Nach rund 25 Stunden:
Ich bin absolut geflasht vom Spiel, kein Vergleich zum imo recht vermurksten FF13.
Grafisch sehr zufriedenstellend (verstehe da diverse Kritiken wo anders nicht), Soundkulisse bisher dezent aber angenehm.
An das Gameplay muss man sich erst gewöhnen, ich mache auch aktuell noch ein paar Fehler da ich wohl etwas zu hektisch an die Kämpfe gehe.
Aber es ist besser als ich dachte und ist für sich genommen doch sehr rund und schlüssig (nein, Button Smashing bringt einem recht schnell Misserfolge ein, also vergesst das mal ganz schnell wieder).
Noctis darf 4 Waffenplätze belegen und hat dabei, im Gegensatz zu seinen Teamkollegen, die freie Wauswahl in praktisch jeder Kategorie (Schwert, Großschwert, Axt, Speer, Kanone, Dolche, Zauber ect.).
Diese lassen sich on the fly jederzeit, auch im Kampf, durch das Digi-Kreuz wechseln (Kombo Time!). Dies ist auch dringend nötig, da die Gegner immer eine andere Schwäche für eine explizite Waffengattung respektive Zauber aufweisen.
Gladiolus, Ignis und Prompto können hingegen nur eine Haupt- sowie eine Nebenhandwaffe/Zauber ausrüsten die zu ihrem Spielstil passt (als grober Ansatz: Gladiolus -> Tank, Ignis -> Support, Prompto -> Fernkampf).
Über das Fähigkeitensystem hat man Zugriff auf verschiedene Verbesserungen (Leben, Mana, Fähigkeiten ect.), fällt imo aber etwas schwach aus.
Nicht etwas was man sonst von einem Rollenspiel der Größe erwarten würde und grundlegend auch nicht "scheisse", mir fehlt hier aber die "Tiefe" da ich gerne etwas komplexere Möglichkeiten zum Skillen bevorzuge.
Die im Kampf anwendbaren Fähigkeiten des Teams lassen sich hier freischalten um, je nach Gegner, eine völlig andere Strategie verfolgen zu können.
Dabei wird zwischen passiven und aktiven Skills unterschieden, letztere muss man bei seinen 3 Begleitern immer erst per Hand einstellen (nur 1 aktives möglich!).
Passive Fähigkeiten werden automatisch genutzt.
Magiesystem: Öhm ja, theoretisch extrem reduziert auf "nur" 3 Elemente (Feuer, Eis, Blitz), lassen sich selbige bunt mischen und für eine Nutzung in einen Flakon abfüllen. Dabei bestimmt man selbst die Menge der einzelnen Elemente (je mehr desto stärker der Zauber, höchste Menge bestimmt zudem das Kernelement) und fügt nach Wunsch noch einen Katalysator (richtig so?) in Form eines Items im Inventar hinzu. Letzteres gibt dem Zauber noch eine oder mehrere Eigenschaften, so z.b. kann man Feuer mit einem Heiltrank mischen und erhält einen Angriffszauber der einen bei Nutzung auch heilt. Wie man sieht ist dieses System also nicht mehr so reduziert wie man denkt, kann man sehr gut mit Rikkus Skill aus FF10 vergleichen.
Zu Anfang ist man allerdings arg eingeschränkt da man nur 2 Flakons zum aufbewahren hat und jeder Zauber nur 3x hergestellt wird, identische Zauber der selben Stärke inklusive Eigenschaft lassen sich nicht zum vorhandenen gefüllten Flakon addieren.
Sind alle Flakons bereits befüllt und man möchte einen anderen Zauber herstellen, so muss man den vorhandenen erst verbrauchen oder wegschmeissen.
Klingt so erstmal sehr komplex und wirr, aber wenn man das System versteht ist es simpel und geht gut von der Hand.
Die Welt ist groß, sehr groß. Bekommt man am Anfang garnicht so mit, der Aha- Effekt wird aber jeden irgendwann einholen.
Entweder klassich zu Fuss unterwegs oder mit dem Regalia halb- automatisch die Strassen abfahren, das bleibt einem selbst überlassen. Einmal angefahrene Orte/Parkplätze lassen sich aber durch eine kostenpflichtige Schnellreise mit der Karre verkürzen, sehr zu empfehlen da längere Strecken durchaus mehrere Minuten in Anspruch nehmen (wird einem sogar angezeigt).
Karg ist die Landschaft zudem auch nicht, es gibt immer ein Detail was einem ein dickes Schmunzeln ins Gesicht hämmert.
So überquert z.b. eine Tierherde gerade die Strasse auf der ich unterwegs bin oder ein liegen gebliebenes Auto wartet samt Besitzer auf ein dringend benötigtes Pannenkit das man sich an der Tankstelle erst kaufen muss.
FF- typisch trifft man auf bekannte wie auch neue Tier- bzw. Monsterarten die sich nach Gebiet und der Tageszeit orientieren. Passende Jagtaufträge gibt es quer verteilt in den Ortschaften, hier kann man sich einen Namen machen und Ränge durch abgeschlossene Aufträge ergattern die wiederum schwierigere Aufträge freischalten.
Tankstellen, kleinere und größere Ortschaften, Refugien aka Zeltplätze für echtes Brokeback- Mountain- Feeling, verwitterte/verlassene Hütten/Häuser, Plantagen samt Ernte (-Aufträge), Höhlen (Dungeons), alte Kriegsschauplätze, die Welt ist gepflastert mit glaubwürdiger Kulisse.
Angler unter uns dürfen sich auch freuen, hier und da trifft man auf seinesgleichen und darf einen bestimmten Fisch als Herausforderung an Land ziehen (der dann durch Ignis in ein prächtiges Menü verwandelt wird).
Chocobos dürfen keinesfalls fehlen. Für jeden Charakter in der Farbe anpassbar, darf Noctis seinem Vogel durch Rennen gewonnene Orden antackern. Diverses Futter verleiht ihnen unterschiedliche Boni und Level- Ups stärken den Vogel (Schnelligkeit, Sprungkraft, Kampftalente etc.) dauerhaft.
Prompto hat seine Kamera immer zur Hand und präsentiert seine Werke (ja auch Selfies) bei jeder Übernachtung, Ignis als angehender Sternekoch braucht ab und an einen Helfer bei der Zubereitung des Frühstücks und Galdioulus dient als Sandsack und Mentor bei Trainingseineiten.
Die Boyband rockt und hat Charakter (haha :-P), selten so passenden Humor geniessen können, einfach auf den Punkt
Was mich am meisten überraschte, ist die imo sehr gute deutsche Synchronisation. Jaja, hin und wieder passt das nicht so toll, aber insgesamt eine schöne Leistung samt Emotionen (welche ja in der Regel nicht wirklich überzeugend herübergebracht werden).
Ich könnte hier so viel mehr zum Game schreiben, bewusst lasse ich aber viele Details aus da man FF15 wirklich selbst gespielt haben muss.
Die Erfahrung bei all den kleinen Dingen die wie Faust aufs Auge passen, die Mitspieler unter uns können mir da bestimmt zustimmen.