Call of Duty 4 - Offiziell minimal zensiert (Update)
Auch wenn die vierte Umsetzung der beliebten Spielreihe diesmal nicht im 2. Weltkrieg angesiedelt ist, kommen deutsche Gamer erneut nur in den Genuss einer abgespeckten Version.
Update
Wie uns aus gut unterrichteter Quelle mitgeteilt wurde, fehlt in der deutschen Version tatsächlich der bereits angesprochene Arcade-Modus, den man nach erfolgreichem Durchspielen freischalten kann und bei dem während des Spielens eine Art "Kill-Counter" mitläuft, der die während des Arcade-Modus abgeschossenen Feinde zählt.
Die Ursache hierfür ist darin zu finden, dass
Call of Duty 4 der USK bereits zur Prüfung vorgelegt wurde, bevor der genannte Arcade-Modus implementiert wurde. Die Einschätzung der USK und die Erteilung der Freigabe umfassten daher nicht den Arcade-Modus. Es liegt insofern eine mit
Resident Evil 4 vergleichbare Situation vor. Auch hier war ein entsprechender Arcade-Modus nicht in der Version enthalten, die von der USK geprüft wurde. Daraufhin lies man den Modus in der deutschen Version kurzerhand entfallen (siehe Schnittbericht). Die unzensierte Importversion von RE4 wurde Später eben aufgrund des Arcade-Modus dennoch indiziert. Schon aus diesem Grund ist es zumindest fraglich, ob die USK der vollständigen Version von
Call of Duty 4 auch noch eine Freigabe erteilt hätte. Vergleichbare Modi bereiteten bereits öfter Probleme bei der Freigabeerteilung.
Im Hauptspiel selbst soll es, im Gegensatz zu im Netz kursierenden Gerüchten, dagegen zu keinerlei Zensur gekommen sein.
Update 2
Mittlerweile hat Publisher Activision sich zur dt. Version von
Call of Duty 4 geäußerst. Die Meldung bestätigt die bereits vor einigen Tagen veröffentlichte Information, dass gegenüber der US-Version der Arcade-Modus fehlt (s.o.). Darüber hinaus, und bisher nicht bekannt, räumt man allerdings auch ein, dass das Spiel zusätzlich in einer kurzen, weniger als eine Sekunde dauernden Videosequenz verändert wurde. In dieser Sequenz wird einem Charakter der Arm abgeschossen - in der dt. Version spritzt hierbei weniger Blut. Das Gameplay soll keine Zensuren enthalten, wie bereits letzte Woche angegeben.
Activision weist darauf hin, dass die Unterschiede daher nur gering sind. Zwar hat man damit im Vergleich zu anderen Spielen dem Grunde nach Recht, dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass zumindest durch die, wenn auch nur minimal, veränderte Videosequenz eine eindeutig zensierte Fassung auf den Markt gebracht wird. In wiefern die geringen Zensuren die Kaufentscheidung beeinflussen muss jeder für sich entscheiden.
Anmerkung:
Unverständlich ist die Meldung von
Gamestar, wonach die "deutsche Version definitiv nicht geschnitten" ist. So rühmlich das Magazin auch in der Killerspieldebatte Position bezogen hat, bleibt diese Newsmeldung erschreckend oberflächlich. Es ist ein Standpunkt zu sagen, dass einen die wirklich geringen Zensuren der dt. Version nicht stören. Es gibt schließlich genug Spieler, die auf Gewalteffekte weder achten, noch die Qualität eines Spiels nach ihnen beurteilen - Durchaus eine respektabler Standpunkt! Dennoch ist auch eine leicht zensierte Version eine zensierte Version. Die Stellungnahme von Activion verfolgt in erster Linie die Taktik, darauf aufmerksam zu machen, dass das Gameplay - also der steuerbare Spielteil - sowie die Level unverändert blieben und man dem Spieler daher entgegengekommen sei. Ein Spiel besteht aber nicht nur aus dem Gameplay und den Levels. Zwischensequenzen und Spielmodie gehören ebenfalls zu dem fertigen Produkt. Und das genau hier zensiert wurde, wenn auch nur gering, wird ausdrücklich in Activisions Stellungnahme erwähnt. Hier nun zu postulieren, die dt. Version sei "defintiv nicht geschnittern", lässt die Taktik von Activision perfekt aufgehen und ist nichts anderes als eine Falschmeldung.