Shaquille O'Neal wechselt zu den Miami Heat
O'Neals Manager Perry Rogers erklärte am Samstagabend, dass sein Schützling von den Los Angeles Lakers zu den Miami Heat wechselt. "Ich kann bestätigen, dass alle Parteien diesem Wechsel zustimmen. Die NBA muss nur noch ihr Okay geben. Aber alles ist in trockenen Tüchern", sagte Rogers der "Washington Post".
O'Neal für Odom, Grant und Butler
Im Gegenzug sollen Miamis Lamar Odom, Brian Grant und Caron Butler ab der nächsten Saison das Lakers-Trikot überstreifen. Es seien nur noch vertragliche Details zwischen O'Neal, den Lakers und den Heat zu klären. Allerdings kann der Deal nicht vor kommenden Mittwoch über die Bühne gehen, da erst dann ein ligaweites Stillhalteabkommen endet. "Shaquille wollte in ein Umfeld, wo das Team im Mittelpunkt steht", so Rogers. "Wir sind sicher, dass das in Miami der Fall ist, wo Präsident Pat Riley und Klubbesitzer Micky Arison diese Teamkultur gepflegt haben. An diesem Ort würde Shaquille seine Karriere gerne beenden."
Nowitzki kann sich wieder auf Dallas konzentrieren
Damit dürfte ebenso klar sein, dass Dirk Nowitzki bei den Dallas Mavericks bleibt. Der deutsche Nationalspieler war in den vergangenen Wochen Gegenstand von heftigen Gerüchten, nach denen die Mavericks Nowitzki im Tausch gegen O'Neal abgeben würden. O'Neal soll den Lakers fünf Städte genannt haben, die für ihn in Frage kommen würden. Dallas war auch dabei. Noch vor wenigen Tagen hatte O'Neals Frau Shaunie gesagt, wie sehr ihr die Stadt in Texas gefallen würde. Noch am Samstagnachmittag hatte O'Neal mit einem Lächeln auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP dementiert, er habe sich mit Riley getroffen. Dabei hatten Insider bestätigt, dass der Center der Lakers am Samstagmorgen in Orlando bei einem Treffen mit Riley und Miami General Manager Randy Pfund sein Ja-Wort gegeben habe.
Heat und Riley entsprechen Shaqs Anforderungsprofil
Bei dieser Zusammenkunft soll O'Neal deutlich gemacht haben, welche Bedingungen er an einen Wechsel knüpft. Vor allem die Aussicht auf eine Zusammenarbeit mit Pat Riley dürfte für O'Neal den größten Ausschlag gegeben haben. Riley wurde als Cheftrainer mit den Lakers 1982, 1985, 1987 und 1988 NBA-Champion. Damals spielte noch der legendäre Center Kareem Abdul-Jabbar im Spätherbst seiner grandiosen Karriere für L.A. und hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg. "Das war für uns der kritische Teil der ganzen Angelegenheit", sagt Rogers. "Erstens wollte Shaq immer zu einem Klub, wo der Teamgedanke und nicht ein einzelner Spieler im Mittelpunkt steht. Zweitens war wichtig, dass erfolgsorientiert gearbeitet wird. Und drittens: Die Stadt muss ihm gefallen. Das hat die Kandidatenliste schnell eingeschränkt. Jetzt sind wir begeistert."
Seitenhieb auf Kobe Bryant
Punkt eins in Rogers Ausführung dürfte ein deutlicher Seitenhieb auf O'Neals Mitspieler Kobe Bryant sein. Immer wieder gab es in den letzten Jahren heftige Konflikte um Eitelkeiten und Aufmerksamkeit zwischen den beiden Superstars der Lakers. Die Lakers kommen bei diesem Deal gut weg. Zum einen haben sie nun - wo O'Neal die Mannschaft verlässt - gute Chancen, Bryant langfristig an sich zu binden. Zum anderen bekommen sie mit Lamar Odom einen der Aufsteiger der letzten Saison. Fast im Alleingang führte der Flügelspieler mit überragenden Leistungen die Heat noch in die Playoffs. Power Forward Brian Grant gilt als einer der besten Rebounder und Brettspieler in der NBA. Dennoch ist aus Los Angeles ein wenig Katzenjammer zu hören. Aufbauspieler Derek Fisher ist enttäuscht. "Das hätte nicht passieren dürfen", sagte Fisher der "L.A. Times". "Ich glaube, in dem Moment, wo Shaq klar wurde, dass sich bei den Lakers alles nur um Kobe dreht, hat er sich abgewendet." Fisher sieht die Zukunft eher düster: "Das ist alles sehr unglücklich. Wir haben hier einmal was ganz Spezielles gehabt."
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