Die Tops der Saison 2004:
Michael Schumacher und Ferrari
Zeitweise schien es, als seien der Kerpener und die Scuderia unschlagbar. Fünf Siege in den ersten fünf Rennen, später sogar nochmal sieben Triumphe in Folge ließen die Konkurrenten schier verzweifeln. Rubens Barrichello machte mit zwei weiteren Erfolgen und der Vize-Weltmeisterschaft das rote Jahr perfekt.
BAR-Honda
Im Jahr eins nach Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve startete das Team eine unglaubliche Erfolgsserie. Der verdiente Lohn waren Platz zwei in der Konstrukteurswertung und Rang drei für Jenson Button bei den Fahrern. BAR war Best of the Rest. Nur zum ersten GP-Sieg reichte es nicht, dafür gewann das Team das Tauziehen um Button gegen BMW-Williams.
Sauber-Petronas
Das kleine Schweizer Privatteam trotzte wieder mal erfolgreich großen Herstellern und ließ Jaguar und Toyota klar hinter sich. Vor allem der neue Windkanal machte sich bezahlt; seit der Eröffnung im Sommer sorgte der Underdog für einigen Wirbel unter den etablierten Rennställen.
Timo Glock
In Montreal wurde der Jordan-Tester ins kalte Wasser geworfen und holte als Vertretung von Giorgio Pantano im ersten Rennen zwei WM-Punkte. Vor dem Saisonfinale wurde er komplett zum Stammfahrer befördert und hofft jetzt auf ein Cockpit für 2005.
Hermann Tilke
Der Architekt aus Aachen bescherte der Königsklasse zwei neue Kronjuwelen. Die Rennen auf den Strecken in Bahrain und Schanghai waren Highlights der Saison. Tilke ist auch für den Bau der Piste in Istanbul zuständig, wo die Formel 1 im kommenden Jahr erstmals zu Gast ist.
Die Flops der Saison 2004:
McLaren-Mercedes
Die Silberpfeile leisteten sich den schlechtesten Saisonstart aller Zeiten und glänzten zunächst nur durch spektakuläre Ausfälle. Erst mit der neuen B-Klasse kehrten sie ab Mitte der Saison zu alter Stärke zurück und feierten einen Sieg in Spa. Platz fünf bei den Konstrukteuren ist für die Ansprüche des Teams aber zu wenig.
BMW-Williams
Statt mit Ferrari um den WM-Titel zu kämpfen, waren die Weiß-Blauen nur vierte Kraft im Fahrerlager. Probleme mit dem Auto, ein verletzter (Ralf Schumacher) und ein häufig indisponierter Fahrer (Juan Pablo Montoya) ließen BMW-Williams abrutschen. Erst Montoyas Sieg in Sao Paulo sorgte zum Abschluss noch für ein Erfolgserlebnis.
Toyota
Der zweitgrößte Automobilkonzern der Welt führte auch in seinem dritten Formel-1-Jahr ein Schattendasein - trotz der größten Budgets aller Teams (etwa 450 Millionen Euro) und insgesamt vier Piloten. 2005 sollen Ralf Schumacher und Jarno Trulli die Japaner, die ihr Formel-1-Projekt von Köln aus steuern, endlich nach oben bringen.
Jaguar und Ford
Ford hat als erster Hersteller in der Königsklasse vor den zu hohen Kosten kapituliert und das Jaguar-Team nach nur 49 WM-Punkten in 5 Jahren zurückgezogen. Jetzt suchen die Amerikaner einen Käufer für die "Raubkatzen" und die Motorenschmiede Cosworth.
Max Mosley
Der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA treibt die Formel 1 mit seinen Regeländerungen an den Abgrund. Die Hersteller drohen mit Klagen und einer eigenen Rennserie. Autos mit 2,4-Liter-Motoren will Mosley künftig ins Rennen schicken. Damit spart man allerdings kaum Geld, dafür leidet das Image der Königsklasse. Die Formel 1 sollte auch weiterhin einzigartig bleiben, dann aber muss Mosley über seinen Schatten springen. Formel 1 bedeutet: die schnellsten Autos mit der meisten Power auf höchstem technischen Niveau.
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