wie spart man bei der hardware geld ein, wenn man softwareseitig verhindert, das linux läuft? welchen vorteil hat man als PS3-besitzer...sony sagt ja, dass die funktion deswegen wegfällt, damit die spieler ein noch besseres spielerlebnis haben.
Das mit dem Schönreden funktioniert eben auf beiden Seiten. Ein Konsument kann es sich auch schönreden, dass die Welt doch nur auf seine Bedürfnisse reagieren soll. Ich sehe halt immer die Masse, den Durchschnitt, die Zielgruppe wenn Du das so sehen willst.
Ich selbst kann absolut krasse Bedürfnisse haben, darf dann aber halt nicht meckern, wenn 99% aller Anbieter lieber eben die Bedürfnisse der größeren Zielgruppe bedienen möchten, geht ja immerhin um Geld. Da geht wohl mein Job zu sehr in mich "hinein", so dass ich das eben auch als Konsument so sehe, und immer im Hinterkopf habe "warum" sich ein Hersteller wie entscheidet.
Eines sollte klar sein: bei Sony, MS, Apple, Nintendo und Co geht es immer nur um Geld. Der Rest ist Marketing! Und das funktioniert auch millionenfach.
Aber mal konkret:
-Hätte Sony festgestellt, dass für 30%+ der Käufer die Möglichkeit Linux zu installieren ein USP war, dann hätten die das nie und nimmer abgeschaltet.
-Hätte Sony festgestellt, dass für 30%+ der Käufer die Möglichkeit SACD zu hören ein USP war, dann hätten die das nie und nimmer abgeschaltet.
Was hat Sony aber kurz nach dem Launch durch die mäßigen Verkäufe, durch den Mega-Erfolg der Wii und die Verkaufszahlen der PS2 festgestellt:
Die Leute teilen NICHT die Sony-Idee einen teuren Multimedia-Hub fürs Wohnzimmer zu kaufen, der irgendwie "alles" kann, meinetwegen auch Linux fahren. Die wollen billig daddeln, meinetwegen mit Matschgrafik auf SD-TVs. Dieser Markt war einfach größer als selbst die Core-Gamer. Das hat sich mit der Zeit zwar wieder etwas gelegt, aber dennoch:
Von allen USPs bleibt nur noch der BluRay-Spieler. Selbst dieser Impact war zwar spürbar, aber bei weitem nicht so extrem wie es sich Sony erhofft hatte.
Klar spart das auf den ersten Blick nichts ein, wenn man ein Software-Feature rausnimmt, aber das Thema Linux geht wohl absolut auf die Kappe der DRM-Sicherheit.
Für Abwärtskompatibilität, SACD-Support und die Cardreader etc. spart man jedoch wirklich an Produktionskosten.
Selbst wenn man die Kompatibilität per Emulation realisiert versuracht das Kosten bei Programmierern, der PR- und Supportabteilung.
Ich glaube einfach, dass Sony keinen Bock mehr hat ihre Vision vom "Hub" aufrecht zu erhalten. Deswegen kehren sie einfach das Produkt aus, die PS3 ist nun das was der Markt erstmal will: Eine Kiste zum Daddeln und höchstens Musikhören und HD-Videos gucken.
Wenn Sie andere Features endgültig streichen, dann brauchen sie sich einfach in keiner Abteilung damit auseinandersetzen.
Welchen Vorteil der PS3-Besitzer hat? Keinen! Das ist doch nur Marketing-Blabla. Nur im übertragenem Sinn hat der Spieler Vorteile, da eventuell einige Firmen eher auf sicheren Systemen Ihre Marken rausbringen als auf dem PC. Wenn man keine RKs auf der PS3 abspielen kann, dann ist das interessant für die Entwickler= mehr Software und durch weniger Verlust durch RKs auch mehr Investitionen in diese Software.
Wäre also die PS3 absolut sicher im Vergleich zur 360, dann wäre eben das Interesse groß und es gäbe mehr und bessere Software. Aber hier ist wohl der "PC" der Feind der Industrie geworden, und nur Steam und andere Mechanismen können das derzeit umgehen.
Ehrlich: In den Konzernen kümmert man sich "nur" um die Interessen des Kunden, wenn die sich lohnen. Das ist eine Konstante und einfach nicht schönzudenken. Deswegen gehe ich immer davon aus als Konsument, warum denn nicht?