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Road to Germany 2006 - Die WM Qualifikation

"Die Schweizer fahren zur WM"...

Die Türken müssen ja nicht fahren, sind ja alle schon hier :narr:
 
Gestern im Sport gesehen:
Riesen Empfang der Schweizer am Flughafen. Darunter war ein Transparent zu finden mit "Willkommen zurück in der Zivilisation!". :D
 
Der vorerst letzte Artikel zu diesem Thema. Diesmal schildert der ARD-Reporter, der sich im Spielertunnel befand, seine Sicht.
Schläge vor laufender Kamera - Wie das ARD-Fernsehteam nach dem Fußballspiel in Istanbul bedroht wurde

Unter den Tumulten, die nach dem Abpfiff des WM-Relegationsspiels in Istanbul losbrachen, hatten nicht nur die Spieler und Betreuer der Schweizer Nationalmannschaft zu leiden, sondern auch das Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks, das über das Spiel für die ARD berichtete. Als Moderator Gerhard Delling nach dem Schlusspfiff in den Kabinengang schaltete, wo der Reporter Nick Golüke mit dem Schweizer Spieler Philip Degen sprechen wollte, tobte dort bereits das Chaos.

Die Schweizer, die sofort vom Spielfeld gelaufen waren, wurden in den Katakomben von einer aufgebrachten Menge angegriffen. Philip Degen brach das Interview schnell ab und floh mit seinen Mannschaftskollegen in die Kabine. Nachdem sich der Schweizer Nationalspieler Ludovic Magnin zu einem Interview mit Golüke bereit erklärt hatte, versuchte der ARD-Kameramann, die Schlägereien hinter sich einzufangen. Als er sich umdrehte, schlug ein türkischer Sicherheitsbeamter zu. Die Zuschauer sahen für einige Momente nur ein paar Hände, die vor der Kamera herumfuchtelten. Als Golüke wieder ins Bild kam, stand ihm der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Erkennbar aufgewühlt setzte er das Interview fort.

"Weil wir uns dann mit der Kamera nicht mehr wegbewegt haben, sind wir zum Glück unverletzt geblieben", erzählt der immer noch geschockte Nick Golüke am Tag nach dem Spiel. Im Fernsehen war bei der nächsten Schaltung in den Kabinengang nur noch der Reporter vor einer Wand zu sehen. Was sich sonst noch abspielte, wurde nicht mehr gefilmt. "Uns wurde unmissverständlich mitgeteilt, dass wir nicht nochmal versuchen sollten, das Geschehen zu filmen", sagt Golüke. "Für den Fall wurden uns Schläge angedroht."

Schon vor den Ausschreitungen sei die Arbeit der ARD-Journalisten stark behindert worden. Es sei ihnen untersagt worden, eigene Kameras zu benutzen, um selbst Bilder vom Spiel einfangen zu können - eine sonst übliche Praxis. "Wir hatten den Eindruck, dass es da auch um Zensur ging, dass man die Kontrolle über die Bilder, die nach außen gehen, haben wollte", sagt Nick Golüke.

Bereits in der Halbzeitpause hätten die Journalisten in den Katakomben ähnliche Ereignisse wie nach Spielende miterleben müssen. Funktionäre des türkischen Verbandes und Sicherheitsbeamte seien auf den Schweizer Spieler Philip Degen losgegangen. Den deutschen Reportern sei das Filmen auch in dieser Situation verboten worden. Kurz vor Spielende seien die Journalisten dann von offizieller Seite vorgewarnt worden. "Zehn Minuten vor Abpfiff kam der Medienbeauftragte der Türkei und sagte: ,Kommt nicht auf die Idee, das zu drehen, was hier gleich passiert.' Und dann wurde uns ein Sicherheitsbeamter zugeteilt", erzählt Golüke.

Nach dem Erfolg für die Schweizer Mannschaft begannen dann die Ausschreitungen, die der ARD-Reporter hautnah miterlebt hat. "Die Schweizer sind geschlossen in den Kabinengang gerannt und wurden da empfangen von einem Mob aus Polizisten, Sicherheitsbeamten, Funktionären und türkischen Spielern. Ich kam mir vor wie im Oktoberfestzelt, nur dass hier nicht Maßkrüge geflogen sind, sondern Fäuste." Zwar wurden weder Golüke noch der Kameramann ernsthaft verletzt, aber der Reporter steht immer noch unter dem Eindruck der Ereignisse. "Ich hatte das erste Mal so richtig Angst um mein Leben", sagt er.

Bei der ARD wollte man gestern zu den Ereignissen noch keine Stellung nehmen. Zunächst wolle man die Beteiligten befragen und herausfinden, von wem die Gewalt gegen den Kameramann ausging, sagte ein Sprecher. Danach solle entschieden werden, ob man Beschwerde bei der Fifa einlegt. Verantwortlich für die Sicherheit der Journalisten war der türkische Fußballverband. Für Golüke ist jedenfalls klar, dass sich Ereignisse wie in Istanbul nicht wiederholen dürfen. "Wenn unsere Sicherheit nicht gewährleistet ist, können wir so ein Spiel nicht mehr übertragen."
Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/media/501457.html?2005-11-18
 
Steve Austin schrieb:
Noch ein paar Stimmen von türkischer Seite.

"Die Qualifikation ist am grünen Tisch entschieden worden. Das ist ja auch kein Wunder, wenn die Hauptverantwortlichen der Fifa aus der Schweiz kommen und sowohl Fifa und Uefa ihren Sitz in der Schweiz haben. Wir sind von der Anreise nach Bern bis zum Abpfiff in Istanbul durchgängig provoziert worden. Das war ein organisiertes Ausscheiden." (Fatih Terim)

der ist schon ein lustiger bursche... :D gestern haben sie in einer schweizer sportschau das spiel nochmal analysiert und da konnte man mind. drei glasklare tätlichkeiten von türkischen spielern sehen (nachtreten, ellenbogen ins gesicht hauen)... also drei klare rote karten... trozdem durften sie zu elft zu ende spielen, alleine für das müssten sie sich beim schiedsrichter bedanken...
 
ich bin froh über den bericht von berlinonline... ich gehe nämlich davon aus, dass die der sache neutral gegenüberstehen und nicht dazu erfinden was nicht auch passiert ist...

hoffentlich werden die auch beschwerde bei der fifa einreichen...
 
Nachtrag zum Artikel oben. Ein Interview mit dem schweizer Spieler Johann Vogel.

Herr Vogel, Sie haben sich mit der Schweiz in Istanbul für die WM qualifiziert, aber Sie haben diesen Erfolg nicht gefeiert. Sie sind sofort nach dem Schlusspfiff mit Ihren Mitspielern in die Kabine gerannt. Wovor hatten Sie so große Angst?
Wir wurden schon während des Spiels auf dem Platz provoziert. Wir haben sehr viele Schläge bekommen von türkischen Spielern. Wir wussten: Wenn wir uns qualifizieren, ist hier die Hölle los. Dann sind sie hier sehr böse.

Sie hatten mit den Kollegen besprochen, dass Sie dann sofort rennen?
Wir haben mit drei, vier Spielern abgesprochen, dass wir nach dem Schlusspfiff sprinten, einfach nur schnell in die Kabine. Mit allen Kollegen konnten wir das natürlich nicht besprechen, wir waren ja im Spiel und sehr konzentriert. Wir mussten ja unsere Aufgabe erfüllen. Dann kam der Schlusspfiff, die anderen Spieler haben gesehen, wie wir wegrennen und sind alle mitgekommen. Aber dann, im Tunnel, war es unglaublich.

Was genau ist dort passiert?
Es war da ganz dunkel. Die Angestellten, die Ordner haben uns geschlagen und getreten. Dann kamen türkische Spieler und haben uns auch geschlagen. Da wurde nur noch geklotzt in dem Tunnel. Einer unserer Spieler musste ins Spital gebracht werden .

. der Verteidiger Stephane Grichting, der einen heftigen Tritt in den Unterleib bekam.
Genau. Er hat Blut gepisst.

Wurden Sie auch geschlagen?
Ich war der Erste, der in den Tunnel kam. Ich wurde mit Fäusten geschlagen und mit Füßen getreten - am Oberschenkel und am Unterschenkel, mit voller Wucht.

Haben Sie sich gewehrt?
Ich lag sofort am Boden und musste wegrennen. Das war ein Gefühl von Jeder-für-sich und: Du musst einfach wegrennen, damit du nicht mehr geschlagen wirst. Es war eine absolute Frechheit, was da vor der Kabine passiert ist.

Wie sah es in der Kabine aus?
Ich bin als Erster aus dem Tunnel wieder herausgekommen. Vor der Kabine herrschte auch Chaos. Da war der türkische Trainer plötzlich bei uns und türkische Verbandsleute. Aber sie sind nicht in unsere Kabine gekommen, denn zum Glück hatten wir Sicherheitsleute dabei.

In der Kabine war Ruhe?
Da ist überhaupt nichts passiert. Die Sicherheitsleute haben uns geschützt, sie standen vor unserer Tür.

Hatten Sie noch Angst?
Am Anfang ein bisschen, weil wir nicht sicher waren, ob die Sicherheitsleute gute Arbeit machen. Aber danach waren wir schnell beruhigt.

Wie lange waren Sie in der Kabine?
Als wir gegangen sind, war es nach elf Uhr. Wir sind sicher zwei Stunden in der Kabine geblieben.

Als Sie herauskamen .
. war alles gut organisiert. Wir sind mit dem Bus ins Hotel gefahren und von der Polizei begleitet worden. Wir sind zwar mit Eiern beworfen worden, aber das war nicht so schlimm, das hatten wir ja schon einmal erlebt.

Auf dem Hinweg, als Sie in Istanbul ankamen.
Genau. Überhaupt: Was da gleich am Flughafen passiert ist, das war die gleiche Ebene wie das, was im Tunnel passiert ist. Sie haben bei der Passkontrolle nur einen Schalter offen gehabt. Pro Spieler haben sie fünf Minuten gebraucht. Wir waren 22 Mann. Da können Sie ausrechnen, wie lange wir warten mussten. Später haben uns Mitarbeiter des Flughafens schikaniert. Sie haben dem Trainer eine mitgegeben, nicht voll, aber er hat eine ins Gesicht bekommen. Das kann einfach nicht sein.

Haben Sie da schon befürchtet, dass im Stadion etwas passiert?
Ja, aber in diesem Rahmen hätte ich das nie gedacht. Es war alles eine unglaubliche Frechheit. Dass einer ins Spital muss, weil er Blut pisst, und dass andere Spieler zusammengeschlagen werden, das übertrifft alles. Ich hoffe, dass die Türken hart bestraft werden.

Haben Sie Ihre WM-Qualifikation später überhaupt noch gefeiert?
Ja, wir haben gut gefeiert, bis früh am Morgen. Aber wir sind lieber im Hotel geblieben.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/sport/501364.html?2005-11-18
 
Vielleicht darf die türkische Nationalelf ihre Heimspiele künftig nur noch in der Schweiz austragen. Ist ja schließlich ein neutrales Land. :D
 
Der Ausschluss aus der nächsten EM und WM wäre angemessen. Es ist ja nicht so, dass die Türken sich zum ersten Mal so verhalten hätten.

Geil wäre auch ein Ausschluss "bis auf weiteres". In 10 Jahren kann man dann wieder vorsichtig "Freunschafts"-Spiele einführen. :D
 
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