Ich kann das aus Sicht von Uli Hoeneß völlig verstehen. Er will mit aller Macht und Gewalt in der vielleicht größten Stunde des Vereins als Aktiver dabei sein. Das würde wohl jedem so gehen.
Aber mit dieser Sichtweise vernachlässigt er völlig den Verein, der wegen ihm und seinen privaten Verfehlungen nun unter Beschuss steht und deftige Image-Kratzer abbekommt.
Das ist eine Abwägung: Was ist ihm wichtiger, der Verein oder er selbst. Er hat sich für Letzteres entschieden.
Ich hätte es für ideal für alle Seiten gefunden, wenn er seine Posten einfach häte ruhen lassen. Dann ist er formell noch existent, handelt aber nicht mehr (jedenfalls nicht nach außen sichtbar), bis das alles entschieden ist.
Das wäre m.E. der vernünftigste Weg gewesen.
Uli Hoeneß macht gerade genau das, was so ca. 99% (auch aller User hier) bei Dritten aus der freien Wirtschaft und Politik immer anprangern: Sie sehen nur ihre persönlichen Belange, kleben an ihren Sesseln auf Teufel komm´ raus und interessieren sich herzlich wenig dafür, was sie mit ihrem Verhalten angerichtet haben.
Ich bin auf die nächste politische Diskussion gespannt hier im Forum. Dann werden so einige mit ihrer Meinung und Moral plötzlich völlig anders argumentieren.