nach rund 15 Stunden mal Zeit für ein kleines Zwischenfazit. Was mir besonders gut gefällt ist das Pacing und der Aufbau des Spiels. Der Monat beginnt meist mit ner halben Stunde Erkundung der Schule. Was gibts neues? Wer hat ne Mission für mich? Was kann man sonst noch machen? Dann ein wenig die Schüler aufleven via Unterricht. Dann gibts meisten nen kleinen Nebenmissionskampf. Der geht auch auch ne gute halbe Stunde. Dann wieder ein wenig Leveln hier, ein paar Gespräche dort. Hier ein kleiner Storyhappen, dort nen neuen Charakter rekrutieren. Was man halt so nebenbei machen kann. Und dann kommt Ende des Monats nen längerer Kampf mit schöner Einführung, ner kleinen Zwischensequenz und nem ordentlichen Storyfortschritt. Und dann wieder alles vom neuen. Ich mag das. Bevor irgendetwas zu repetiv wird, macht man halt was anderes.
Wer mag kann auch wirklich viel mit seinen Truppen anfangen. Gibt ordentlich Einheiten freizuschalten mit vielen Skills und Fertigkeiten. Dann gibts noch die Battallione die einem Boni geben oder man kann sich nen Begleiter suchen, der einem im Kampf unterstützt. Das Problem: Braucht man alles fast nicht auf dem normalen Schwierigkeitsgrad. Mit wenigen Ausnahmen lassen sich sämtliche Gegner mit allen Einheiten schlagen. Das Waffendreiecksystem aus dem Vorgänger ist zwar noch da, schlägt aber nicht mehr so stark zu Buche. Die ganzen Fertigkeiten und Skills sind nett, werden aber im Grunde gar nicht gebraucht. Die Wahl des Hauses hat auch keinen großen Einfluss auf den Spielstil, da man jede Einheit völlig frei aufleveln kann. Und es lassen sich ja auch alle Charaktere der anderen Häuser rekrutieren so fern man bestimmte Vorraussetzungen erfüllt. Da fehlt es mir ein wenig an Alleinstellungsmerkmale der Einheiten und Charaktere. Three Houses ist lange nicht mehr so taktisch wie früher noch, sondern leider seichter. Auf dem niveau vom XCom Reboot würde ich sagen.
Seicht ist übrigens ein gutes Stichtwort bei Story und den Charakteren. Die und deren Hintergründe könnten mir kaum egaler sein. Mehr 08/15 geht ja fast schon gar nicht mehr, es werden wirklich alle Stereotypen bedient, die man so kennt. Der hochnäsige Adlige, die kleine Schüchterne, der dumme Muskelprotz, der Schönling, die geheimnissvolle Ausländerin, der kampferprobte Kriegsveteran ... alles schon gesehen, alles schon gehört. Ganz schlimm die Dialoge wenn man den Unterstützungslevel zwischen zwei Charakteren erhöht hat. Da merkt man wirklich das sich die Storyschreiberlinge halt irgendwas aus den Fingern saugen mussten, weil es halt 893472958 unterschiedliche Beziehungen geben kann. Oh wow, wie interessant. Die eine ist faul, kommt aber immer damit durch weil sie so schön ist. Oh toll, die blonde hier mag Pferde so gerne. Oh cool, der Krieger mag Schokolade. Oh grandios, Tussi Y steht voll auf ausschlafen ...
Aber ich schweife ab. Denn das eigentlich Spiel macht Spaß. Vielleicht auch gerade weil man nicht in jedem Kampf jeden Zug dreimal hinterfragen muss. Sondern weil es sich locker wegspielt. Looten und Leveln geht halt auch immer. Die Hauptstory hält einen bei der Stange. Ne runde Sache. Nicht mehr. Nicht weniger. Mal schauen wie lange mich das noch motiviert