J Allard von Microsoft spricht über Xbox 360
20.05.05 - J Allard, Corporate Vice President und Chief XNA Architect bei Microsoft, sprach mit GamesIndustry.biz über die Xbox 360 und E3. Die interessantesten Aussagen zusammengefasst:
- Zum Start der Xbox 360 wird es seitens der Software kein Spiel von Microsoft geben, das als 'Killer App' am Markt positioniert wird. Dennoch könnte es einen Titel geben, der sich im nachhinein als solches herausstellt, weil die Spieler darüber entscheiden: Damals hatte man zur Zeit der Xbox auf der E3 2001 Project Gotham Racing und Dead or Alive gute Chancen eingeräumt, während die Presse dachte, dass Halo verdammt sei.
- Allard kennt den Preis der Xbox 360 noch nicht, und Microsoft muss die Preisstrategie hinsichtlich einer weltweit gleichzeitigen Veröffentlichung zunächst herausfinden.
- Die Leistungsfähigkeit einer Plattform beruht nicht nur auf der Hardware, sondern auch auf Software und Service. Wenn 85 Prozent aller angebotenen Spiele Multi-Plattform-Entwicklungen sind, muss man z.B. einen besseren Online-Service als die anderen Hardware-Anbieter zur Verfügung stellen.
Wenn man Madden, FIFA oder Final Fantasy online spielen möchte, will Microsoft das beste System stellen, auf dem das möglich ist.
- Die auf der E3 gezeigten 'First Party'-Spiele seien zu 50 Prozent Neuentwicklungen (Blue Dragon, Ninety-Nine Nights, Kameo, Gears of War) und zu 50 Prozent Nachfolger.
- Nach Allards Einschätzung hätten Entwickler noch keine Development Kits der PS3. Das von Sony auf der Konferenz gezeigte Spielematerial hält er hinsichtlich der theoretischen Performance vielleicht in fünf Jahren in dieser Form für möglich. Er ist aber auch noch ganz gegen die Präsentation von Sony eingestellt, weil er es gut findet, dass man den Leuten zeigt, welches Potential die Konsole ihrer Einschätzung nach hat.
Allerdings vertritt Microsoft die Auffassung, dass man den Leuten auf der Konferenz keine Dinge zeigt, die sie später so nicht kaufen können - er hofft, Sony hat dasselbe getan.
- Es gibt viele Aspekte beim Spielen, deren Stellenwert sich dramatisch verändert und die man nicht in einem 30 Sekunden Trailer zeigen kann (Sprache, Video, Online-Gemeinschaften, Personalisierung). Deshalb sei es einfach, nur über die Veränderung der Grafik zu sprechen. Doch es würde laut Allard nicht nur um die Grafik gehen. Als Beispiel nennt er Grand Theft Auto, das eine schlecht Grafik hat, doch niemand hätte es wegen der gespielt.
Halo hätte schwächere Grafik haben können, dennoch hätten es die Leute wegen der perfekten 'Gameplay Balance' geliebt (Handlung, Welt, Level Design, usw.). Bei Dead or Alive 4 sei man gespannt auf neue Combo-Techniken, neue Tag Teams und wie es sich online spielt.
Gamefront