Sollte ich tatsächlich Zeuge dieser Sensation werden? Mittwoch Nacht können die Pistons alles klar machen.
Detroit steht Kopf und träumt vom Titel
Auch ein überragender Shaquille O'Neal, der 36 Punkte und 20 Rebounds verbuchte, verhalf den Los Angeles Lakers nicht zum erhofften Erfolg. Die Basketball-Stars von Westküste wurden zum dritten Mal im NBA-Finale von den Detroit Pistons überrumpelt und stehen mit dem Rücken zur Wand. Nur drei Siege in Folge können die Truppe von Coach Phil Jackson noch vor dem drohenden Desaster retten.
Pistons 3:1 vorn
In Spiel vier siegten die Pistons mit 88:80 und stehen damit 14 Jahre nach dem erstmaligen Finalsieg in der weltbesten Liga wieder vor dem Gewinn der Meisterschaft. Das Team von Trainer Larry Brown führt in der "Best-of-Seven"-Serie mit 3:1 und hat nun alle Trümpfe in der Hand. Die Vorzeichen für die Pistons stehen gut: Alle 27 Teams, die in der Geschichte der NBA-Finals mit 3:1 führten, fuhren am Ende die Meisterschaft ein.
Endlich wieder Jubel im Osten?
Die Pistons können erstmals seit 1998 wieder für Jubelstimmung im Osten sorgen. Vor sechs Jahren waren die Chicago Bulls mit Michael Jordan zuletzt das Maß der Dinge gegen den stets starken Westen.
Heimliches Treffen auf der Toilette
Alle Bemühungen der Lakers in der von den Pistons dominierten Serie scheiterten. Erst hatte der frühere Lakers-Star und jetzige Vizepräsident Earvin "Magic" Johnson an das Gewissen seiner hochbezahlten Stars appelliert. Dann trafen sich Shaquille O'Neal, Kobe Bryant und drei Ersatzspieler heimlich auf der Toilette mit Coach Jackson, um diesen von einer neuen Startformation zu überzeugen. Es half alles nichts.
Rasheed Wallace stark
Mit einer erneut überzeugenden Teamleistung waren die Pistons vor 22.076 begeisterten Zuschauern erfolgreich. Bester Werfer war Rasheed Wallace mit 26 Punkten und 13 Rebounds. Chauncey Billups kam auf 23 Punkte.
"Enttäuschender Abend" für die Lakers
"L.A. hat einen Trainer, der schon neun Meisterschaften gewonnen hat. Außerdem haben die Lakers großartige Spieler in ihren Reihen. Wir konnten also keinen Sieg vorhersagen", sagte Larry Brown. "Das ist ein enttäuschender Abend für uns", stellte sein Kollege aus Los Angeles nüchtern fest.
Billups bringt Pistons nach vorn
War der 88:68-Sieg der Pistons in Spiel drei noch eine klare Angelegenheit, so mussten die Anhänger der Gastgeber diesmal lange zittern. Erst 6:24 Minuten vor Schluss setzte sich der krasse Underdog von der hoch gehandelten Elite-Auswahl aus L.A. ab. Mit einem Dreier traf Chauncey Billups zum 70:66.
Fauxpas von "Shaq-Attack"
Direkt im Gegenzug ließ O'Neal zwei Freiwürfe aus - daran knabberten die Gäste bis zum Ende. Dieser Fauxpas des ansonsten sensationell aufspielenden "Shaq-Attack" war der Knackpunkt in dem Duell der Giganten. Als noch 4:52 Minuten zu spielen waren, hieß es 77:67 - das war's.
Payton abgemeldet
Symbolisch für die neuerliche Schlappe der Lakers: Kobe Bryant haderte mit den Referees und kassierte ein technisches Foul. O'Neal legte sich mit seinen eigenen Spielern an, und die Kreise von Gary Payton (8 Punkte) schränkte Richard Hamilton wieder bestens ein.
Keine "Zwei-Mann-Show"
Obendrein durfte sich Karl Malone sich das komplette vierte Viertel von der Bank aus ansehen - alles andere als ein Vergnügen für den 40-jährigen "Oldie", der nur auf mickrige zwei Punkte kam. Die "Zwei-Mann-Show" mit Bryant und O'Neal scheint nicht aufzugehen.
"Das war mein Spiel"
Ganz anders die Gemütsverfassung in Detroit: "Das war mein Spiel", strahlte Rasheed Wallace, der seinen bisherigen Saisonrekord von 22 Punkten um einen Zähler verbesserte. "Ich habe meinen Spielern gesagt, wie stolz ich bin. Trotz allem müssen wir auf dem Boden bleiben, schließlich sind vier Siege erforderlich", sagte Coach Brown.