Frentzen zieht es nun in die Nascar-Serie
Der Unfall auf dem Hockenheimring war Heinz-Harald Frentzens letzte Aktion in einem Audi. Der Sportchef verabschiedete den früheren Formel-1-Star mit Häme, der angeblich einen Wechsel in die USA plant.
"Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, meinen Ende dieses Jahres auslaufenden Vertrag mit Audi in der DTM nicht mehr zu verlängern. Die Widerstände, die ich im Laufe des Jahres verspürt habe, sind zu groß, als dass ein weiteres Engagement bei Audi noch Sinn machen würde", teilte der frühere Formel-1-Pilot am Montagnachmittag per Fax mit.
Wenig später bestätigte auch Audi die Trennung, nachdem in einem Gespräch zwischen Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich und Frentzen am Montag keine Basis für eine Erfolg versprechende weitere Zusammenarbeit gefunden wurde. "Leider ist es Heinz-Harald auch bei Audi nicht gelungen, ein DTM-Rennen zu gewinnen", sagte Ullrich: "Audi Sport und die Einsatz-Mannschaft des Audi Sport Team Abt Sportsline haben sich mit voller Kraft dafür eingesetzt, dass Heinz-Harald gute Leistungen zeigen konnte."
Bereits am Montagmorgen war die Personalie Frentzen Gegenstand einer Vorstandssitzung bei Audi. Die Trennung hatte sich da schon angedeutet. "HHF" hatte nach dem Saisonfinale der DTM am Sonntag in Hockenheim seinem Arbeitgeber in einem ARD-Interview mangelnde Unterstützung vorgeworfen.
Frentzen wollte seine Entscheidung nicht allein auf die Ereignisse am Sonntag zurückführen, als er, der von der Pole Position das Rennen gestartet hatte, sich zunächst teamintern benachteiligt gefühlt hatte und später nach einer Kollision mit Teamkollege Mattias Ekström ausgeschieden war. Sie hätten "nur soweit mit meinem Entschluss zu tun, dass sie für mich lediglich ein Spiegelbild der ganzen Saison waren - aber nicht alleine ausschlaggebend für meine Entscheidung".
Seine Trennung von Audi bedeute aber nicht, "dass ich mich als Rennfahrer aus dem Motorsport zurückziehen werde", teilte der 39-Jährige mit. Angeblich soll er mit einem Wechsel in die Nascar-Serie in den USA liebäugeln, wo er 2007 gegen seinen früheren Formel-1-Kollegen Juan Pablo Montoya (Kolumbien) und möglicherweise auch gegen seinen früheren Williams-Teamkollegen und Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve (Kanada) fahren könnte.
WELT.de/sid