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Homosexualität im Profisport

Franky war schneller. Aber ich kann mich nur wiederholen: ENDLICH! Auch wenn auch erst nach seiner Karriere, taucht trotzdem mal ein richtig bekannter Namen auf.

Das Krasse ist nur, dass man sich nur schwer vorstellen kann was fuer ein (unnoetiges) Versteckspiel die treiben muessen. Der hat noch vor ein paar Wochen direkt hinter mir in "meiner" Fussballkneipe bei einer Lesung gehockt und hatte eine absolute Granaten Ische im Schlepptau.
 
+++++++++++ Offener Brief von Arnd Zeigler +++++++++++++++

"Lieber Thomas Hitzlsperger,

wenn ich ehrlich sein darf: Über keine Fußballmeldung habe ich mich in letzter Zeit so sehr gefreut wie über Dein heutiges, sehr privates und eigentlich auch nicht spektakuläres Bekenntnis, Du habest erkannt, dass Du lieber mit Männern als mit Frauen lebst.

Und mir hat besonders genau diese Formulierung gefallen. "Lieber mit Männern leben" ist schließlich nichts weiter als der Ausdruck des eigentlich ja selbstverständlichen Grundrechts, selbstbestimmt leben zu wollen. Ohne Versteckspiel, ohne Lügen, ohne Verzicht auf das, was jeder Mensch leben können sollte: Ein erfülltes Privatleben mit einem Menschen, den man liebt.

Bislang hatten ähnliche Nachrichten immer noch den piefigen, verstaubten Beiklang: "Endlich hat einer zugegeben, dass er anders ist!" Deine Worte aber klingen nach einer von Dir angestrebten und gelebten, aber noch nicht bis in die (wunderbare) Welt des Fußballs vorgedrungenen Normalität.

Ehe Du mit Deinen Aussagen die heutige Presselandschaft gerockt hast, besaß das Thema Homosexualität im Fußball immer den Beigeschmack einer weit entfernten Randgruppen-Nische: Schwule Fußballer, das waren bislang Beinahe-Ex-Profis, schwedische Zweitligaspieler oder US-Amerikaner; deren Namen wir nie zuvor gehört hatten. Auch deren öffentliche Coming Outs waren mutige, menschlich extrem hoch zu bewertende Aktionen, die weitergeholfen haben. Aber sie haben auch den Eindruck vermittelt, dass es für prominente Fußballer auch im Jahr 2014 noch eine zu große Klippe darstellen dürfte, einen ähnlichen Weg zu wählen. Und dann kommst Du: Ein Ex-Nationalspieler mit über 50 Länderspielen, der beim DFB schon einmal die Kapitänsbinde getragen und als Spieler unseres WM-Aufgebotes am Sommermärchen 2006 mitgewirkt hat. Und der erkannt hat, dass er schwul ist. Und der das offen sagt.

Wenn ich mir an diesem Tag etwas für Dich wünschen darf, dann das: Mögen meine Kollegen von der Presse ihre Aufgeregtheit etwas im Zaum halten und das Thema Homosexualität ebenso respektvoll behandeln wie Deine Privatsphäre und Dein Leben, das jetzt nach dem Ende Deiner Profikarriere vielleicht erst so richtig neu beginnen wird.

Eines sollte leider auch klar sein: Auch Deine Offenheit ist nur ein winziger Schritt in Richtung einer längst überfälligen Normalität. Aber von allen winzigen Schritten ist es bisher der Gewaltigste

Danke dafür!

Dein Arnd Zeigler"
 
Gute Sache. Höchsten Respekt für Hitz von mir.
Bei Aktiven dennoch aktuell nicht vorstellbar. Das würde zum Spießrutenlauf werden.
 
@mcpete: Danke fuer den Zeigler Post. Hast Du nen Link?

Edit: Gefunden :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Leute, machen wir uns nix vor. Hätte ich früher in meinem Verein gesagt, dass ich schwul sei, dann hätte die Hälfte der Mannschaft - Araber/Türken/etc - mir das Leben zur Hölle gemacht.
In diesem Sinne kann ich es voll und ganz verstehen, dass Fußballer bis zum Ende der Karriere warten. Dennoch Respekt vor Hitz!!

Und nein, ich bin nicht schwul! :P
 
Ich denke es kann jeder verstehen, wenn sich jemand waehrend seiner aktiven Karriere nicht outet. Trotzdem war es ein Zeichen eines verdienten, deutschen Nationalspielers an die Welt. Bei allem Respekt: Aber das ist schon eine andere Hausnummer als wie wenn sich (Zitat von oben) "Beinahe-Ex-Profis, schwedische Zweitligaspieler oder US-Amerikaner; deren Namen wir nie zuvor gehört hatten" outen.

Ich glaube noch nicht mal so sehr, dass die eigene Mannschaft das Problem ist sondern die Fans bei Auswaertsspielen. Die eigentliche Mannschaft juckt das kaum. Zumindest war es bei uns so. Hauptsache Du bringst Deine Leistung.
 
Was ist denn in der Aufzählung Araber/Türken/etc. das etc? Jede Art Ausländer oder nur muslimische Ausländer? :shake: Xenophob statt homophob oder wie? Warum diese Betonung? Lasst das bitte! Unnötig und fehl am Platz.

Und wenn jemand extra ausführen muss, dass er nicht schwul ist...naja.
 
Muslimen. Ich hab das während eines Meetings geschrieben und dann ist mir ums Verrecken nicht "muslimische Ausländer" eingefallen... :)
 
Ok, ich bin mal wieder der Einzige, der es mehr als nur merkwürdig findet, in einem Thread gegen Homophobie Xenophobie vorzufinden.
 
Nur um das nochmal klar zu stellen:
Ich wollte hier in keiner Weise ausländerfeindlich sein, sondern nur darstellen, dass Homophobie verstärkt durch religiöse Hintergründe wird. Dass hierbei definitiv auch christliche Glaubensgemeinschaften dabei sind, stimmt. Wenn man aber vermehrt in der Kabine von "offensichtlichen Muslimen" hört, dass "der Schiri eine dumme Schwuchtel ist, ...", weil er vielleicht mal die Pfeife etwas homoerotischer angefasst hat, dann wird der Eindruck definitiv verstärkt. Der Fußball, da er - Gott sei Dank - ohne viel finanziellen Aufwand und durch die Verbreitung von wirklich JEDER sozialen Schicht ausgeübt werden kann, ist dadurch eben auch ein Sammelbecken von vielen "unaufgeklärten" (unabhängig von Religion) und damit werden dann solche Vorurteile eben noch verstärkt. Wenn zur mangelnden Bildung/Aufgeklärtheit, dann noch kulturelle Faktoren hinzukommen, ist das Bild perfekt. Und leider war das SEHR OFT auf dem Platz zu merken. Das mag aber von Provinz zu Provinz unterschiedlich sein. Ich kann nur vom Raum Mannheim sprechen.
 
Hitz kontert Alex Aussage

http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_mehr/newspage_829618.html

Gott hat Adam und Eva gemacht

Hat er das und wer ist eigentlich Gott?

Auch noch ein ganz guter Kommentar: Angst vor der Fankurve

http://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-angst-vor-der-fankurve/9303320.html

Letztlich ist es wirklich so, dass sich Fans meist ihre ganz eigene, einfach gestrickte Welt machen, natürlich mit netter Unterstützung der Medienlandschaft.

Weil sind wir mal ehrlich.. Als Spieler, der jede Woche in der populären Fußball Bundesliga aufläuft ist es fast unmöglich dem permanenten Druck standzuhalten. In anderen Sportarten wie Handball, Basketball oder Eishockey wäre es ungleich einfacher frei zu leben.
 
Würde ich so nicht sagen. Im Fußball gibt es finanziell mehr Möglichkeiten für Kampagnen. Bei Rassismus hat man es ja auch "geschafft" oder zumindest die Situation wesentlich verbessert. Da war der Druck auf die Vereine/Fans aber auch größer.
 
In der BBL habe ich es aber auch noch nicht erlebt, dass ein Schwarzer mit Affenlauten diskriminiert wurde. :confused:
 
Würde ich so nicht sagen. Im Fußball gibt es finanziell mehr Möglichkeiten für Kampagnen. Bei Rassismus hat man es ja auch "geschafft" oder zumindest die Situation wesentlich verbessert. Da war der Druck auf die Vereine/Fans aber auch größer.

Gutes Argument. Da sehe ich aber auch die Mannschaftskameraden und die Gegenspieler in der Pflicht. Wenn die von sich aus hergehen wuerden und sich schuetzend vor einen Spieler, der sich oeffentlich zu seinem Schwulsein bekennt, stellen wuerden, waere die ganze Chose deutlich leichter. Dazu brauchts in meinen Augen keine grossangelegten Kampagnen von Verbaenden. Damit waere schon mal ein wichtiger Schritt getan. Wenn Du als Schwuler weisst, dass Dein Team hinter Dir steht, egal was passiert, wirst Du Dich viel leichter tun. Alles selber bei Mannschaftskollegen erlebt.
 
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