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Konsole/PC Battlefield 6

Wenn du in Auschwitz vor den Haaren und Schuhen stehen konntest
Ja Mann, das ist echt das krasseste imho. Diese Berge... war auch echt heftig. Umso mehr ein Grund heroisch gegen die Faschisten, Diktatoren und Terroristen der Welt in einem virtuellen Krieg mit viel Bam Bam zu ziehen und die so richtig in den Arsch zu treten. ;)

Mal ehrlich: Das ist mir jetzt zu viel "Andy" und seine persönliche Erfahrung und zu wenig "objektiv". Könnte genauso sagen: Jeder, der schon einmal an einem realen Schauplatz eines Gewaltverbrechens steht, den metallischen Geruch von Blut vernimmt und das geschändete, blasse und erstarrte Opfer sieht... der sollte nie wieder eine Folge NCIS schauen und alle Krimis sind nur verharmlosende Gewaltphantasien!

PS: Oder anders ausgedrückt: Ich "will" mir das nicht nehmen lassen. Oder möchtet ihr euch euer Feierabend-Bier madig machen, wenn ihr im Hospiz die Leberkrebs-Opfer dahinsiechen seht? Oder macht die Steuererklärung weniger Spaß, wenn ihr seht, dass woanders Kinder verhungern? Rosinenpicken!
 
Es ist schon etwas anderes. Das hat das Potenzial ein „Wir“ gegen „Die“ Gefühl zu stärken. Und eben eine Stimmung zu schaffen die einen Krieg als etwas positives sehen würde. Denk an die Zeit vor WW1 und WW2. Das wird sicher nicht durch ein einzelnes Spiel passieren aber die Summe macht es hat.

Aber das war schon immer Teil der Medien. Denkt an den kalten Krieg etc.
 
Es ist schon etwas anderes. Das hat das Potenzial ein „Wir“ gegen „Die“ Gefühl zu stärken. Und eben eine Stimmung zu schaffen die einen Krieg als etwas positives sehen würde. Denk an die Zeit vor WW1 und WW2. Das wird sicher nicht durch ein einzelnes Spiel passieren aber die Summe macht es hat.

Aber das war schon immer Teil der Medien. Denkt an den kalten Krieg etc.

Seitdem der Mensch laufen kann ist das DIE Story. Mord, Totschlag, Wir-gegen-die. Und niemand "will" Krieg einfach so, aber er gehört halt dazu. Und da man als Soldat einfach nur funktionieren muss (was auch total die eigenen Überlebenschancen steigert), ist das halt so ein perverses, komisches Ding.

Junge Menschen fahren morgens los, reden über Technik und Workflows, Szenarien und Co. als wäre es die neueste Version der Buchhaltungs-Software, wohl wissend, dass einige kein Abendessen mehr benötigen.

Was dein Argument angeht: Ja, okay... aber die Haltung gibt es doch 100% auch ohne Medien. Und im Prinzip ist ein Krieg bei der Verteidigenden Fraktion ja erst einmal "positiv" (muss er ja sein). Immerhin kämpft man ja hier um sein Leben oder seine Freiheit? Natürlich jetzt nicht jeder einzelne Zivilist, aber man spielt ja hier Soldaten. Wie oben gesagt, die "müssen" die Vorgänge "game-ifizieren" (wird das so geschrieben?) und ein Feindbild ist auch eine gute Motivation und vollkommen normal. Gilt ja, wenn alles okay ist, nicht gegen die andere Zivilgesellschaft, außer die steht so bewusst und ohne Propaganda 100% hinter einem Aggressor.

Schwierig ja gerade die Definition in Gaza z.B. aber das wird ja nun zu komplex.

Medien haben sicher Einfluss auf eine "Mobilmachung"... aber vor dem Shooter kommt TikTok und Co. Und viele Gamer, die sich für Militär-Shooter interessieren, die kennen auch die Desinformationskampagnen oder Propaganda.

Einer meiner besten Freunde ist Offizierssohn und war lange Zeit auch beim Militär. Ich kenne niemanden, der nicht krasser für eine freiheitliche Zivilgesellschaft und Demokratie kämpfen würde, während er "auf dem Feld" wahrscheinlich total effektiv andere Soldaten töten würde.

Finde das Bild einfach falsch, Militär und Soldatentum negativ zu sehen. Wir sollten dankbar sein.

Aber im Falle von Andy ist das eben persönlich, das können wir ja gar nicht so nachempfinden, genauso wie er die normale Haltung nicht.
 
Wenn du in Auschwitz vor den Haaren und Schuhen stehen konntest und es „war halt so“, dann finde ich das schon erstaunlich.
Es ist nicht unreflektiert. Es ist Geschichte. Das hat auch nichts damit zu tun, dass man als Mensch nicht empathisch sei. Es sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Auschwitz soll zuallererst mal mahnen, dass ein Genozid jederzeit mit einer gewissen Dynamik möglich sei und das eben jener an exakt dieser Stelle stattfand. Dass man das natürlich versucht, über Emotionen zu manifestieren, ist der einfachste Weg. Das funktioniert bei den einen besser als bei den anderen. Bei mir halt garnicht. Und auch bei vielen anderen nicht.

Ähnliches hast du in Hiroshima an etlichen Stellen in USA (wo der Indianer gedacht wird) und natürlich in anderen Kulturen auch. Kein Whataboutism. Aber auch da triggert(e) mich das NULL. Geschichte. Wichtig. Sehr wichtig. An eben jener Stelle ist Respekt (!) und vorallem Demut und Dankbarkeit (!!) gefordert und dass man einfach mal das Maul halten solle, aber dass das jetzt dafür sorgt, dass ich da stehe und darüber sinniere, wie sich vor knapp 100 Jahren die Opfer gefühlt haben und da jetzt weinen müsse oder das meinen Tagesablauf ändert, kannst du nicht erwarten.

Ich finde es auch - und verzeiht - leicht affig, dass wir jetzt von einem dümmlichen Spiel den Absprung machen, doch jetzt bei jedem Amusement erst im Brockhaus zu blättern, ob da entfernt irgendein moralischer Zeigefinger ist, der es mir verbietet, einfach Spaß zu haben. Dass ich vlt mit meinem Nachbarn jetzt nicht unbedingt ne Runde Battlefield spiele, wenn der gerade aus dem Bombardement von Syrien kommt, erfordert halt Hirn.
 
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