gegenüber gestellt zu sein, als Spielen. So liest sich für mich jedenfalls der erste Teil des Artikels.

Was in Deutschland gerade passiert ist einfach unfassbar. Bildungsstreik, Überwachungsstaat, Polizeistaat, Millionen von Steuergeldern gehen an Großkonzerne, Verbote von Medien für Erwachsene (!!!) :shake:

Wird Zeit, bald wieder auf die Straßen zu ziehen!!!
 
Lest euch einfach mal diesen Artikel hier durch:

http://www.tagesschau.de/inland/waffenrecht116.html

Und dann überlegt mal, wie die Politik in Hinblick auf das "Killerspiel"-Verbot argumentiert und reagiert. Für mich sieht es nach einer einfachen Gleichung aus: Waffen können wir nicht verbieten, also verbieten wir Medien! Auch die ARD scheint Waffen positiver gegenüber gestellt zu sein, als Spielen. So liest sich für mich jedenfalls der erste Teil des Artikels.
Fast alle Medien und Politiker sind Waffen gegenüber grundsätzlich toleranter als "Killerspielen". Sie sind eben etabliert - Schützenvereine bzw. Sportschützen sind Teil der deutschen Kultur. Dagegen steht ein junges Medium (die in Deutschland sowieso immer erstmal kritisiert werden) wie Videospiele, an dem zudem so gut wie niemand der älteren Generation irgendein persönliches Interesse hat.

Aber du hast Recht - sowohl die Waffen- als auch die "Killerspiel"-Hetze sind blinder Aktionismus. Nur wird eben die Waffengeschichte von den meisten Medien eher als solcher erkannt. Ob das Absicht oder Inkompetenz ist, variiert vermutlich von Medium zu Medium.
 
So, die Kinderpornoseitensperre ist ja nun durch, nun gehts direkt weiter! Die Weichen für den Zensurstaat sind also gestellt!

MdB Der CDU-Bundestagsabgeordnete und baden-württembergische CDU-Generalsekretär Thomas Strobl will nicht nur kinderpornografische Seiten im Internet sperren. Im Gespräch mit dem Kölner Stadtanzeiger forderte er auch die »Sperrung von Killerspielen«. »Wir prüfen das ernsthaft«, sagte er. »Wir gehen nach Winnenden nicht zur Tagesordnung über. Wenn es einen Nachweis gibt, dass sich Killerspiele negativ auf das Verhalten Jugendlicher auswirken, dann kann das Internet kein rechtsfreier Raum sein.«

Am gestrigen Donnerstag hat der Bundestag mit den Stimmen der großen Koalition das Gesetz zu Websperren von Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten verabschiedet. Das Bundeskriminalamt (BKA) erstellt danach täglich eine neue Filterliste, die an die Zugangsanbieter übermittelt wird. Die sollen den Zugang zu den betroffenen Webseiten erschweren, indem sie bei jedem Aufruf ein Stoppschild mit einer Warnung anzeigen. Die Internetfirmen dürfen übrigens als Betreiber der Stopp-Seiten anfallende Nutzerdaten wie IP-Adressen speichern. Nach der Änderung des Gesetzentwurfs müssen sie die Daten aber nicht mehr für Strafverfolgungszwecke herausgeben. Kritiker befürchten, dass durch dieses Gesetz eine Zensurinfrastruktur aufgebaut wird, die sich später leicht erweitern lässt. Erste Begehrlichkeiten sind, wie man an den Äußerungen des Bundestagsabgeordneten Thomas Strobl ablesen kann, schon geweckt worden.

Eine weitere Waffe gegen Webseiten, die unliebsame Spiele anbieten, ist die Indizierung. So will die bayerische KJM (Kommission für Jugendmedienschutz) die Webseiten der österreichischen Spielanbieter game4game.at und gameware.at auf den Index setzen lassen. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien BPjM hat die Anträge erhalten und nun das Indizierungsverfahren eröffnet. Nach einer Indizierung wäre Werbung für diese Händler in Deutschland nicht mehr möglich. Allerdings wären die Webseiten nach wie vor erreichbar.
So, wie kann man diesen Wahnsinn noch aufhalten???

MfG,
Crayfish

EDIT: Jetzt hab ich vor lauter Wut die Quelle vergessen: gamepro.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Garnicht... Deutschland entwickelt sich zum Überwachungsstaat.

Bei uns im Saarland kann ich bei den Landtagswahlen keine Piraten wählen... Diese Entwicklung hier zeigt deutlich, dass wir MEDIENKOMPETENTE Leute im Parlament brauchen, die diesem Wahnsinn entgegensteuern.
 
horror pur, eigentlich zum totlachen.

wenn ich das richtig verstehe kann ich die seite trotz stopschild aber immer noch ansurfen, oder geht das gar nicht mehr?
 
Über Umwege gehts, ja. Die Seiten sind ja nicht verschwunden. Hab in nem anderen Forum nen netten Vergleich gelesen. Das Ganze ist so, als würdest du in einem Laden, der Kinderpornos verkauft, über jedes Video ein Blatt Papier legen. Deine IP-Adresse wird bei Ansurfen des Stoppschildes jedoch gespeichert.

Für uns Gamer könnte das folgende Auswirkungen haben:
- Bestimmte Shops können nicht mehr angesurft werden, falls doch, ist man gleich auf der Blacklist
- Onlinegaming wird bei bestimmten Titeln (für Erwachsene!) erschwert

Problem ist auch, dass es noch keine echte Definition für "Killerspiele" gibt. Das heißt, dies könnte von "Halo 3" bis "Call of Duty" oder "Max Payne" so ziemlich alles umfassen.

MfG,
Crayfish
 
Über Umwege gehts, ja. Die Seiten sind ja nicht verschwunden. Hab in nem anderen Forum nen netten Vergleich gelesen. Das Ganze ist so, als würdest du in einem Laden, der Kinderpornos verkauft, über jedes Video ein Blatt Papier legen. Deine IP-Adresse wird bei Ansurfen des Stoppschildes jedoch gespeichert.

Für uns Gamer könnte das folgende Auswirkungen haben:
- Bestimmte Shops können nicht mehr angesurft werden, falls doch, ist man gleich auf der Blacklist


MfG,
Crayfish

Ich glaube der Teil stimmt nicht. Es wurde ja ein kleiner Kompromiss getroffen, so werden z.B. keine Daten (also auch keine IP) der Nutzer gespeichert.
 
Ich glaube der Teil stimmt nicht. Es wurde ja ein kleiner Kompromiss getroffen, so werden z.B. keine Daten (also auch keine IP) der Nutzer gespeichert.

du glaubst doch nicht im Ernst, daß die Behörden auf die Daten keinen Zugriff bekämen ?? :lol:
Die Daten werden gespeichert, aber nicht mehr AUTOMATISCH weiter gegeben ... gespeichert sind sie beim Provider trotz allem!
 
So, wie kann man diesen Wahnsinn noch aufhalten???
Im Blaster schreiben, dass die User nicht die CDU wählen sollen. :zahn:


Nachdem sich die CDU/CSU schon vor Ewigkeiten als demokratische Partei disqualifiziert hat, ist seit gestern auch die SPD nicht mehr wählbar. Schade, dass ich bei keiner der Regierungsparteien Mitglied bin, sonst wäre ich jetzt aus Protest ausgetreten. Das dort oben ist immerhin fast so schlimm wie der damalige Outrun-Test der Gamepro. :D
 
du glaubst doch nicht im Ernst, daß die Behörden auf die Daten keinen Zugriff bekämen ?? :lol:
Die Daten werden gespeichert, aber nicht mehr AUTOMATISCH weiter gegeben ... gespeichert sind sie beim Provider trotz allem!

Das ist dann aber ziemlich egal wenn sie die Daten nicht verwenden dürfen :confused: Selbst wenn du dann in irgendeiner Datei landest können die dir rechtlich garnichts anhaben. Von daher ist das ein sehr wichtiger Punkt :confused:
 
Das sind alles Sachen, die man noch ändern kann...

Skandalös finde ich, welche Kreise die Zensur nun ziehen soll und dass Kinderpornos erst der Anfang waren. Da man aber Kinderpornografie und "Killerspiele" (genaue Definition steht noch immer aus) auf eine Stufe stellt, kann man das so vermutlich legitimieren.

Btw: Ich schreibe mittlerweile auch auf Non-Gamer-Plattformen, dass die Union unwählbar ist. Die SPD wohl mittlerweile auch...
 
Zurück
Oben