Abpfiff auf dem Betzenberg. Jetzt gibt es kein Halten mehr. Die FCK-Fans sind außer Rand und Band. Und der Stadionsprecher erklärt doch tatsächlich: „Liebe Ordner, macht die Tore auf, damit die Fans auf der Westtribüne nicht über die Zäune klettern müssen.“ Das lassen sich die Pfälzer Anhänger nicht zweimal sagen.
Tausende stürmen den Platz. Und Hunderte „Fans“ rennen zum mit über 10.000 Zuschauern gefüllten Gästeblock und provozieren die FC-Fans. „Die Lauterer Anhänger haben ganze Fahnenstangen, Plastikbecher und sogar Glasflaschen in den Gästeblock geworfen“, schildert der FC-Fanbeauftragte Rainer Mendel.
Dann starten Kölner „Fans“ zum Gegenangriff, stürmen ihrerseits den Rasen. Wüste Prügeleien sind die Folge. „Als 400, 500 Lauterer auf uns zugekommen sind, bin auch ich stiften gegangen“, sagt Mendel. Zehn Personen wurden verletzt.
Was ist da schiefgelaufen? Bekannt ist, dass sich beide Fangruppen nicht leiden können. „Das Lauterer Ordnungspersonal war offenbar überfordert. Die Polizei hat die Situation erst spät erkannt. Zum Glück ist nach erster Sachlage nichts Schlimmeres passiert. Das hätte auch anders ausgehen können“, ist Mendel erleichtert.
Geschockt war auch Christoph Daum. „Solche Leute wollen wir nie mehr im Stadion sehen. Aber ich warne auch davor, diesen Leuten eine zu große Plattform zu bieten“, meinte der FC-Trainer.
Verschweigen kann man die Szenen aber auch nicht. Auch nicht die, die sich bereits vor dem Anpfiff abgespielt hatten. Als der Kölner Mannschaftsbus am Stadion ankam, warfen Pfälzer „Fans“ Bierflaschen und andere Gegenstände auf den Bus. Resultat: dicke Dellen.