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Brennpunkt: Metropolregion Rhein-Neckar

DanX schrieb:
Die Frage ist: warum macht der Mann sowas? Will er sich dann im Erfolg des Vereins sonnen? Was bringt sowas?
Mehr Einfluss in Politik und anderen Bereichen.

Und nein, Hopp ist nicht der Mensch, der sich im Erfolg sonnen möchte - ich mag ihn und seine Vorstellung von Fußball(vereinen) nicht, Sensations- und Erfolgsgeilheit kann man ihm aber sicherlich nicht vorwerfen. Da ist der Mann meines Erachtens sehr korrekt. :)
 
Mal wieder was neues von unserem zukünftigen Bundesligaverein; der Widerstand formiert sich langsam, bringen wird es aber nichts...
"Ich kann das nicht ernst nehmen"

Dietmar Hopp verteidigt sich gegen die Kritik des Naturschutzbunds an den Stadion-Plänen

Von unserem Redaktionsmitglied Simon Scherrenbacher

Der Naturschutzbund NABU hat sich in die Debatte um das Fußballstadion von Dietmar Hopp auf Heidelberger und Eppelheimer Gemarkung eingeschaltet. In einem offenen Brief lobt der Bezirksverband Rhein-Neckar Hopp zwar dafür, sich nicht für den Standort am Hockenheimring entschieden zu haben, weil dort der Wald und ein geplantes Vogelschutzgebiet "stark geschädigt worden wären". Im nächsten Absatz listen die Umweltschützer jedoch zahlreiche Punkte gegen einen Neubau am aktuellen Standort auf.

So sei zu befürchten, schreibt der NABU, dass nicht nur ortsnahe Erholungsräume, sondern auch "beste Ackerböden" unwiederbringlich verloren gingen. Außerdem erzeuge der Stadionbetrieb ein "sehr hohes Verkehrsaufkommen", Parkplätze und Straßenbauprojekte im Umfeld würden "gewaltige Flächen" verschlingen. Und nicht zuletzt sei der Bau der "Beginn einer sukzessiven Überbauung der Ackerflächen zwischen der BAB 5, der L 600, dem Stückerweg und dem Eppelheimer Ortsrand".

SAP-Mitbegründer Hopp reagiert im Gespräch mit unserer Zeitung gelassen auf die Vorwürfe: "Ich kann das nicht ernst nehmen." Bei 30 Millionen Autos im Jahr auf der Autobahn stelle der Verkehr zum und vom Stadion gerade einmal 0,3 Prozent dar. Beim Bau der Parkplätze würden umweltfreundliche Pflastersteine verwandt, die Regen ins Grundwasser durchdringen lassen - und Stickoxide binden: "Die Steine reinigen also die Luft von den Abgasen der Autos", verweist Hopp nicht ohne Stolz auf die Neuentwicklung von HeidelbergCement. "Das ist eine hochinteressante Geschichte."

Er könne auch nicht nachvollziehen, dass in unmittelbarer Nähe der Autobahn die Qualität der Ackerböden so hoch sei wie der NABU behaupte, sagt Hopp. NABU-Bezirksvorsitzender Andre Baumann hält dem eine Untersuchung der Landesanstalt für Umweltschutz entgegen, der zufolge es sich dort trotz Schadstoff-Emissionen um "beste landwirtschaftliche Böden" handele. Der Untergrund bestehe aus Lehm und anderen fruchtbaren Stoffen, die der Neckar im Laufe der Zeit ausgeschwemmt habe.

Der NABU schlägt als Alternative zu Parkplätzen mehrstöckige Garagen vor, die weniger Fläche benötigen, um die gleiche Anzahl an Autos unterzubringen. "Nicht erschwinglich", lautet Hopps Antwort. Baumann hält dagegen: "Es ist nicht unbedingt einzusehen, dass die Autos nicht übereinander gestapelt werden, nur weil auf dem Land die Flächen billiger als in der Stadt sind."

Auch dem Vorschlag, das Stadion anstatt auf der grünen Wiese auf einer ehemaligen Industriebrache anzusiedeln, um keine neuen Flächen zu verbrauchen, erteilt Hopp eine Absage: "Ich kenne weit und breit keine 18 Hektar große Industriebrache, außer im Osten, und da will ich mit dem Stadion nicht hin."
Quelle: Mannheimer Morgen (12.04.2006)

Richtig, Umweltschützer kann man nicht ernst nehmen - dass Pflastersteine die Luft reinigen ist mir allerdings neu. :rofl:
 
RL Süd - 28.Spieltag
TSG Hoffenheim - TuS Koblenz 1:2 (1:1)
Code:
1. FC Augsburg    26 18 5 3 55:21 34 59
2. TuS Koblenz 	  26 14 9 3 41:24 17 51
---------------------------------------
3. TSG Hoffenheim 25 13 5 7 36:22 14 44
Sieht wohl nach einem weiteren Jahr Regionalliga aus. :D
 
Das wäre zumindest wünschenswert. ;)

Aber spätestens nächste Saison steht da wohl so eine starke Mannschaft auf dem Platz, dass es eigentlich mit dem Aufstieg klappen muss.
Wenn es dann wieder nicht klappt und der Waldhof nach der Schicksalssaison 2006/2007 auch wieder in der Regionalliga spielen sollte, dann gibt es wenigstens einen direkten Vergleich. :naughty:


Ich bin mal gespannt, was in diesem Thread in vier bis fünf Jahren steht bzw. wie sich das alles entwickelt.
 
wie sieht denn die perspektive svw aus ?
hab mich lange nicht mehr mit dem club beschäftigt, seitdem ich diese starrsinnige mitgliederversammlung zwecks fusion und mvv engagement mit ansehen musste. tradition ist schön und gut, wenn man allerdings aufgrund traditionen und fan blindheit einen club immer weiter in die bedeutungslosigkeit versinken lässt, entzieht sich meiner verständniss.
 
Deine Meinung mit der Fusion teile ich absolut nicht - die hätte meines Erachtens mehr geschadet, als dass sie genutzt hätte. Die Konsequenzen sind bitter, aber für einen Bayern-Fan doch im Prinzip vollkommen egal, oder? ;)
 
WickerMan schrieb:
Deine Meinung mit der Fusion teile ich absolut nicht - die hätte meines Erachtens mehr geschadet, als dass sie genutzt hätte. Die Konsequenzen sind bitter, aber für einen Bayern-Fan doch im Prinzip vollkommen egal, oder? ;)

nein, ich bin immer noch mannheimer und mein erstes (richtig wahrgenommenes) live fuba spiel war svw mannheim : svw bremen ;), darum interessierte mich auch was fuba mäßig so in der region passiert, dafür muss man nicht hardcore svw fan sein :).

meines erachtens haben damals der 1.FCN/St.Pauli und kurz darauf das fusions misslingen den mannheimer (profi) fuba zu grabe getragen, für eine stadt wie mannheim sind zwei ambitionierte clubs untragbar. und so haben wir nun zwei eigenbrödlerische vereine, die beide weder die kapazitäten noch die mittel haben kurz und mittelfristig etwas zu bewegen und das aufgrund verletzter fan eitelkeiten, sry das ich dafür kein verständniss haben kann.
 
Ich glaube kaum, dass dieses Konstrukt dann eine wesentlich größere Lobby in der Wirtschaft, den Medien und den Bewohnern der Region gehabt hätte. Der Waldhof hat über Jahre hinweg erstklassig gespielt - ein bundesligataugliches Stadion aber viel zu spät bekommen. Spätestens als das Stadion fertig war, hätte es wesentlich mehr Unterstützung der Wirtschaft geben müssen. Gekommen ist nicht viel.
Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass es auch bei dem Fusions-Verein nicht besser ausgesehen hätte. An dem Umfallen der MVV nach der Hopp Ankündigung hat man ebenfalls schön sehen können, wie sehr der Firma an der Stadt liegt.

Im übrigen bin ich bei weitem kein Hardcore Fan, auch wenn es vielleicht den Anschein macht, da ich in der jetzigen Situation mich noch immer für den Waldhof interessiere. :)
 
WeedFUX schrieb:
wie sieht denn die perspektive svw aus ?
Noch 1 Jahr Oberliga, dann Abstieg. ;)

Die Mannheimer werden es nie gebacken bekommen, ihre Ansprüche der Realität anzupassen, und das Fan-Gepienze von der mangelnden Unterstützung durch die Wirtschaft finde ich doch sehr zum Schmunzeln, waren es doch beträchtliche Teile dieser Kreise, die den Waldhof vor längerer Zeit dermaßen in Verruf gebracht haben, daß bei entsprechendem Sponsoring eher ein Imageschaden zu befürchten ist.
 
Ach, der FCK ist ein ähnlicher Fall von Großmannssucht, nur daß die Anhänger nicht ganz so geistesgestört sind wie die Waldhöfer (aber nur unwesentlich :D ).
 
Ich denke mal in beiden Fällen geht es nicht primär um die Fans, sondern um die teilweise absolut unfähigen und unprofessionellen Präsidien. :zahn:
 
:rofl::rofl::rofl:

btw. kann sebi und die anderen waldhof anhänger verstehn.. der waldhof ist der waldhof und nicht der FC mannheim oder sonst was ;)
 
Es gab in der Sportwoche auch kürzlich einen Bericht zu dem Thema Fußball in Mannheim, meines Erachtens fasst der Artikel alles ganz gut zusammen:

Es war einmal ... die Fußball-Hochburg Mannheim

Immer wieder knapp daneben

„Der SV Waldhof ist ein schlafender Riese“, sagte Freiburgs Trainer Volker Finke vor vier Jahren. Erwacht ist er allerdings bis heute nicht. Wie überhaupt die einstige Fußball-Hochburg Mannheim einen traurigen Tiefpunkt erreicht hat. Ein historischer Abriss – oder eine Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen.

Samstag, 24. Februar 1990, Bundesliga-Fußball am Alsenweg. Nach 33 Minuten führt der SV Waldhof gegen den Erzrivalen 1.FC Kaiserslautern mit 4:0, 15.000 Zuschauer sind aus dem Häuschen. Der SVW belegt einen UEFA-Pokal-Platz, die Fans träumen von großen internationalen Auftritten. Dieser Tag ist so etwas wie der Wendepunkt in der jüngeren Fußball-Historie der Quadratestadt. Schon während der Partie gegen den FCK muss Gerd Dais verletzt vom Platz, er wird für den Rest der Saison ausfallen. Es folgt eine Flut von Verletzungen und eine Niederlagenserie, die die Mannheimer direkt in die Zweite Liga befördert.

Heute, 16 Jahre später, ist der SVW in den Niederungen der Oberliga verschwunden und wird auch im dritten Anlauf den Aufstieg in die Regionalliga nicht packen. Der VfR Mannheim ist ebenfalls in der Viertklassigkeit gelandet und hat andere Sorgen, als an einen möglichen Aufstieg zu denken. Die Quadratestadt ist in der Bedeutungslosigkeit versunken, obwohl sie mehrere glorreiche Kapitel der deutschen Fußball-Historie mitgeschrieben hat. In den 20er Jahren reifte mit Josef „Seppl“ Herberger ein junger Mann heran, der in seiner aktiven Laufbahn sowohl für den SVW als auch für den VfR die Stiefel schnürte und später als Bundestrainer zum Vater des „Wunders von Bern“ avancierte. 1936 wurde Herberger, in der Spiegelkolonie geboren und aufgewachsen, Reichstrainer und löste mit Professor Dr. Otto Nerz einen weiteren früheren VfR-Spieler ab. In dieser Zeit wuchs in Otto Siffling ein weiterer „waschechter Waldhöfer“ zum viel umjubelten Nationalspieler heran, ehe er im Alter von nur 27 Jahren an einer Rippenfellentzündung verstarb. Mannheim hatte eine Symbolfigur auf tragische Weise verloren. Siffling war Teil der legendären „Breslau-Elf“ und erzielte in 31 Länderspielen 17 Treffer, einen davon bei der WM 1934 in Italien. Ein ähnlich dramatisches Schicksal ereilte den Mannheimer Fußball elf Jahre später, als der Nationalspieler eines anderen Traditionsklubs sein Leben lassen musste. Fritz Balogh, Aushängeschild des VfL Neckarau (heute nur noch Kreisliga), fiel am 14. Januar 1951 – knapp zwei Monate, nachdem er sein erstes und einziges Länderspiel bestritten hatte – auf der Heimreise nach einem Auswärtsspiel in München auf mysteriöse Weise aus dem Zug und erlag am Folgetag seinen schweren Verletzungen. Balogh war gerade mal 30 Jahre jung.

Zwei Jahre zuvor, am 10. Juli 1949, hatte Mannheim seinen bislang größten Erfolg gefeiert, nachdem der VfR im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft Borussia Dortmund mit 3:2 n.V. niedergerungen hatte. Die guten Fußballer seien da noch in Kriegsgefangenschaft gewesen, unken die Waldhöfer. Eine Aussage, die nur in Eifersucht begründet sein und den Titel der Blau-Weiß-Roten nicht schmälern kann. Die Rivalität beider Klubs hat dem Mannheimer Fußball ohnehin nur geschadet. Beide Seiten beschimpfen sich gegenseitig als „Judenverein“ respektive „Barackler“. Zwei hässliche Bezeichnungen, die verdeutlichen, woher die beiden Vereine einst ihre Spieler und Anhängerschar rekrutierten. Während sich der VfR aus dem gut situierten Bürgertum zusammensetzte, war der SVW schon immer ein Klub der Arbeiterklasse, der sich aus dem reichhaltigen Fundus seiner Straßen-Fußballer bedienen konnte. Die „Benz-Baracken“, über Jahre hinweg das größte zusammenhängende Obdachlosengebiet Deutschlands, dienten der Schriftstellerin Leonie Ossowski als Vorlage für ihren 1977 erschienenen Roman „Die große Flatter“, der zwei Jahre später mit Hanna Schygulla in der Hauptrolle verfilmt wurde.

1980 feierten die Waldhöfer den Gewinn der deutschen A-Jugend-Meisterschaft und stiegen – auf diesem Spielerstamm aufbauend – nur drei Jahre später als Meister der Zweiten Liga in die Bundesliga auf. Die „Waldhof-Buben“ waren in aller Munde und wurden gemeinsam mit ihrem Trainer Klaus Schlappner und dessen Pepita-Hut zur Marke. 1985 kratzten sie bereits am internationalen Geschäft, als am letzten Spieltag ein Punkt in Leverkusen – oder ein Nicht-Sieg des HSV über Schalke 04 – genügt hätte, um sich für den UEFA-Pokal zu qualifizieren. Hamburg gewann 2:0, der SVW unterlag 1:2.

In der Folge versäumten es die Präsidien sowohl des SV Waldhof als auch des VfR, auf den Zug der Zeit aufzuspringen. Während andernorts viel Geld in die Infrastruktur investiert wurde, wurde es in Mannheim für teure Spieler, die nichts taugten, verprasst. Und immer, wenn es darauf ankam, versagten die Nerven. Der VfR verpasste 2000 durch ein 1:4 in Pfullendorf die Aufstiegsrunde zur Zweiten Liga, dem SVW ging im Bundesliga-Aufstiegskampf regelmäßig auf der Zielgeraden die Luft aus. Pech hatte er im Mai 2001, als er mit dem 4:0 über Mainz 05 seinen Part erfüllt hatte, aber Nürnberg nicht „mitspielte“ und dem FC St. Pauli zu Hause 1:2 unterlag. Von da an ging es abwärts. Geldgeber hielten sich vornehm zurück oder wurden vergrault, der wiederholte Fusionsversuch im Sommer 2002 scheiterte kläglich. Ein Triumph der Traditionalisten. Der SVW schlitterte in der Folge in ein Insolvenzverfahren, das den endgültigen K.o. gerade noch mal abwehren konnte.

Ob ein Zusammenschluss der Traditionsklubs etwas gebracht hätte, wird der Mannheimer Fußball-Fan nie erfahren. Tatsache ist, dass er nach Frankfurt, Stuttgart oder Kaiserslautern fahren muss, wenn er hochklassigen Fußball sehen will. Oder demnächst nach Heidelberg. Der deutsche Meistertitel von 1949 oder die „Waldhof-Buben“ sind jedenfalls Geschichte.
(Roman Wagner)
Quelle: Sportwoche, Ausgabe 8 (28.03.06)
 
Das Hopp-Stadion ist ernsthaft gefährdet
Wild-Werke wollen das Gelände – Hopp: Eventuell auch in Walldorf

Von Thomas Frenzel

Eppelheim. Dass es kriselte hinter den Kulissen, wussten allenfalls ein paar Eingeweihte. Kurz vor 19 Uhr platzte am gestrigen Freitag die Bombe: Die Eppelheimer Wild-Werke wollen bis zum Jahr 2030 just dort expandieren, wo Sportmäzen Dietmar Hopp das geplante Bundesliga-Stadion verwirklichen will. „Das kam wie aus heiterem Himmel“, kommentierte SAP-Mitbegründer Hopp später die neue Situation.

Am gestrigen Nachmittag hatte in der Chef-Etage der Wild-Werke, die unter anderem das Fruchtsaftgetränk „Capri Sonne“ herstellen, gehörige Betriebsamkeit geherrscht. Unternehmenschef Dr. Hans-Peter Wild hatte mit Hopp über die Erweiterungsabsichten des Unternehmens gesprochen, dann waren mit Bürgermeister Dieter Mörlein die Fraktionsvorsitzenden des Eppelheimer Gemeinderats eingeladen. Auch ihnen legte die Wild-Spitze die aktuellen Expansionspläne vor, die auf das gegenüberliegende Gelände östlich der Autobahn A5 setzen. In einer Presseverlautbarung ließen die Wild-Werke am Abend wissen, dass sie die geplante Nutzungsänderung dieser bislang landwirtschaftlichen Flächen begrüßen. So könne langfristig der Firmenstandort gesichert werden.

Diesem Argument konnten sich die Vertreter der Stadt Eppelheim nicht verschließen. Sie wurden vor die Frage gestellt, ob sie Arbeitsplätzen den Vorrang geben würden oder einem Fußballstadion. Und so äußerten sie ihre Bereitschaft, Wild jene stadteigenen Eppelheimer Flächen zu verkaufen, die für das Stadion vorgesehen waren.

Aus dem Unternehmen hieß es, dass dies keine Entscheidung gegen das Stadion sei: Die Flächen östlich der Autobahn seien groß genug, die Wild-Expansion und das Stadion aufzunehmen. Darüber wollen Eppelheim und Heidelberg am Montag sprechen. Aber auch Hopp will nicht aufgeben: „Ich sondiere weiter“. Am späten Abend sagte er gegenüber der RNZ: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir es doch noch hinkriegen – in Heidelberg oder Walldorf“.

Droht das Ende der Stadionträume?
Die Heidelberger sind vollkommen überrascht
Von Micha Hörnle

Die Nachricht, dass sich die Eppelheimer Wild-Werke mit ihren Expansionsplänen dem Hopp-Stadion buchstäblich in den Weg stellen könnten, hat die Heidelberger, um das Mindeste zu sagen, sehr überrascht. Dieter Bächstädt, der Leiter des Sportamtes und so etwas wie der Stadionbeauftragte der Stadtverwaltung, zeigte sich gestern Abend „sehr überrascht“ über den Vorstoß des Eppelheimer Unternehmens. Er warnte allerdings vor voreiligen Schlüssen: „Wir müssen jetzt in Ruhe durchsehen, was alles Tatsache und was Vermutung ist.“ Er sei in Sachen Stadion schon mit so vielen Einwendungen konfrontiert worden. Und so gab er die Devise aus: „Erst einmal in Ruhe prüfen und dann antworten.“

Auch Herbert Braun, der Referent von Oberbürgermeisterin Beate Weber, die gerade im Urlaub weilt, war über die plötzlichen Entwicklungen in Eppelheim nicht informiert. Er habe zwar gewusst, dass es ein Gespräch zwischen der Wild-Leitung und den Eppelheimer Gemeinderäten gegeben habe, er habe dies aber nicht als ein schlechtes Signal gewertet. Ob nun das Aus für die Heidelberger und Eppelheimer Stadionpläne drohe, vermochte Braun nicht zu sagen: „Es trifft vor allem Hopp, denn er wollte dieses Gelände haben. Und uns hat Hopp gesagt, dass er optimistisch ist, dass es mit dem Standort klappt.“

Auch die Heidelberger Kommunalpolitiker waren vollkommen überrascht über die Nachricht, die ihnen die RNZ überbrachte. Wolfgang Lachenauer, der Fraktionsvorsitzende der „Heidelberger“ und einer der glühendsten Anhänger des Stadions, meinte nur: „Mir verschlägt das die Sprache, ich bin maßlos enttäuscht.“ Man hätte doch den Standort viel früher mit den Wild-Werken abklären können. Andererseits gab er zu bedenken, dass die Wild-Werke mit ihren Plänen, östlich der A5 (also am Stadionstandort) zu expandieren, auch ganz andere Ziele verfolgen könnten: „Das kann eine taktische Spielerei sein, um ein Gelände ganz woanders zu bekommen.“ Mit der Drohung, das Stadion zu verhindern, könnte man dafür umso leichter westlich der Autobahn Boden für die Erweiterung bekommen.

Eckart Würzner, Heidelberger Umweltbürgermeister und der Kandidat des „bürgerlichen Lagers“, meinte: „Ich bin sehr erstaunt. Ich kann mir das nicht vorstellen. Ich ging immer davon aus, dass sich Wild und Hopp in Sachen Standort abgestimmt hätten.“ Anton Nagl vom Dietmar-Hopp-Jugendförderzentrum wollte die Angelegenheit nicht weiter kommentieren. Er sagte nur, dass er „nach wie vor zuversichtlich“ sei, „dass es ein Stadion in Heidelberg gibt“, es hänge nicht nur alles an den Wild-Werken. Das heißt im Umkehrschluss: Entweder lassen sich die Differenzen mit Wild klären oder man schaut sich mal wieder die anderen Heidelberger Stadionstandorte – das „Sportzentrum Süd“ in Kirchheim oder das Areal „Gäulschlag“ gegenüber des Patrick-Henry-Village – an, die allerdings Hopp vorher verworfen hatte. Oder man findet eben einen komplett anderen Standort. Auch die grüne OB-Kandidatin Caja Thimm, die für das Stadion ist, tippt auf einen Alternativstandort: „Ich sehe die Sache noch nicht als beendet an, mal sehen, ob es nicht doch einen anderen Standort gibt.“

Von dem wusste aber der Erste Bürgermeister Raban von der Malsburg nichts: „Hopp hat gesagt, dass das sein letzter Standort ist – nachdem wir sechs Optionen geprüft haben.“ Er gab aber zu bedenken, dass sowohl für die Wild-Erweiterung wie für den Stadionbau der Flächennutzungsplan und der Regionalplan geändert werden müssen – beide sehen hier einen „regionalen Grünzug“ vor, der dann in jedem Fall verschwinden würde. Dieses sei dann eine politische Entscheidung: „Und man wird begründen müssen, warum man den Flächennutzungsplan für das Stadion ändern will, aber für die Wild-Erweiterung, die schon lange angemeldet war, nicht.“ Für Malsburg, einem ausgewiesenen Stadionkritiker, hätten da die „Arbeitsplätze absolute Priorität vor dem Fußball“. In jedem Fall würde Wild bei seiner Erweiterung mehr Jobs schaffen als das Stadion mit seinen 25 neuen Arbeitsplätzen.
Quelle zu beiden Texten: www.rnz.de
 
Endet Stadion-Odyssee doch in Mannheim?

Gelände im Bösfeld in Aussicht – Hopp sauer: Drei Millionen in den Sand gesetzt – FCH Heidelberg vertagt
Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Nachdem der Bau des Bundesliga-Stadions an der Autobahn zwischen Heidelberg und Eppelheim unwahrscheinlich geworden ist, weil die Wild-Werke das Gelände beanspruchen, zeichnet sich ein neuer Standort ab. „Es gibt Signale aus Mannheim“, sagte Dietmar Hopp am Samstag auf Anfrage der Rhein-Neckar-Zeitung beim Spiel seiner TSG Hoffenheim in Augsburg.

Im Mannheimer Bösfeld, keine 500 Meter entfernt von der SAP Arena seines Sohns Daniel in Richtung S-Bahnhof, wäre noch Platz für das 30000 Zuschauer fassende Bundesliga-Stadion, das sich Hopp 40 Millionen Euro kosten lassen will. Der große Vorteil: Dank Maimarkt und SAP Arena sind über 10000 Parkplätze bereits vorhanden. Die nahe Autobahn und der Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel sind weitere Pluspunkte.

„Das sieht sehr positiv aus“, meint Hopp. Der Gesellschafter der TSG Hoffenheim will nun schnellstmöglich ein Gespräch mit dem Mannheimer Oberbürgermeister Gerhard Widder führen.

Schon bevor Heidelberg auf den Plan trat, hatte Mannheim um die Gunst des Gönners geworben. Damals hatte Hopp kategorisch abgelehnt: „Nach Mannheim gehe ich auf keinen Fall.“ Aus gutem Grund: Bei einem Umzug nach Mannheim läuft die kleine TSG Hoffenheim Gefahr, ihre Identität zu verlieren und vom übermächtigen SV Waldhof vereinnahmt zu werden.

Zudem sind die Waldhof-Fans in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich mit dem SAP-Mitbegründer umgegangen, überschütteten ihn immer wieder mit Hass und Hohn. Hopp sagt dazu: „Ich hasse nicht Waldhof, Waldhof hasst mich.“ Noch vor zwei Wochen beim Oberliga-Derby zwischen Hoffenheim II und dem SV Waldhof skandierten die Mannheimer Schlachtenbummler: „Hopp, wir sch... auf dein Geld.“

Doch jetzt die überraschende Kehrtwende. „Wenn ich in Mannheim ein Stadion baue, geht das nicht ohne die Mannheimer Vereine“, meint Hopp und äußert sich freundlich über die Fans des Ex-Bundesligisten: „Da ist ein großes Potenzial. Und eine riesige Begeisterungs-Fähigkeit. Ich hoffe, dass die Vernünftigen in der Mehrheit sind.“

Das trifft gewiss für den Vorstand des Fußball-Oberligisten zu. Präsident Dr. Hans Joachim Bremme war kürzlich in Zuzenhausen, um mit Dietmar Hopp über einen Jugendförder-Stützpunkt am Alsenweg zu reden. Ein paar Tage später schauten sich die Herren bei einem Glas Rotwein gemeinsam das Derby an. Für das Waldhöfer Präsidiums-Mitglied Rainer Spagerer der Anfang einer wunderbaren Freundschaft. „Ich könnte mir durchaus eine Partnerschaft mit der TSG Hoffenheim über den Jugendbereich hinaus vorstellen“, erklärte der SPD-Stadtrat.

Hopp stellte aber klar, dass die Art und Weise einer Zusammenarbeit derzeit noch völlig offen ist. Sicher sei nur, sagte der Mäzen, dass mit Spielern der TSG Hoffenheim der Aufstieg angestrebt wird und auch die Führung aus Hoffenheim kommen müsse. Es bleibt deshalb dabei, dass ein neuer Geschäftsführer eingestellt wird. Jochen Rotthaus vom VfB Stuttgart soll am 1. Juli anfangen.

Also nun doch „Mannem vorne“? Den FCH Heidelberg 06 wird es jedenfalls vorerst nicht geben. Die für den 8. Mai anberaumte Mitglieder-Versammlung bei der TSG Hoffenheim, in der die Namensänderung beschlossen werden sollte, ist bereits abgesetzt worden. Dennoch hat Heidelberg noch eine Chance. Der Stadionbauer will mit Oberbürgermeisterin Beate Weber sprechen und die Möglichkeiten ausloten, ob es vielleicht ein alternatives Gelände gibt. Hopp: „Ich habe gehört, Heidelberg hätte noch was in der Hinterhand. Die arbeiten nun fieberhaft.“

Das Gelände am Gäulschlag, dem ursprünglichen Standort, kommt allerdings nicht mehr in Frage. „Zu teuer“, sagt Hopp und zu weit weg von öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch einen Weg zurück nach Walldorf, wie am Freitag noch erwogen, wird es nicht geben. Hopp: „Das geht doch nicht, dass man erst eine Absage erteilt und dann noch mal kommt.“ Das Gelände gegenüber den Wild-Werken sei der „absolut ideale Standort“ gewesen. Verkehrsgünstig gelegen und gut sichtbar von der Autobahn.

Für Peter Hofmann, dem Präsidenten der TSG Hoffenheim, bleibt derweil Heidelberg Favorit: „Heidelberg hat schon enorme Vorarbeit geleistet. Alle haben sich unglaublich bemüht. Ich fände es schade, wenn es nicht klappen würde“. Das sehen die Mitglieder der Initiative „Mit Aufsteigen“ bestimmt genau so. Erst vor zwei Wochen hatten sich enagierte Unternehmer aus Heidelberg zusammengeschlossen, um das Hopp-Projekt zu unterstützen. Der Wind drehte sich, die Stadion-Befürworter waren zuletzt vernehmbarer als die Gegner. Ihre Argumente überzeugender. Hopp weiß das zu schätzen: „Heidelberg hat viel für das Stadion getan. Die Zustimmung, auch aus Eppelheim, war in der letzten Zeit überwältigend.“

Wenn dennoch nicht gebaut werden kann, gibt es zumindest ein Trostpflaster. „Heidelberg bekommt auf jeden Fall seinen Jugendförder-Stützpunkt“, verspricht der Mäzen. den Nachwuchs-Fußballern der SG Kirchheim, des ASC Neuenheim und der beiden Eppelheimer Vereine ASV und DJK.

Nicht gut zu sprechen ist der SAP-Mitbegründer dagegen auf Dr. Hans-Peter Wild, dessen Sinneswandel er nicht nachvollziehen kann. Ende Januar habe ihn Wild in seinem Ferienhaus in Naples in Florida besucht, berichtet Hopp. „An zwei Abenden haben wir ausführlich über das Stadion auf dem Gelände gegenüber seiner Firma gesprochen. Doktor Wild war begeistert, fand die Idee großartig. Ich habe den Vorschlag gemacht, die Arena ‘Capri-Sonne-Stadion‘ zu nennen.“

Nun fühlt sich Hopp getäuscht. „Doktor Wilds Verhalten ist egoistisch und gnadenlos. Das gehört sich nicht im Geschäftsleben und schon gar nicht unter Freunden.“ Die beiden Unternehmer spielen seit vielen Jahren zusammen Golf und gehören dem selben Klub in St. Leon-Rot an. Dietmar Hopp stellte dem Eppelheimer sogar sein Ferienhaus in Florida zur Verfügung.

Die Freundschaft ist zerbrochen, das Tischtuch zerschnitten. „Weshalb hat Doktor Wild nicht vorher gesagt, dass er das Gelände für sein Unternehmen braucht?“, fragt Hopp. Dass der Firmenchef seine eigenen Ansprüche erst geltend machte, als sich die von Hopp betriebene Nutzungsänderung der bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche abzeichnete, lässt Hopp, der Mittwoch seinen 66. Geburtstag feiert, nur zu einem Schluss kommen. „Doktor Wild hat mich benutzt.“

Knapp drei Millionen Euro, klagt Hopp, habe er bereits in die Planungen investiert. Geld, das verloren ist. Auch die Fertigstellung wird sich vermutlich um ein Jahr verzögern. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Stadion bis Sommer 2008 steht. Wir müssen wieder ganz von vorne anfangen“, sagt er.

Aufgeben will er trotzdem nicht. Der Mäzen: „Ich habe enormen Zuspruch erhalten. Deshalb will ich das Stadion bauen. Denn ich möchte die Menschen nicht enttäuschen.“
Quelle: www.rnz.de

Oh Mann... der Text in Kombination mit den ersten zehn Minuten aus dem Rhein-Neckar Fernsehen hört sich wirklich gefährlich an. Sieht fast so aus, als kann ich in Zukunft meine Samstag Mittage anders verplanen und spare eine Menge Geld und Nerven.
 
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