Neue Infos zu
Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots
19.11.05 - Die amerikanische Game Informer führte ein Interview mit Hideo Kojima von Konamis Kojima Productions über
Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots. Ergänzend zu den bereits bekannten Infos, alles Neue im Überblick:
- Kojima wählt für
Metal Gear-Spiele vorrangig das PlayStation-Format, weil er und die PlayStation damals noch unbekannt waren. Das sei eine gute Übereinstimmung gewesen, so dass er 1998
Metal Gear Solid auf der PlayStation veröffentlichte. Es sei aber keinesfalls so, dass er andere Plattformen nicht mag.
So entwickelte sich die Serie im Laufe der Jahre auf PlayStation-Formaten und Kojima geht davon aus, dass er diese Tradition mit der PlayStation auch in Zukunft fortsetzen wird. Zumal die Hardware von vielen Fans unterstützt wird.
- Kojima ist kein Fan von Multiformat-Entwicklungen. Jede Hardware hat ihre Vor- und Nachteile. Er will in der Entwicklung von den Vorzügen der jeweiliegen Hardware Gebrauch machen und das Spiel darauf abstimmen.
Als Beispiel nennt er
Metal Gear Solid 2. Es wurde speziell für die PS2 entwickelt, weil die Konsole transparente Polygone darstellen konnte. Außerdem konnte man diese transparenten Polygone kombinieren und so Regen und Wind darstellen. Die Xbox-Umsetzung
Metal Gear Solid 2: Substance sei hingegen etwas anders gewesen und das Spiel sei nicht so komplett, weil es speziell für die PS2 entworfen wurde.
Kojima verweist in diesem Zusammenhang auf
Splinter Cell 2: Es würde auf der Xbox sehr gut aussehen, doch auf der PlayStation2 seltsam und mit schlechterer Grafik. So eine Umsetzung wäre deshalb nicht gerecht für die loyalen Fans, und er möchte so etwas nicht machen.
Deshalb entwickelt er
Metal Gear Solid 4 für die PlayStation3. Er will sich darauf konzentrieren, etwas ganz speziell für die PS3 zu machen. Genau so wäre es, wenn er
Metal Gear Solid 5 für die Xbox 360 machen würde: Das Spiel würde von den Vorzügen der Hardware profitieren, und es würde keine PS3-Umsetzung geben, weil sie nicht gut sein würde.
Genau so verhält es sich mit Nintendos Revolution, wo er bei einem Spiel genau so von den speziellen Vorzügen der Hardware Gebrauch machen würde.
- Zunächst wollte sich Kojima bei
Metal Gear Solid 4 nur um die Geschichte, die Welt und das Handlungsschema kümmern, während jüngere Mitarbeiter sich mit dem Rest befassen würden. So kündigte er im März 2005 in Europa an, dass er nicht so direkt an dem vierten Teil mitarbeiten wird.
Seitdem bekam er viele Anrufe, Briefe und E-Mails, in denen Fans ihm drohten, ihn 'umzubringen', wenn er
Metal Gear nicht machen wird. Das Team bekam davon Wind und wurde nervös, so dass man ihn später bat, erneut als Director tätig zu werden. Kojima nahm an und ist seitdem nur noch mit
Metal Gear Solid 4 beschäftigt, so dass er andere geplante Projekte erstmal beiseite geschoben hat.
Metal Gear Solid wird nur für die Kunden entwickelt und niemanden sonst. Wenn die nicht mehr wollen, dass Kojima ein
Metal Gear Solid macht, dann würde er auch die Finger davon lassen. Japanische Kunden würden manchmal sagen, dass er nicht zu
Metal Gear Solid zurückkommen soll; ganz im Gegensatz zu europäischen Spielern, die ihm sogar drohen.
-
Metal Gear ist in den USA am populärsten, gefolgt von Europa und Japan.
- In
Metal Gear Solid 4 soll alles realistischer werden und stärker in Richtung Simulation gehen. So will man die Hardware-Leistung nicht nur dafür nutzen, dass etwas besser aussieht (wie es beim Übergang von der PlayStation zur PlayStation2 der Fall war), sondern es sehr wirklichkeitsnah entwerfen.
Kojima erwähnt als Beispiel einen Baum. Wenn man ihn gießt, wächst er. Verbrennt man ihn, stirbt er. Auf diese Art von Simulation möchte er sich bei der Schaffung der Spielwelt konzentrieren.
Er befürchtet nur, dass dafür sehr viel CPU-Leistung beansprucht wird. Das würde zu Lasten der visuellen Seite gehen und das Spiel könnte grafisch nicht den Standard liefern, den die Kunden erwarten. Deshalb will er schauen, dass er diesen Simulationsaspekt und die Grafik im Gleichgewicht hält.
- Der
Metal Gear Solid 4 Trailer ist seitens der grafischen Qualität noch nicht die vollständige Version gewesen, und Kojima will den dort gezeigten Standard noch höher setzen.
- Die Truppen werden nicht zu 100 Prozent eindeutig die Feinde sein, wie man sie aus bisherigen
Metal Gear-Spielen kennt. Kojima erklärt, dass es z.B. einen Kampf zwischen A und B gibt. Snake würde zu C gehören. Er ist nicht direkt vom Kampf zwischen A und B betroffen.
Wenn Snake eine Mission erhält, die im Kampfgebiet von A und B stattfindet, hat er die Option, in den Kampf einzugreifen oder auch nicht. Die einfachste Lösung wäre, sich einfach ins Kampfgebiet zu schleichen, ohne das A und B davon etwas mitbekommen.
Würde er allerdings von Land A angegriffen und einen Soldaten von A töten, dann würde Snake zum Feind von A werden. Kämpft er weiter gegen A, wird er zum Helden für das Land B und dessen Verbündeter. Ab dann liegt es in den Händen des Spielers: Tötet Snake auch jemanden von B, dann wird er auch zum Feind von B. Ab dann hätte Snake zwei Feinde: A und B.
Diese Situation wird sich in Echtzeit verändern, je nachdem, ob man in den Krieg eingreift oder nicht.
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