Großer Umbruch bei Ferrari 2006?
Große Triumphe hat Ferrari in den letzten Jahren feiern können. Von 2000 bis 2003 gewann Michael Schumacher viermal hintereinander die Fahrer-WM, schon ein Jahr früher setzte die Siegesserie des Teams in der Konstrukteurs-Wertung ein. Die fahrerische Genialität des 35-jährigen Kerpeners, die strategischen Schachzüge aus der Kommandozentrale sowie die Kreativität der Designer und Techniker führten zu der einmaligen Erfolgsbilanz in der Formel 1.
Die Tage des unschlagbaren Teams scheinen nun jedoch gezählt.
Die Verträge der Großen Vier laufen aus
Denn der Vertrag von Serienchampion Michael Schumacher läuft zum Ende des Jahres 2006 genauso aus wie diejenigen von Rennleiter Jean Todt, Technikdirektor Ross Brawn und Chefdesigner Rory Byrne. Während Schumi noch überlegt, seine Karriere auch über das Jahr 2006 hinaus fortzusetzen, werden die drei übrigen Ferrari-Magier in zwei Jahren wohl ihren Hut nehmen. Dass die Roten danach abstürzen könnten, ist derweil nicht abzusehen. Schon jetzt bereiten Todt, Brawn und Byrne die Scuderia gewissenhaft auf die Zeit danach vor.
Aldo Costa soll Nachfolger von Rory Byrne werden
Wie die "Gazzetta dello Sport" berichtet, soll der 44-jährige Ingenieur Aldo Costa die Aufgaben von Rory Byrne als Chefdesigner übernehmen. Als Leiter des technischen Büros bei Ferrari ist der Italiener bereits seit 1996 für zahlreiche Berechnungen verantwortlich. Nach den Vorstellungen von Ross Brawn soll er bereits am Design des kommenden Ferrari mitarbeiten.
"Tandem wird nächstes Auto entwerfen"
"Das Auto des nächsten Jahres wird mehr oder weniger von einem Tandem entworfen", sagt Brawn und verweist damit auf die künftige Zusammenarbeit von Costa und Byrne. "Byrne wird natürlich Costas Arbeit überwachen", so der 49-jährige Engländer weiter. Als Chefdesigner des roten Renners soll Costa dann ab 2006 verantwortlich sein. Die Maxime des Teams scheint er bereits jetzt verinnerlicht zu haben: "Bei Ferrari habe ich gelernt, dass alle Bereiche Top-Qualität liefern müssen, um zu gewinnen", erklärt der Italiener.
Vier-Stopp-Stratege Baldisseri für Ross Brawn
Auch Ross Brawn will bis dahin seine eigene Verantwortung an einen Nachfolger weitergegeben haben. Der wird Luca Baldiesseri heißen und war als leitender Renningenieur bereits für Schumis spektakuläre Vier-Stopp-Taktik beim diesjährigen Rennen in Magny-Cours hauptverantwortlich. Die Wachablösung in der Chefetage des Teams aus Maranello soll komplettiert werden durch den Wechsel in der Rennleitung.
Wer sitzt nach 2006 im Ferrari?
Der bisherige Chef Jean Todt wird nach Informationen der "Gazzetta" vom bisherigen Teammanager Stefano Domenicali abgelöst. Auch der soll in den nächsten Jahren behutsam auf seinen Job vorbereitet werden. Mit Ferrari wird also auch nach 2006 zu rechnen sein. Unsicher ist derzeit nur, welche Fahrer dann für die Spitzenplätze in den Rennen sorgen sollen.
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