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Film Schrott-DVD-Weihnachtswichteln 2013 - cineastische Gemeinheiten fürs Fest

:dead: Zwei Akte habe ich geschafft, fehlen noch zwölf ... guckt sich sehr anstrengend. Allein diese Texteinblendungen in altdeutscher Schrift mit blumiger Sprache ... danke lieber Wichtel ...
 
Metal Man

Ich bin mit der Erwartung an den Film rangegangen, dass es sich hier um eine miese Variante von Iron Man handelt, immerhin orientiert sich das Cover der DVD doch ziemlich am Original und auch die Beschreibung auf der Rückseite der Hülle verspricht „einen Anzug aus Metall, der Superkräfte verleiht“ und einen „Fulminanten, schweißtreibenden und kraftvollen Sci-Fi-Actioner“.

Wie man dann aus diesen eigentlich netten Rahmenbedingungen 85 Minuten absolute Langeweile machen kann, begreife ich wirklich nicht. Die Superkräfte sind nämlich irgendwie wie gar nicht so super, hier etwas mehr Kampfkraft, da eine Tarnkappe und etwas Unverwundbarkeit hats auch – die Flugfertigkeit eines Iron Man hat Metal Man leider erst im Abspann (IM ABSPANN)…

Aber der Reihe nach: zunächst sieht man schlechte Kampfszenen zwischen Flugzeugen und Panzern, die an Zwischensequenzen diverser PC-Spiele aus den 90ern erinnern, und fürchtet schon schlimmes auf einen zukommen – aber Entwarnung: der Hauptdarsteller zockt wirklich nur ein Spiel am PC. Gerade als die Hand vom ersten Facepalm des Abends wieder Richtung Bier wandert, wird einem, flankiert von einer wahrlich grottigen deutschen Synchro, die Geschichte des Films näher gebracht. Hauptdarsteller arbeitet bei einem Professor an einem Projekt, rennt privat noch einer Frau hinterher, der Professor entwickelt einen Helm weiter, der Bösewicht will diesen für seine Zwecke verwenden, der Professor steckt den Hauptdarsteller in den Metall-Anzug und, machen wir es kurz:

Die restliche Zeit wird mit sinnlosen Dialogen überbrückt, dann gibt es einen Kampf gegen ein Duo Marke Türsteher bei der Dorfdisco und Bedienung beim Italiener, anschließend wird der Held mit den Superkräften gezeigt, wie er von A nach B mit einem Auto (EINEM AUTO) fährt *klick*, dann wieder ein Kampf gegen drei Halbstarke, die Herzdamen wird entführt, dann kommt es zum finalen Kampf zwischen einem neuen, bösen Metal Man, der m.E. irgendwie nie eingeführt wurde, dafür aber auch schon gleich wieder Geschichte ist. Natürlich immer alles mit wunderbar mieser Synchro und schlechten Spezialeffekten untermalt. Und als Krönung gabs dann kurz nach Beginn des Abspanns noch diese völlig sinnfreie Szene: *klick*


Hatte wie Firo übrigens auch so ein Tuborg Pils als Unterstützung dabei, erträglicher wurde der Film dadurch aber auch nicht. Unterm Strich: ganz ganz mies, aber immerhin nicht so eine quälende Länge wie die Pudelmützen oder Angels in America.
 
One DVD down, one to go ...

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Kleine Vorgeschichte: Als ich vor drei Jahren das erste Mal beim Schrottwichteln hier mitmachte, dachte ich: Okay, so ein Schrottfilm kann ja mal ganz witzig sein. Ich bekam "Zombie Nation". Das Ding war schon sehr schlecht: Billigste Machart, doofe, unlogische Story und Zombies, die den Namen nicht verdienen. Ein Jahr später folgte "Poultry Geist" als Wichtelgeschenk. Der war nur noch schlecht, unterm Strich ekelhaft, aber wirkte wenigstens professionell gemacht.

Ich pausierte ein Jahr. Und als ich dachte, schlechter und schrecklicher könne es nicht werden, so wurde ich im Jahr 2013 eines Besseren belehrt. Ich bekam "Jochen Tauberts Piratenmassaker". Jochen Taubert, ein Hit-Regisseur, der schon so tolle Dinge wie "Ich piss auf deinen Kadaver" zu verantworten hatte, schlägt hier gnadenlos zurück. Schade, dass "am schlechtesten" schon der Superlativ ist, denn hierfür müsste man eine weitere Steigerungsform finden. Aber kommen wir zu den Details und zunächst zur Story:

Piraten wollen auf einer Insel mit Kannibalen einen Schatz finden. Das wars. Ehrlich. Die 90 Minuten drehen sich nur darum, wie die Piratencrew oder die Kannibalen jeweils umgebracht werden. Passieren tut eigentlich nix.

Los gehts mit einem 6 Minuten langen Intro. Man sieht eine vermummte Gestalt, die offenbar auf einem Spielplatz mit Piratenschiff unterwegs ist. Immer wieder reingeschnitten sind Szenen auf einem Segelboot voller Touristen, die Herr Taubert wohl auf seinem letzten Lanzarote-Urlaub gefilmt hat. Ebenso eingeschnitten sind Szenen vom letzten "Seaworld"-Besuch. Passen tuts nicht. Die Bildqualität ist absolut unterirdisch. Jedes billige Handy liefert heute bessere Bilder. Verwackelt ist das ganze auch noch. Die ganzen Szenen wechseln sich schön ab, eingestreut ist auch immer wieder der Captain, der auf dem Spielplatzschiff mit dem Steuer spielt. Großes Kino.

Dann gelangen sie auf besagte Insel, auf der ein Dolch versteckt sein soll, der die Schatzkarte beinhaltet. Der Drehort besagter Insel war ein Wald und es wirkt, als habe man das ganze Ding an einem Nachmittag abgedreht. Inselstimmung gibts hier null - wäre aber auch zuviel verlangt.

Ach, ich weiß gar nicht, wo ich jetzt genau weitermachen soll, denn eigentlich passiert wirklich nichts im Verlauf des Films, außer, dass nach und nach jeder gemeuchelt wird. Allerdings auf so billige Weise, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Man sieht beispielsweise eine Axt, in der nächsten Szene hängt ne Leber dran - Schnitt - der Pirat hält sein schmerzverzerrtes Gesicht und kriegt ein bisschen rote Farbe in die Fresse gespritzt. Häää???? :confused:

Die Piraten mit Schusswaffen sind dann den Kannibalen in schwarzen Umhängen mit ihren Äxten und Bögen auch total unterlegen. Logisch. Ihr "Versteck" besteht dann auch aus einem Loch im Waldboden. Wobei Loch übertrieben ist, es ist eher eine kleine Wölbung. Nach einem Angriff der Kannibalen wird sich auch kurz ausgeruht. Einer der Piraten pennt ein, er faselt was von "Titten" und Herr Taubert war dann so nett, eine extrem verpixelte (da zu nah ran gezoomt) Lady zu präsentieren, die er wohl heimlich in einer Nacktbar gefilmt hatte. Das obligatorische Ständerchen beim Aufwachen darf natürlich nicht fehlen - und weckt das Erstaunen bei den Piratenkollegen.

Muss ich nun wirklich erzählen, dass der Ständerpirat gemetzelt wird? Und muss ich dann noch wirklich erzählen, WAS die Kannibalen dann verspeist haben? Muss ich??? Wobei gemetzelt relativ ist, man sieht nicht wirklich, wie jemand abgeschlachtet wird. Man sieht in mehreren Schnitten folgendes: Ein Bogen, ein Pfeil, ein schreiender Pirat, ein auf dem Boden liegender Pirat, ein bisschen Blut am Körper, einen Kannibalen, einen mickrigen Marzipanpenis, einen herzhaften Biss in den Puller. Rülps.

So zieht sich das durch den kompletten Streifen. Wer dachte, die RTL-Riege aus "Mitten im Leben" würde grauenhaft schauspielern, der muss sich das Piratenmassaker reinziehen, um zu sehen, dass es noch schlechter geht!

Wenn ich die Lust verspüre, werde ich noch von ein paar denkwürdigen Szenen berichten - aber ich bin jetzt gerade einfach zu platt von diesem Machwerk. Wer auch immer mein Wichtel war: Du hast ALLES übertroffen. ALLE Befürchtungen. Ich wünsch dir, dass Jochen Taubert DEIN Leben verfilmt - inkl. Marzipanpimmel!
 
Ich zitiere mal aus Wikipedia - da gibts tatsächlich einen Eintrag zu:

Handlung

Ein mysteriöser Mönch lässt sich von Piraten auf eine Karibikinsel bringen, um nach einem dort verborgenen Dolch zu suchen, auf dem eine Schatzkarte eingraviert ist. Nach der Ankunft teilt der Piratenkapitän ihm mit, dass auch er von der Legende um den Dolch weiß und verlangt von dem Mönch, sein Wissen über das Versteck mit ihm zu teilen. Daraufhin beschwört der Mönch mittels magischer Formeln Horden von kuttentragenden maskierten Bewaffneten herauf und sprengt das Schiff, wodurch Besatzung und Passagiere keine Wahl haben, als sich vor ihren Verfolgern ins Innere der Insel zu retten.
Die maskierten Kämpfer verfolgen die Flüchtenden, wobei sich beide Gruppen in einer Aneinanderreihung von Kämpfen gegenseitig dezimieren. Dabei stellt sich zudem heraus, dass die Maskierten außerdem Kannibalen sind, die Fleisch und Organe ihrer getöteten Gegner verspeisen und von ihrem Anführer, dem Mönch, ausdrücklich dazu ermuntert werden.
Der Kapitän wird gefangengenommen, kann durch die Hilfe der abtrünnigen Kannibalin Tia zunächst entkommen und wird dann doch von den Verfolgern getötet. Tia selbst holt in der Endsequenz den Dolch aus seinem Versteck und wirft ihn vor den Augen des Mönches ins Meer. Der Mönch springt ins Wasser, um den Dolch zu bergen, und wird daraufhin von einem Hai aufgefressen.

Kritiken

„"Piratenmassaker" ist in jeder Hinsicht unterirdisch schlecht: die "Darsteller" sind peinlich, Regie, Kamera, Schnitt und selbst die wenigen Splattereffekte sind ausnahmslos miserabel, das Drehbuch ist völlig hirn- und sinnlos. Die vorherrschenden Merkmale des Filmes sind Inkompetenz und Langweile, es gibt keine einzige Szene, die nicht ärgerlich ist.“
– badmovies.de

„Denn was als Kind in der eigenen Phantasie ganz gut klappt (wir kennen das alle, Hut auf, ab in den Wald, und schon sind wir verwegene Seefahrer), hat auf dem Fernsehschirm noch lange nichts zu suchen. Doch nicht nur die kinderspiel-artige Requisite (die aufwendigen Teile stammen aus dem Karneval-Geschäft, der Rest von C&A) und der Stab an hochqualifizierten Laienschauspielern (inklusive saftigem Ruhrpott-Dialekt) stören das Gesamtbild: das Drehbuch stammt, wenn es denn überhaupt existiert, zweifellos von der Rückseite einer Kelloggs-Verpackung. Im Prinzip könnte man sagen, hier stimmt einfach überhaupt nichts.“
– videoraiders.net

Bedeutung

Piratenmassaker genießt einen hohen Bekanntheitsgrad, der jedoch nicht auf seinen filmischen Qualitäten beruht, sondern auf ihrem Fehlen. Eine nachvollziehbare Handlung oder ein Spannungsbogen existieren nicht, sämtliche Dialoge scheinen weitgehend improvisiert zu sein, eine erkennbare Charakterentwicklung oder auch nur angedeutete Charakterzeichnung der handelnden Personen findet nicht statt und das zusammenhangarme Geschehen ergibt streckenweise keinen Sinn.
Die Schwächen des Films ergeben sich nicht alleine aus dem Drehbuch, sondern auch aus der mangelhaften und nachlässigen Umsetzung. So beginnt der Mönch zu Anfang des Films seine Reise, indem er auf einen verkleinerten Nachbau einer Kogge steigt, der sich eindeutig auf einem größeren Kinderspielplatz oder in einem Vergnügungspark befindet. In den nachfolgenden Szenen, die seine Reise darstellen sollen, werden Aufnahmen zweier völlig verschiedener moderner Segelschiffe zusammengeschnitten mit anderen, die Urlauber in Badebekleidung an Deck einer Segelyacht im Mittelmeer zeigen und Bildern eines schlecht kostümierten Piraten am Steuerrad der Spielplatz-Kogge, wobei sich im Hintergrund gut erkennbar ein Baum befindet.
Der überwiegende Teil des Films spielt sich in einem gewöhnlichen Mischwald ab, der keinerlei Ähnlichkeit zu einer Karibikinsel aufweist. Sämtliche Splatterszenen sind, objektiv betrachtet, extrem dilettantisch, da entweder schlichtweg von außerhalb des Bildes rote Farbe auf die Darsteller gespritzt wird oder die vorgeblich aufgeschlitzten Opfer sich mit den Händen Schlachtabfälle an den Körper drücken.
Trotz dieser Mängel, die den gesamten Film prägen und zum Trashfilm machen, ist Piratenmassaker eine kommerzielle Produktion, die ursprünglich vom Video-Label Astro Film auf VHS veröffentlicht und später von Laser Paradise als DVD erneut aufgelegt wurde.
 
Das alternative Cover dürfte ja nun geklärt sein (Danke an... scheisse-bewerten.eu ... :zahn: ). Ansonsten google doch mal per Bildersuche "Penisfish".
 
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