+++ Werder-Vorstoß: Positives Signal vom DFB
Einen Tag nach dem DFB-Pokal-Viertelfinale stellt die sportliche Leitung der Werderaner noch einmal klar, dass die kritischen Kommentare nach dem Spiel beim FC St. Pauli keineswegs die sportliche Leistung des Gegners schmälern sollten. "Wir legen großen Wert auf die Feststellung, dass es nicht darum ging, gegen die Wertung des Spiels zu protestieren. Wir erkennen an, dass St. Pauli unter den vorgefundenen Bedingungen das bessere Team war, dass sie mit Leidenschaft einen großen Erfolg errungen haben und dass sie uns dabei am Mittwoch einiges voraus hatten. Aber dennoch müssen wir eine Diskussion anschieben, die es ermöglicht, künftig Lösungen zu finden, dass Spiele unter solchen Platzbedingungen nicht wieder stattfinden." Allofs weiter: "Nachdem wir im vergangenen Jahr eine ähnliche Situation bei den Amateuren von Bayern München erlebt haben, brennt uns das unter den Nägeln."
Diskussionsbedarf sieht Werder vor allem bei der Rolle des DFB, unter dessen Hoheit der Wettbewerb stattfindet. Hier wünschen sich die Bremer mehr Einflussnahme. "Es darf nicht sein, dass einen Tag vor dem Spiel, der DFB nicht weiß, wie der Platz aussieht, auf dem ein Viertelfinale ausgetragen wird", so Klaus Allofs. "Da muss der Verband früher eingreifen. Am Spieltag selbst konnte man schon den Eindruck gewinnen, dass es für den Schiedsrichter andere Zwänge gab, das Spiel anzupfeifen. Denn dann sind die Übertragungsteams der Fernsehanstalten vor Ort, dann sind die Sendeplätze vergeben, dann entstehen allen Beteiligten wirtschaftliche Nachteile. Und das könnte man verhindern, wenn man schon viel früher Vorkehrungen trifft", führte der Werder-Geschäftsführer aus.
Optimistisch zeigte sich Allofs, dass die kritischen Anmerkungen rund um das Viertelfinale, die gewünschte Diskussion in Gang bringt. Positive Signale gab es bereits von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. Er drückte am Donnerstag in einer Antwort auf ein Schreiben der Werderaner sein Verständnis für die Bremer Haltung aus und räumte ein: "Wir müssen (...) als Veranstalter des Pokals Wert darauf legen, dass die heute im Spitzensport üblichen Platzbedingungen eingehalten werden. Deshalb können Sie sicher sein, dass ich diesen Vorgang mit der DFL in unseren Gremien thematisieren werde ..."
Ausdrücklich dankte Dr. Zwanziger Werder Bremen für die sachlich faire Art und Weise der Beschwerde beim DFB. Dazu schrieb er: "Insoweit finde ich ihre sportliche Einstellung, den Sieg von St. Pauli nicht schmälern zu wollen, anerkennenswert."