It's over!
World Series - Best of 7
Game 4 Boston Red Sox - St. Louis Cardinals 3:0
4:0
Red Sox besiegen uralten Fluch
Das war ein glatter Gang: Nur vier Spiele benötigten die Red Sox, um im Best-of-Seven-Finale gegen die St. Louis Cardinals uneinholbar in Führung zu gehen und den berüchtigsten Fluch des US-Sports auszuschalten. Nach einer 86-jährigen Durststrecke gewannen die Boston Red Sox erstmals wieder den Titel in der Major League Baseball und trotzten ihrer über acht Jahrzehnte langen Pechsträhne, die ihren Anfang mit dem Verkauf von Legende Babe Ruth zu den New York Yankees im Jahre 1920 genommen hatte.
"Fluch des Bambino" ist gebrochen
Während das Team aus dem US-Bundesstaat Massachusetts seit diesem Transfer keine Meisterschaft mehr gewinnen konnte und offenbar mit dem so genannten "Fluch des Bambino" belegt war, avancierten die "Bronx Bombers" danach mit 26 Titeln zum MLB-Rekordchampion. Am Mittwochabend bezwangen die Red Sox nun aber die St. Louis Cardinals auch im vierten Finalspiel 3:0 und entschieden die im "best of seven"-Modus ausgetragene World Series mit 4:0-Siegen für sich.
Erster Gratulant war John Kerry
Um 23.41 Uhr läuteten in Boston die Kirchenglocken. Tausende von Red-Sox-Fans begingen ein seit Tagen freudig erwartetes Ritual: Ein 30 Meter großes Plakat mit der Aufschrift "Der Fluch" ging in Flammen auf. Erster Gratulant war der aus Massachusetts stammende demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry, der den neuen Champion im Falle seines Wahlsieges am kommenden Dienstag möglichst bald im Weißen Haus empfangen will. Sein Konkurrent George W. Bush - immerhin jahrelang Mitbesitzer des Profiklubs Texas Rangers - gratulierte ebenfalls noch am selben Abend.
Red Sox schreiben Baseball-Geschichte
Den Grundstein für die Meisterschaft hatten die Red Sox in der vergangenen Woche gelegt und im Halbfinale Baseball-Geschichte geschrieben. Als erstes MLB-Team drehten sie eine Playoff-Serie nach einem 0:3-Rückstand noch um und gewannen ausgerechnet gegen die verhassten Erzrivalen noch mit 4:3 Erfolgen. In der Finalserie waren die Red Sox danach eine Klasse für sich. In allen vier Spielen geriet Boston nicht ein einziges Mal in Rückstand. Umjubelter Held war Manny Ramirez, der in 17 aufeinander folgenden Spielen mindestens einen Hit erzielte und dafür als "wertvollsten Spieler" (MVP) ausgezeichnet wurde.
Ramirez "Müssen uns nicht mehr beschimpfen lassen"
Den angenehmensten Nebeneffekt des sechsten Titels der Vereinsgeschichte nannte der Outfielder sofort nach Spielschluss: "Endlich müssen wir uns bei den Auswärtsspielen in New York nicht mehr als Idioten beschimpfen lassen." Der vielleicht größte, aber definitv prominenteste Fan des neuen Meisters wird die Traumsaison der Red Sox schon bald noch einmal aufleben lassen.
Größster Fan Bestseller-Autor Stephen King
Bestseller-Autor Stephen King wohnte den meisten der Spiele bei und wird im Dezember gemeinsam mit seinem Freund Stewart O'Nan den Roman "Faithful" (Treu) veröffentlichen, der auf seinen in diesem Sommer geführten Baseball-Tagebüchern basiert. Darin beschreibt King auch, wie er während der Spiele gegen New York mit einem aus Stroh gebastelten Kreuz dem "Fluch" entgegenwirkte - offenbar mit Erfolg.
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