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Sind Videospiele Kunst?

Guter Beitrag. Ich sehe das ähnlich...was Sportspiele anbelangt stellt sich die Frage aber zumindest in diesem Kontext ja nicht. Ist ja nicht so, dass man in FIFA mit/gegen eine Reichself antreten müsste oder ähnliches.

Evtl. hat diese Diskrepanz in der Bewertung verschiedener Medien aber auch mit dem Argument zutun, dass die Thematik durch den spielerischen Umgang damit in irgendeiner Form unangemessen "verharmlost" wird. Aber auch hier kann man ja dann wieder parallelen zur Filmkultur ziehen..
 
Das ist doch blödsinn. Filme sind genauso ein Medium der Unterhaltung wie Spiele.

Du hast leider nicht verstanden worauf ich hinaus wollte.
Vielleicht habe ich es nicht richtig erklärt.
Ja Filme können auch unterhalten, aber nicht alle Filme müssen unterhalten. Es ist eben nicht ihre primäre (einzige) Aufgabe.
Ein Spiel dient in erster Linie immer dem Vergnügen der Unterhaltung, sonst wäre es eben kein Spiel sondern z.B. eine interaktive Installation o.ä.
Und da zieht man eben (imho zu Recht) die Linie.

Ich würde es btw. auch nicht verstehen wenn der Staat jetzt anfängt Spieleunternehmen wie Künstler zu fördern.

Wie gesagt ich verstehe die Aufregung so und so nicht..
 
Ich denke die Politik will eben nicht noch mehr "Paragraphen", sondern es sich einfach machen. Deswegen will man wohl einfach eine Klassifizierung, die dann für alle Spiele gilt.

Argumente kann ich auch verstehen:

In einem Shooter, der das abballern von Personen/Zielen (Killerspiel, eigentlich schon schlimm genug^^) zur Freizeitgestaltung gestaltet und durch mehr "Töten" auch belohnt, wird die grausame Kulisse des 3. Reiches benutzt.

Hier ist das Zitat auf die Nazis eben keine Anregung zum Reflektieren, hier geht es nicht um ein Adventure, in dem ein Jude aus der Gaskammer entkommen muss. Hier geht es darum so viele Headshots wie möglich in einem Themepark abzuleisten und sein Ego darauf zu ergötzen. Simpel ausgedrückt: Männliche Ego- und Machtphantasien, und viel Adrenalin.

Und dafür wird eben ein Massenmord-Szenario genutzt, um diese Erfahrung schmackhaft zu machen? Schon problematisch imho.

Mal andere Beispiele (überzogen), einfach mal um die Ausmaße und die Denke der Entscheider zu verstehen, die Nazis sind für uns alle ja weit weg.

Wenn ich in einem Arcade-Racer dicke, kleine Mädchen mit einem Abschleppseil vom einem riesigen, mich verfolgenden Penis "wegfahren" muss,... dann ist das sicher etwas für den japanischen Markt und macht bestimmt auch Spaß. Aber würde die Kulisse der "Kindesmisshandlung" in einem total falschen Zusammenhang ad absurdum geführt (wie komme ich eigentlich auf diese Vergleiche immer...).

Da würden wir doch auch meckern und die Kunst nicht mehr sehen wollen. Obwohl wir faktisch die Rolle eines Retters in diesem Spiel einnehmen.

Anderes Beispiel: Ein MMO oder ein Open-World-Spiel erlaut es mir als Protagonist vor einem Hakenkreuz eine Gruß-Pose darzustellen, oder mit mehreren Menschen vor solchen Emblemen dann eine Kundgebung zu halten, oder sonstige Gewaltdarstellungen zu vollführen. Das ganze landet dann auf Youtube.

Man müsste also hier echt im Einzelfall definieren, dazu hat die Politik imho einfach keine Lust.
 
Du hast leider nicht verstanden worauf ich hinaus wollte.
Vielleicht habe ich es nicht richtig erklärt.
Ja Filme können auch unterhalten, aber nicht alle Filme müssen unterhalten. Es ist eben nicht ihre primäre (einzige) Aufgabe.
Ein Spiel dient in erster Linie immer dem Vergnügen der Unterhaltung, sonst wäre es eben kein Spiel sondern z.B. eine interaktive Installation o.ä.
Und da zieht man eben (imho zu Recht) die Linie.

Ich würde es btw. auch nicht verstehen wenn der Staat jetzt anfängt Spieleunternehmen wie Künstler zu fördern.

Wie gesagt ich verstehe die Aufregung so und so nicht..

Aber alle Filme werden doch unter den selben (juristischen) Normen behandelt. Auch die Unterhaltungsfilme. Ist Borrat eine Klamauk-Komödie oder eine subtile Gesellschaftskritik zwischen den Zeilen?

Ist Bioshock IF eine künstlerische Geschichte im Film-Foir-Genre, verbunden mit einer Gesellschaftskritik? Oder einfach nur ein Shooter?

Diese Liste könnte man ewig weiterführen. Es muss eine Klassifizierung geben.
Warum sollte die Spielbranche nicht gefördert werden? Immerhin arbeiten daran Designer, Musiker, Texter, Autoren. Neben dem Management und den Entwicklern ist "Kunst" definitiv die zweite (und imho zwei größte) Säule eines jeden Spieles.
 
Eventuell sollte man die wirklich interessante Diskussion ab Post #99 hier mal in einen Thread à la "Sind Videospiele Kunst" ausgliedern. Finde ich spannend wie Ihr das seht. Waere das moeglich Admins? :knuddel:


Zum Thema:

Kunst ist primaer das was ein Individuum dafuer haelt bzw.was es in einem selber ausloest. Ich bspw.liebe die Lichtinstallationen von James Turrell, ich liebe die Gemaelde von Edward Hopper und Norman Rockwell. Walter De Maria? Grandios! Aber ich bekomm das kalte Kotzen wenn mich jemand mit Bill Viola quaelt. Es liegt immer im Blickwinkel des Betrachters.

Aber: Wo ich schon von Blickwinkeln schreibe: In Bezug auf Videospiele geht es einzig und allein um gesellschaftlich Akzeptanz. Den Blickwinkel den die Allgemeinheit auf Videospiele hat (bzw. imho haben sollte). Videospiele gehoeren nicht erst seit gestern so sehr zu unserem taeglichen, gesellschaftlichem Alltag wie Filme, Buecher und Musik, dass es mMn mittlerweile ueberfaellig ist, ein Spiel nicht immer noch, wie es einer vorher so schoen schrieb "in die Schmuddelecke zu stellen.

Videospiele sind ein fester Bestandteil unserer Kultur. Punkt. Aus. Ende. Ob gut, ob schlecht, ob kuenstlerisch anspruchsvoll oder nicht (persoenlicher Blickwinkel und so). Scheissegal. In anderen Laendern hat man das schon lange verstanden. Hier leider noch nicht und es ist wirklich an der Zeit, dass sich das aendert.

Wuerde ich, wie schon geschrieben wurde bspw."Die Sims" als Kultur bezeichnen? Ist irgendein "COD" ein Kulturgut? Fuer mich persoenlich nicht. Genauso wenig wie ein Perry Rhodan Heftchen. Aber beides ist Bestandteil unseres Alltages. Mit dem Unterschied dass, waere ein Perry Rhodan Heftchen ein Film, man in diesem Hakenkreuze zeigen duerfte, waehrend es in einem "The Sims - Germany in the 40ies - feed your familiy and avoid the Nazis" mit Sicherheit nicht gestattet waere. Und das ist in meinen Augen einfach falsch und bigott.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das stimmt Bonsai!

Jedoch ist ja das Hauptproblem (für die Politik): Interaktivität

Siehe mein Beispiel mit OpenWorld und MMO oben. Man bekommt eben nicht etwas vorgesetzt (100% im Sinne des Künstlers), sondern hat Einfluss darauf.

Beispiel sie MW2-Szene auf dem Flughafen etc. Das ist alles schon riskant genug (deswegen ja auch so grandios, wenn man "gesund" ist, dann müssen solche Szenen einen innerlich aufwühlen, das ist das tolle an Spielen).

Deswegen wird es also wohl nie ein Spiel geben, bei dem man im MP entweder die Nazis, oder die Amis spielen kann, und dann Hakenkreuze auf Deiner Montur zu sehen sind. Das wäre dann sehr konkret eine Verherrlichung.

Ich denke wirklich, dass man hier zu faul ist. Auch Kunst wird ja zensiert, so ist es ja nicht. Wenn ich ein Gemälde mit Adolf Hitler male, und er sitzt auf einem Thron und unter ihm nackte Menschen mit einem gelben Stern... das ist zwar Kunst (Gemälde), aber direkt auf dem Index.

Anders herum sicher nicht ;). Und bei Spielen hat man eben immer das Risiko, dass die Interaktivität ausserdem anders genutzt werden kann.

Und die Verbindung: "Spaß haben" und dafür ein grausames Szenario ausnutzen.
 
Das stimmt Bonsai!

Schoen, dass noch jemand Bill Viola Scheisse findet ;)

Deswegen wird es also wohl nie ein Spiel geben, bei dem man im MP entweder die Nazis, oder die Amis spielen kann, und dann Hakenkreuze auf Deiner Montur zu sehen sind. Das wäre dann sehr konkret eine Verherrlichung.

Das ist mit Sicherheit richtig. Und so ein Szenario wird es hierzulande zu Recht auch niemals geben.

Dennoch MUSS in Bezug auf Spiele seitens der Gesetzgeber ein generelles Umdenken stattfinden. Um bei den HK zu bleiben: Fuer mich (persoenlicher Blickwinkel) haette ein "The Saboteur" in der D Version ohne Nazi Symbole komplett die Atmosphaere verloren. Komplett! Es spielt nunmal im besetzen Paris wahrend des 2.Weltkrieges und da waren nunmal die Nazis am Druecker. Solche Sachen stoeren mich immens.
 
die unrealistischen Kletter-, Fahr- und Schießpassagen haben dich nicht gestört ? Oder dass die Hälfte der Stadt schwarz-weiß ist ?
Warum besteht man auf dieses kleine Detail ?
 
So, wie gewünscht habe ich ein neues Thema erstellt und hoffentlich auch alle Beiträge richtig verschoben.
 
Warum besteht man auf dieses kleine Detail ?

Fuer mich(!) ist das in dem Zusammhang bzw. im Gesamtkontext dieses Spieles eben kein kleines Detail sondern dient als graphische Erinnerung an das Setting und die Story Grundlage.

Und im Endeffekt sollte es meiner Meinung nach hier nicht lediglich um HKs oder von mir aus auch stumpfe Gewalt gehen. Sondern vielmehr um die Frage warum hier in Deutschland Videospiele immer noch nicht als Kunstform anerkannt sind.
 
Naja, immerhin sind USK und BPjM nicht mehr so drauf wie noch vor zehn Jahren. So langsam sind auch bei uns die meisten Spiele frei verkäuflich.
 
Jedoch ist ja das Hauptproblem (für die Politik): Interaktivität

Siehe mein Beispiel mit OpenWorld und MMO oben. Man bekommt eben nicht etwas vorgesetzt (100% im Sinne des Künstlers), sondern hat Einfluss darauf.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Der Großteil aller Spiele kann theoretisch von jedem Spieler anders aufgenommen/interpretiert werden, bei Filmen ist nicht prinzipiell so. Es ist hingegen aber auch bei Filmen schwierig, sie pauschaul als Kunst zu deklarieren...

Ein weiterer Punkt: Spiele altern schneller/anders als Filme oder andere Kunstformen und sind unter Umständen sogar "vergänglich".

Ja Filme können auch unterhalten, aber nicht alle Filme müssen unterhalten. Es ist eben nicht ihre primäre (einzige) Aufgabe.
Ein Spiel dient in erster Linie immer dem Vergnügen der Unterhaltung, sonst wäre es eben kein Spiel sondern z.B. eine interaktive Installation o.ä.
Und da zieht man eben (imho zu Recht) die Linie.
Unterhaltung kann auch Kunst sein. Daher fällt es mir wie oben gesagt sowohl bei Spielen als auch bei Filmen schwer, das ganze Medium pauschal zu "klassifizieren".

Ich würde es btw. auch nicht verstehen wenn der Staat jetzt anfängt Spieleunternehmen wie Künstler zu fördern.
Das hingegen sehe ich völlig anders. Und es gibt zusätzlich auch noch ein wirtschaftliches Interesse Spielefirmen zu fördern.
 
Hat es nicht damals so eine riesige Debatte rund um das Thema gegeben wegen Roger Ebert und weil er Videospiele so dermaßen degradiert hat? Da gibt es bestimmt noch paar gute Pro und Contra-Artikel im Netz dazu (fehlt mir aber gerade die... Muse sie zu suchen)

Mal paar wirre Gedankengänge:
Für mich ist der Großteil, sowohl von Filmen, Videospielen, Romanen, Songs und vieles mehr, in erster Linie ein Unterhaltungsprodukt, das auf einem künstlerischen Antrieb basiert. Das macht aber all diese Filme, Spiele, Songs etc nicht zu Kunst, dafür benötigt es schon einen besonderen Funken, der bspw. durch außerordentliche Ambition, avantgardistische Formen, Tabubrüche, besondere Genialität, bisschen Wahnsinn erzeugt wird, was weiß ich. Ich würde noch nicht mal sagen, dass es gewollt besonders sein muss, oft ist es auch etwas zufälliges, was für mich etwas zur Kunst macht.
Also künstlerische Aspekte bieten alle diese Dinge, egal ob jetzt Architektur oder Film etc, auf jeden Fall. Aber deshalb sind sie halt nicht automatisch Kunst mMn, nur weil sie bspw einem bestimmten Medium oder Genre angehören oder sonst ganz toll sind.

Vieles was heute mehr oder weniger als pure Unterhaltung rüberkommt, mag ja früher einmal durchaus als ein neues Kunstprojekt dargestellt worden sein. Heute ist halt vieles leicht veränderter Einheitsbrei. Und die Leute sind dann halt, glaube ich, insofern Künstler, dass es ihnen erlaubt wird bzw. dass sie die Möglichkeit dazu haben ihr Ding zu machen. Aber das ist keine "Kunst-Kunst", sondern eher so "Handwerkskunst".
Die "Handwerker" haben eben übernommen und das spiegelt sich eben dann wieder. Das ist nichts schlimmes und viele dieser Unterhaltungsprodukte sind qualitativ so manchem künstlerischen Schmarrn überlegen, aber dieses Ideal von übergeordneter, unabhängiger Kunst ist doch imo sogar überholt. Vor allem weil die Dinge sowieso von allem möglichen beeinflusst werden bevor es der Konsument zu Gesicht bekommt.
Schreiben, Fotografieren, Designen - wird alles antrainiert, unterrichtet und korrigiert. "Kunst sollte berühren", heißt es gerne, aber das hängt ja nur vom Empfänger ab; wenn mich was aufwühlt oder traurig macht, dann kann die dahintersteckende Intention auch nur auf dem Reißbrett entstanden sein. IMO sollte man sich lieber vom Kunstbegriff als solches trennen und festgefahrene Definitionen hinterfragen, als Videospielen die Legitimation abzureden weil sie in erster Linie ein Unterhaltungsprodukt sind.

Generell finde ich es schwer etwas als Kunst zu bezeichnen an dem so viele Leute mitgearbeitet haben. Da geht etwas der Gedanke des Künstlers verloren, da wird alles weichgespült und abgeglättet. Allerdings gibt es ja selbst große Spiele, die mehr oder weniger auf den Ideen weniger oder sogar nur eines Mannes basieren, bspw Miyazaki / Souls-Reihe. Wüsste jetzt aber gar nicht ob ich Dark Souls als Kunstwerk bezeichnen würde? Manche Gebiete wahrscheinlich schon, aber vllt wenn man sich schon die Frage stellen muss, ob das Kunst ist, lautet die Antwortet sowieso nein. Im hochgelobten Indie-Bereich gibt es Perlen, die würde ich als Kunst bezeichnen, schlichtweg weil sie meinem Verständnis davon entsprechen.

Achja, Ich finde Kunst muss nicht tiefgründig sein, genauso sehr können Unterhaltungsprodukte aber sehr wohl gehörig Tiefgang und Niveau besitzen. Das eine schließt ja das andere nicht aus. Die Grenzen der Raster sind da ohnehin schon ziemlich verschwommen. Kunst liegt halt vor allem im Auge des Betrachters, wie es so schön heißt, war schon immer so.
Sind Braid und Dust: An Elysian Tail Kunst in meinen Augen? Fjeden. Transformers der Film oder irgendein schwedischer, gehypter Buch-Krimi oder mies zusammengeschusteter ESC-Song? Nope.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde es btw. auch nicht verstehen wenn der Staat jetzt anfängt Spieleunternehmen wie Künstler zu fördern.

Wikipedia schrieb:
Deutscher Computerspielpreis

Der Deutsche Computerspielpreis wurde erstmals am 31. März 2009 verliehen. Die Preisverleihung findet im jährlichen Wechsel in München und Berlin statt. Der von den Branchenverbänden BIU e. V. und G.A.M.E. e. V. gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) getragene Preis ist mit insgesamt 385.000 Euro dotiert und stellt damit die höchstdotierte Auszeichnung für digitale Spiele in Deutschland dar. Prämiert werden innovative, kulturell und pädagogisch wertvolle Spiele, die mindestens zu 80% in Deutschland entwickelt oder hergestellt wurden.

Du meinst sowas z.B.? Immerhin ein Anfang ;)
 
Kurz und knapp. Ja, Videospiele sind genauso Kunst wie Bücher, Musik und Filme. Ich weiss gar nicht worüber wir da diskutieren sollen ;) Ich glaube hier sind sich da alle einig, oder?
 
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