Nach 12 Stunden Hilfe beim Umzug für einen Arbeitskollegen, bin ich tatsächlich zu müde und kaputt, um zu schlafen. Also direkt mal ins frisch gelieferte "Street Fighter 6" (PS5-Version) reingeschaut. Ersteindruck: Die Reihe lebt sehr von ihrer "Legacy", die es vor allem Dank des zweiten Teils gibt. Das bedeutet nicht, dass dies hier ein schlechter Prügler ist - aber das Spiel wirkt recht generisch: Riesige Fightermodelle vor aktueller Grafik angepassten Hintergründen - die mich allerdings nicht beeindrucken, hier hätte mehr drin sein können. Liegt wohl wie immer an dem Kompromiss, das Spiel auch auf der PS4 noch lauffähig zu machen. Immerhin läufts stabil mit 60 FPS. Das gilt ebenso für den RPG-Modus namens "World Tour", butterweich bewegt sich mein selbst erstellter Charakter durch die an New York angelehnte Stadt. Dezente "Shenmue"-Vibes werden hier bei mir wach, nur dass "Street Fighter 6" hier deutlich flotter läuft. Wer darauf keine Lust hat, tobt sich im klassischen Arcade-Modus aus und prügelt sich wie gehabt mit einem der auswählbaren Kämpfer durch die einzelnen Kontrahenten.
Hier habt ihr die Wahl zwischen verschiedenen Steuerungsmodi von "modern" über "klassisch" bist "automatisch". Bei letzterem muss man fast nur einen Knopf drücken. Sehr einsteigerfreundlich, spielerisch jedoch keine Herausforderung mehr. Gewinnt man im Arcademodus gegen den Gegner, setzt das Spiel den Schwierigkeitsgrad für den nächsten um eins hoch, kommt es zum Game Over, passt das Spiel den Schwierigkeitsgrad eins nach unten an, wenns zum Continue kommt.
Wer die "klassische Steuerung" wählt, hat die bekannte "Street Fighter 2"-Belegung auf dem Controller, jedoch werden bei den bekannten Charakteren wie Blanka die Spezialattacken teilweise mit anderen Tastencombos ausgelöst. Um beispielsweise Blankas Electroschock zu aktivieren, musste früher oft der "Schlagen"-Button schnell hintereinander gedrückt werden. In "Street Fighter 6" ist zusätzlich ein Viertelkreis auf dem Analogstick oder Steuerkreuz fällig.
Leider erweist sich der Dual Sense-Controller nicht so praktikabel im Beat 'em Up-Alltag. Der Analgostick ist zu sensibel, das Digipad zu unpräzise und aufgrund der Schwere und Masse des Pads wirken viele getätigte Moves wie Zufallstreffer. Mal sehen, ob ich die PS5-Fassung auch mit PS4-Pad zum Laufen kriege, denn rein subjektiv scheint sich das etwas besser zu eignen.
Joa... "Street Fighter 6"... Nun isses da. Der Name zieht bei mir irgendwie immer noch, hat jedoch seinen Zenit für mich spätestens ab "Street Fighter 4" irgendwo überschritten. Capcom versucht mit einer pseudo-coolen Aufmachung (HipHop-Mucke, Graffiti-Schrift, sehr bunt und comicartig) heutige Kids damit zu erreichen, jedoch ohne die Klasse von damals zu erreichen. Es spielt sich gut, keine Frage. Aber zur Zielgruppe gehöre ich sicherlich nicht mehr.
PS: Den Onlinemodus kriege ich nur, wenn ich eine Capcom-ID anlege und mein Spiel damit verknüpfe. Das wäre weniger schlimm, wenn mich das Spiel nicht nach jedem Neustart wieder und wieder darauf aufmerksam machen würde...