• Hallo zusammen, bitte prüft mal die im Forum hinterlegte Mail Adresse auf Aktualität. Es ist jetzt schon mehrfach passiert, dass Mails (z.B. für Benachrichtigung neuer PNs) nicht zugestellt werden konnten, weil die Konten nicht mehr existieren oder voll gelaufen sind. Danke!
  • Hallo Gast, falls du dich wunderst, wieso Bilder und Videos nicht mehr sofort angezeigt werden, schau mal hier.

Juhu Schmidt ist zurück

  • Ersteller Ersteller Enrico Pallazzo
  • Erstellt am Erstellt am
E

Enrico Pallazzo

Guest
Harald Schmidt mit neuer Show bei der ARD

Nach einem Jahr Kreativpause kehrt der Entertainer Harald Schmidt zurück ins deutsche Fernsehen. Medienberichten zufolge plant der 47-Jährige fürs kommende Jahr eine neue Show in der ARD. Sein Auftritt als Altkanzler Schmidt in dem TV-Film "Die Sturmflut" fällt indes ins Wasser.


ANZEIGE


Sat 1
Entertainer Schmidt: Comeback in der ARD
Die alte Heimat soll auch die neue sein: Im ersten Programm der ARD, wo Harald Schmidt einst die Comedy-Sendung "Schmidteinander" produziert hatte, will der Entertainer sein Comeback wagen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" ("SZ") soll der 47-Jährige bereits am 23. Dezember - ein Jahr nach seinem Abschied von Sat.1 - ins deutsche Fernsehen zurückkehren. Geplant seien für das kommende Jahr ein neues Format mit Schmidt, das jeweils Mittwochs und Donnerstags um 23 Uhr ausgestrahlt werden soll, meldete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf informierte Kreise.

ARD-Sprecher Björn Staschen wollte den Deal gegenüber AP zunächst nicht offiziell bestätigen. Es gebe aber intensive Kontakte zwischen dem ARD-Vorsitzenden Jobst Plog und dem Late-Night-Talker, "mit dem Ziel, Schmidt bei der ARD zurück auf den Bildschirm zu holen". Bei der Produktion der neuen Sendung wird Schmidt laut "SZ" mit seinem Freund Fred Kogel, dem Vorstandschef von Constantin, zusammenarbeiten. Details zum Konzept und der Vertragsgestaltung würden noch besprochen. Wie der Kölner "Express" berichtet, soll auch Schmidts "Sidekick" Manuel Andrack bei der neuen Show mitwirken. Gesendet werden solle aus Schmidts früherem Studio in Köln-Mülheim. Auch andere ehemalige Mitarbeiter seien für die neue Schmidt-Show im Gespräch.

Während sich der ARD-Chef über den derzeit wohl begehrtesten deutschen Fernsehstar freuen darf, muss TV-Produzent Nico Hofmann eine Niederlage einstecken. Harald Schmidt, nach seinem Sat.1-Ausstieg in einer freiwilligen "Kreativpause", sollte im TV-Spektakel "Die Sturmflut" den ehemaligen Hamburger Innensenator Helmut Schmidt darstellen. Das einzige Problem, so hieß es damals, sei der Größenunterschied zwischen dem eher kleinwüchsigen Politiker und dem langen Schauspieler.

Doch nun hat Schmidt, zur großen Überraschung der Teamworx-Leute, die Rolle wieder abgesagt. "Harald Schmidt hat entschieden, dass er auf absehbare Zeit nicht vor einer Kamera stehen möchte", sagte seine Agentin Sigrid Korbmacher gegenüber SPIEGEL ONLINE. Schmidts Absage ist für die "Sturmflut"-Macher umso bedauerlicher, weil wegen Schmidt einige Drehtermine verschoben worden waren. Ein Ersatzmann für ihn steht noch nicht fest; der verantwortliche Teamworx-Produzent Sascha Schwingel war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen; Teamworx-Boss Nico Hofmann ist im Urlaub.

Quelle: spiegel.de

Argh schon wieder so spät, 22:00 Uhr wäre doch auch in Ordnung gewesen ... Naja was solls, muss ich halt meinen Videorecorder wieder entstauben. Ansonsten freue ich mich auf ein hoffentlich politisch angehauchtes Comedyformat, und bitte wieder mit den Andrack :D
 
Harald Schmidt wird noch dieses Jahr mit einer eigenen Sendung ins Fernsehen zurückkehren - in die ARD!

Wie zunächst die Süddeutsche Zeitung am Freitagabend meldete, wird Harald Schmidt noch in diesem Jahr ins Fernsehen zurückkehren.

Den Berichten zu Folge wird Schmidt zweimal pro Woche (mittwochs und donnerstags) im Anschluß an die Tagesthemen ab 23 Uhr eine eigene Show in der ARD moderieren. Die erste Sendung ist für den 23. Dezember 2004 geplant, also genau ein Jahr nach dem Eintritt Schmidts in seine sogenannte "Kreativpause".

Eine offizielle Bestätigung seitens der ARD gibt es noch nicht. Unbekannt ist auch, was aus der Kabaratt-Tour wird, die Schmidt im kommenden Jahr fortsetzen wollte.

Jedoch wird Harald Schmidt anders als geplant nicht in dem Fernsehfilm zur Hamburger Sturmflut mitspielen. Er war dort für die Rolle des damaligen Hamburger Innensenators Helmut Schmidt vorgesehen.

Weitere Berichte gibt's etwa bei der F.A.Z., Spiegel-online, bei der Nachrichtenagentur AP, bei Focus-online, bei bild.de und beim Express.

Quelle

Ich könnte weinen vor Freude. Für mich jetzt schon das schönste Weihnachtsgeschenk. :D
 
Ja, ich vermiss ihn schon regelrecht jeden Abend :D

Vor allem die Witze über das Tagesgeschehen waren früher immer der Kracher :D
 
"Ich hab jetzt erstmal genug Kohle gemacht und kein Bock mehr, lasse die Anke glorreich in der Luft verglühen und kehre dann als Erzengel wieder auf die Erde zurück." *g*


Aber natürlich freue ich mich auch über diese Nachricht; ich hätte den Bericht gestern fast gepostet, wollte aber René den Vortritt lassen. Mal sehen, wie die neue Sendung wird. Positiv ist schonmal, dass es nur zwei Sendungen pro Woche geben soll.
 
Vertragsabschluss: Schmidt und ARD sind sich einig

"Harald Schmidt is coming home". So titelt die ARD am Freitags stolz in einer Pressemitteilung. Das TV-Multitalent kommt zurück ins Fernsehen - und zurück zur ARD. Schmidts Produktionsfirma und Sendervertreter haben am Freitag vertraglich eine feste Zusammenarbeit vereinbart. Schmidt bindet sich darin bis Juli 2006 an die ARD.

Nach ausführlichen Gesprächen zwischen dem ARD-Vorsitzenden Prof. Jobst Plog und Harald Schmidt wurden die Verhandlungen unter Beteiligung des federführenden WDR auf Arbeitsebene geführt und erfolgreich abgeschlossen. Vertragspartner Schmidts ist die ARD- Filmhandelstochter Degeto.

Prof. Jobst Plog freut sich sehr, "dass die ARD Harald Schmidt an sich binden konnte: Er ist die überragende TV-Persönlichkeit dieser Tage und passt exakt in unser Programmprofil. Seine Verpflichtung ist ein Kraftakt, den sich die ARD-Sender gemeinsam im Interesse ihrer Zuschauer leisten: Wir werden Schmidt durch Einsparungen vor allem bei Sportrechten finanzieren."

Am 23. Dezember wird Harald Schmidt erstmals in einer Sondersendung um 21.45 Uhr im Ersten zu sehen sein und damit genau ein Jahr nach seinem Abschied bei SAT.1 wieder auf Sendung sein. Am 19. Januar 2005 startet dann seine regelmäßige "ARD-Show" jeweils mittwochs und donnerstags nach den Tagesthemen um 23.00 Uhr. Der endgültige Name der Sendung steht noch nicht fest, wie eine ARD-Sprechern am Freitagmittag gegenüber DWDL bestätigte.

Die Sendung unter Federführung des WDR wird jeweils 30 Minuten lang sein und vor Publikum aufgezeichnet. Mit von der Partie sind Schmidts Counterpart Manuel Andrack und eine "ARD-Showband", von Helmut Zerlett ist allerdings keine Rede. Harald Schmidt wird darüber hinaus regelmäßig auch in den Hörfunkprogrammen der ARD-Sender auftreten.

Er produziert wöchentlich ein kurzes "Best of" aus Höhepunkten seiner Sendungen. Über weitere Einzelheiten des Vertrages vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Harald Schmidt hatte vor einem Jahr seine "Harald Schmidt Show auf SAT.1 beendet und vorerst eine "kreative Pause" eingelegt. Er stand seitdem mit einem eigenen Programm und Theater-Produktionen auf der Bühne. In den 80er- und 90er-Jahren hatte Schmidt bereits zahlreiche Sendungen für die ARD und ihre Sender präsentiert.

Quelle

:luxhello:
 
[IMG]

Schmidt happens

Diese Woche kehrt Harald Schmidt in die ARD zurück. Der Fernseh-Großverdiener kann in seiner alten und neuen öffentlich-rechtlichen Heimat nun machen, was er will - und bekommt dafür sehr viel Geld und Rechte eingeräumt. Warum eigentlich?

Der Erlöser kommt in diesem Jahr etwas früher, am 23. Dezember. Seine Gage wird allerorten auf mindestens acht Millionen Euro geschätzt. Doch trotz des Frühstarts gestalten sich konkrete Details seiner Heilsversprechen Anno Domini 2004 offenkundig schwierig. Oder schlichter: Der Vertrag ist bislang nicht unterzeichnet.

Vielleicht ist die Zahl der garantierten Wunder noch nicht geklärt. Oder die Frage der Hörfunk-Zweitverwertungsrechte. Man weiß es nicht so genau, denn der Erlöser selbst weilte bis Ende vergangener Woche auf Weltreise und gewährt keine Interviews vor seiner Niederkunft, die ohnehin eher eine Wiedergeburt werden soll. Im Prinzip geht es nämlich nur um eines:

Harald Schmidt kehrt ins Fernsehen zurück - und zwar zur ARD. Vor und nach so einem Satz muss man den Leuten und vor allem den Feuilletons in diesem Land noch immer eine Zeile Atempause gönnen, als würden sie gerade erfahren: John F. Kennedy lebt - und zieht nächste Woche in eine Kölner Senioren-WG.

Entsprechend japsend fiel die Begeisterung aus. "Welcome back, Herr Schmidt. Es ist gut, dass Sie zurückkommen", beschwor die "taz" die "TV-Sensation des Jahres" ("Bild"), "als kehre ein Sinnstifter zurück" ("Welt am Sonntag").

Im allgemeinen Apotheose-Rummel wäre jetzt nur noch frei: "Heiland Harald - reloaded" oder "Jesus Schmidt Superstar". Denn auch göttliche Vergleiche waren schnell vergriffen, als der Star vor genau einem Jahr Sat.1 und seine dortige Late-Night-Show verließ.

Mein lieber Scholli, war das ein Wehklagen, als Schmidt damals der Welt verkünden ließ, er werde nun eine einjährige Kreativpause einlegen: O Gottogottogott, was sollte aus der Republik werden? Dankt die Bundesregierung ab? Schmelzen die Polkappen? Wankt die Menschheit dem Ende entgegen? Alles schien möglich.

Gott hatte einfach keine Lust mehr. Er war ausgebrannt. Bis zur letzten Darmspiegelungsanekdote hatte er sich und seine Fernsehfamilie ausgesaugt. Da traf es sich gut, dass der damalige Sat.1-Chef gerade rausgeworfen wurde. So konnte sich Schmidt erfolgreich nicht gegen das Gerücht wehren, er würde in Reue fest zu seinem alten Chef stehen und nicht etwa aus Geld- oder Langeweile-Gründen abdanken.

Es ging dann zwar doch irgendwie weiter mit Menschheit und Republik. Aber jede Gastauftritt-Rarität des Heiligen Harald wurde fiebrig begleitet. Wenn Schmidt ein paar Kabarett-Abende gab: Aaah! Wenn er zu einer Kunstaktion ins Kölner Museum Ludwig kam: Oooh! Und wenn er im Berliner Ensemble brühwarm jenen ersten brieflichen Annäherungsversuch rezitierte, den ihm ARD-Chef Jobst Plog geschickt hatte: Iiih!

So etwas macht eigentlich selbst eine "Mediennutte" (Schmidt über Schmidt) nicht, wenn sie Anstand hat. Man tritt nicht dem Freier ins Gemächt, während der noch nicht mal um den Preis feilscht. Das klingt jetzt zu flach? Dieses Niveau war häufiger zu beobachten.

Auf die Frage, ob er sich irgendwann wieder bei der ARD vorstellen könnte, sagte Schmidt im Sommer 2003: "Wenn Sie mal Claudia Schiffer gebumst haben, ziehen Sie auch nicht mehr zu Ihrer Mutter."

Nun also kehrt er heim in den Schoß von Mama ARD, der er weiland viele Kinder untergejubelt hat. Sie hießen "MAZ ab!" oder "Pssst ..." oder "Schmidteinander" und begründeten Schmidts Ruf und Marktwert als irrlichternder Bildungsbürger der deutschen Unterhaltungsbranche. Dann ruinierte er noch "Verstehen Sie Spaß?" und verabschiedete sich schließlich für acht lange Jahre zu Sat.1.

Am Anfang stimmten weder Quoten noch Kritiken. Schmidt gab den Dirty Harry. Aber allmählich wandelten sich Prolet und Perzeption. Der Entertainer spielte mit Playmobil-Figuren "Hamlet" nach. Er verteilte Reclam-Heftchen ans Publikum und ließ deutsche Klassiker vergewaltigen.

Der Minimalismus war den Fans recht und für Schmidt billig. Gelegentlich saß er nur rum und schaute der teuren Sendezeit dabei zu, wie sie sinnfrei zertropfte. Solche Momente verklären sich in der Erinnerung zu Höhepunkten deutscher Fernsehunterhaltung und kaschieren, dass Gott gelegentlich einfach unambitioniert wirkte.

Aber wie das mit Religionen so ist: Glaube versetzt Zwerge. Und irgendwann glaubten alle: Fangemeinde, Feuilletons und Finanziers. Auch Mediaplaner, die die Millionen-Etats der Wirtschaft kanalisieren, sind nur Menschen. Sie freuten sich, wenn Schmidt für sie bei gelegentlichen Sat.1-Empfängen oder Telemessen den Zampano machte. Ich Zuhälter, du Mediennutte. Hohoho! Schmidts Zynismus war salonfähig geworden und lieferte Image. Das ist letztlich unbezahlbar.

So landet er nun wieder in der ARD, die Image nötig hat und gern bereit ist, die alte, sehr gegenseitige Hassliebe zu den Akten zu legen. Nur: Wie will der verlorene Sohn die welke Mutti reanimieren?

Erster Anruf bei der Pressestelle des federführenden WDR. Öhm, ja, da könne man jetzt nicht viel sagen, weil für Schmidt die ARD-Programmkoordination in München verantwortlich sei. Dort sitzt Herr Röver und sagt, dass ihm das ein bisschen unangenehm sei, "zu 90 Prozent sagen zu müssen: Ham wa nicht, kriegen wa nicht, geht nicht".

Wer etwas zu Schmidt wissen wolle, müsse dessen Managerin anrufen. Wer sich für Vertragsdetails interessiert, sollte sich an die ARD-Filmhandelstochter Degeto in Frankfurt wenden, die den Deal mit dem Schmidt-Bekannten Fred Kogel eingefädelt hat, als sei der Entertainer der ARD einfach so passiert. Schmidt happens.

Der Vertrag sorgt inzwischen für ziemlichen Wirbel. Erstens wegen des Vorwurfs, er sei an den sonst eingeschalteten Gremien vorbei verhandelt worden. Zweitens, weil es um den Gral der Gebührengelder geht, die - drittens - ja irgendwo anders abgezwackt werden müssen. Es ist völlig wurst, ob es um sechs oder zehn Millionen Euro geht, und wie viel davon wirklich bei Schmidt hängen bleiben. Er wird zu den absoluten Spitzenverdienern der ARD zählen.

Manuel Andrack gibt sich keinen Illusionen hin. Beim gemeinen "Bild"-Leser käme angesichts der aktuellen Debatte nur an: "Dat Arschloch steckt sich die Taschen voll." Andrack ist dem Schmidt-Publikum als stichwortgebendes Schmunzelmonster bekannt, versprühte diesen Ich-bin-der-Manuel-Sozialpädogik-Charme und verkostete jede Nacht in der Show ein anderes Bier. Er war auch Schmidts Redaktionsleiter.

Nach dem Abschied hat er mit ihm eine Kabarett-Tournee absolviert, als Hausmann die Zeit totgeschlagen und ein Buch geschrieben, das noch nicht erschienen ist. Es heißt "Du musst wandern. Ohne Stock und Hut im deutschen Mittelgebirge". Nun sitzt er wieder im Studio 449 in Köln-Mülheim und bereitet auch die eigene Rückkehr vor.

Es ist Mittwoch. Schmidt soll noch in Singapur sein. Am Montag dieser Woche wird er erstmals im Büro erwartet. Andrack hat ihn das letzte Mal im September gesehen.

Neben seiner Bürowabe werkeln die Techniker an der neuen Dekoration eines deutlich kleineren Studios. Es ist alles ziemlich geheim. Es soll ja wenigstens das öffentlich-rechtliche Abendland retten. Und natürlich wird Schmidt mit einem bunten Strauß genialer Ideen aus der Kreativpause zurückkommen, die etwa so aussehen:

Früher produzierte er eine fünfmal pro Woche laufende einstündige Sendung namens "Die Harald Schmidt Show" mit diversen Gästen. In der Mitte saß Schmidt, rechts Andrack. Ab 19. Januar wird er zweimal pro Woche eine halbstündige Sendung namens "Harald Schmidt" produzieren, ohne diverse Gäste. In der Mitte wird Schmidt sitzen, rechts Andrack.

Die alte Backstein-Optik des Studios weicht cremigen Gelbtönen. In den Bücherregalen werden ARD-Jahrbücher stehen. Das Orchester heißt nicht mehr Band, sondern womöglich Klangkörper. Und Schmidt nennt sich künftig "Intendant", während Andrack den "Chefdramaturgen" gibt, der nun die Premiere am 23. Dezember vorbereitet. Sie wird eine Viertelstunde länger und soll eine Art Jahresrückblick werden, die kein Jahresrückblick ist. So in der Art: Chef, weißt du eigentlich, was in dem Jahr deiner Abwesenheit in Deutschland so abging?

Andrack lächelt. Er weiß, wie seine Erklärungen wirken müssen. Die Welt erwartet eine Revolution, und heraus kommt Totensonntag? "Natürlich erfinden wir Schmidt nicht neu. Aber er wird konzentrierter sein - Schmidt Megapearls sozusagen. Das ist ein Langfrist-Projekt bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006."

Andrack arbeitet seit Jahren für Schmidt. Er kennt ihn. Er verehrt ihn. Er beschreibt ihn nicht als Menschen, sondern als Marke. Nur wofür steht diese Marke - außer für andere Marken wie Nescafé, Hexal, Deutsche Bahn oder Karstadt, die Schmidt bewarb?

Wer ist dieser Mann? Ein Zyniker? Ein Ausländerwitze-reißender Zündler? Ein Menschenfeind? Schmidts Geheimnis ist womöglich, dass es keines gibt. Dass die Masken, Fratzen und Karikaturen, die er sich überstülpt, keine sind. Dass sie nur Facetten der giftigen Wahrheit zeigen. Wer glaubt schon einem Bösewicht, der dauernd sagt, er sei böse, seine Bösartigkeit?

Die Medienkritiker haben sich anlässlich der Schmidt-Beerdigung vor einem Jahr völlig verausgabt in der Heiligsprechung der vermeintlichen Schmidtschen Ironie. Was werden sie nun tun? Es ist, als säßen sie noch angeschickert beim Leichenschmaus. Plötzlich geht die Tür auf, und der Tote steht braungebrannt am Tisch. Das kann für peinliche Irritationen sorgen. Andrack rechnet durchaus mit dem Schlimmsten.

Dann zieht er eine dicke Schwarte aus dem Regal und liest vor: "Bericht der ARD über die Erfüllung ihres Auftrages, über die Qualität und Quantität ihrer Angebote und Programme sowie über die geplanten Schwerpunkte". Darin heißt es: "Die Talkshow-Moderatoren der ARD werden ihren Gäste auch in Zukunft mit Respekt begegnen und ihre Würde achten." Deshalb gehe das mit den Gästen gar nicht mehr. Er lächelt wieder.

Wenn Andrack Sat.1 erwähnt, redet er nur noch vom "kommerziellen Anbieter", für den er einst tätig war. Er hat die Grundprinzipien seines neuen Arbeitgebers schon inhaliert, möchte aber die notwendige ironische Distanz beibehalten, die dann umso angestrengter wirkt.

Er und sein "Intendant" sind jetzt ARD-Gesichter. Wie Karl Moik. Wie Jürgen Fliege. Wie Reinhold Beckmann. Sie sind jetzt "Grundversorgung" wie "Musikantenstadl", "Marienhof" oder "Brisant".

Und ihr Job wird nicht dadurch erleichtert, dass Quote zunächst keine Rolle spielt. Oder dass wichtige ARD-Menschen wie Programmchef Günter Struve geradezu masochistisch darauf warten, von der eigenen Neuerwerbung als Knallchargen abqualifiziert zu werden, wenn es zum ersten Mal heißen wird: "Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit Harald Schmidt."

Dieser Vorspannsatz ist eine Idee des zuständigen WDR-Unterhaltungsredakteurs Klaus Michael Heinz. Herr Heinz ist 43 Jahre jung und hat Neuere deutsche Literatur und Kunstgeschichte studiert, Philosophie und Theaterwissenschaften. Er ist seit 14 Jahren beim WDR. Er trägt eine runde Hornbrille und das lockige Haar offen. Er ist stolz auf den Satz.

Herr Heinz weiß, dass er mit Schmidt einen Aufreger betreut. Aufgeregt wäre er allerdings nur, wenn sich niemand aufregt. In seinem Kölner Büro hängt der gerahmte Kopf seines WDR-Intendanten Fritz Pleitgen vor blassblauem Hintergrund, wie man ihn von alten Honecker-Fotos kennt. Herr Heinz findet das lustig. Er lächelt wahrscheinlich schon viel länger so süffisant wie Herr Andrack.

Aber diese artifizielle Selbstironie, dieses altersmilde Huahua-wir-nehmen-unsdoch-hier-selbst-nicht-ernst kann einem noch mehr auf die Nerven gehen als jede Gebührendebatte. Das ist keine Frage der Vorgeschichte oder der Vertragshöhe oder gar der Moral. Die wirkt nicht nur uncool, sie wäre sogar fehl am Platz, denn der Fernsehmarkt lebt wie jeder andere von Angebot und Nachfrage. Wenn jemand bereit ist, für 64 Halbstunden-Shows pro Jahr plus/minus acht Millionen Euro zu bezahlen, dann ist das vielleicht für den einen oder anderen Hartz-IV-Kandidaten schwer nachvollziehbar, aber Marktwirtschaft. Auch wenn der Pointenpreis damit locker die Höhe eines Verkäuferinnen-Monatslohns übersteigt.

Der Fall Schmidt liegt deshalb anders, weil sich da zwei Größen des Unterhaltungsgewerbes zusammentun, für die nicht einmal der Mechanismus des Marktes gilt: Schmidt wird für kaum nachprüfbare Image-Effekte reich belohnt. Er ist ein Phantasiewert wie Internet-Klitschen früher an der Börse. Und die ARD ist die einzige Anstalt, die das noch ausgeben will und kann, weil sie ihre Gebührenmilliarden trotz allen Gejammers sicher hat.

Schmidt bekommt für viel Geld eine sehr große Bühne, auf der er dann noch mehr Geld machen kann: Seine neue Bildschirm-Präsenz bringt Werbeverträge, DVD-Deals, Gast-Gagen, Merchandising-Einnahmen etc. Im Gegenzug bekommen die ARD-Oberen schon glücksfeuchte Augen, wenn ihr neuer Alt-Star künftig nach den "Tagesthemen" das Telefonbuch von Wanne-Eickel aufsagt oder ihren großen Apparat inklusive Korrespondentennetz abzapft.

"Der Parasit hat den Wirt gewechselt", maulte der damalige RTL-Chef Helmut Thoma, als Thomas Gottschalk 1995 sein Intermezzo bei dem Kölner Sender beendete, um zu Sat.1 weiterzuziehen. Wobei man Gottschalk da jetzt unrecht tut, weil der wenigstens für richtig pralle Quoten sorgt.

Gottschalk ist ohnehin der Gute. Nun kehrt das Böse zurück. Es wird lächeln.

[IMG]

Sehr guter Artikel! Noch knappe 53 Stunden. He's coming home. :D

[IMG]
[IMG]
 
Ja ab Donnerstag Abend hat das Leben wieder einen Sinn. Ich werde jedenfalls ein Bierchen trinken, das Telefon ausstöpseln und jede Sekunde genießen. :D
 
wenn die zwei fotos einen früher/heute-vergleich darstellen sollen, weiß ich nicht unbedingt für welches ich stimmen würde, wenn’s darum gänge, auf welchem er besser aussieht. :D
 
Hoffentlich hat er bei der ARD genau den gleichen Erfolg wie auf Sat1. Dann noch ne tägliche Ausstrahlung und eine Sendezeit von einer Stunde und es wäre perfekt.

Mit dem jetzigen Konzept kann ich mich trotz der Freude, dass er wieder da ist, nicht anfreunden.
 
Wollte zwar morgen Abend inne Kneipe gehen, aber Harald is wichtiger :D

Oder kann mir jemand die Sendung aufnehmen und per E-Mail schicken? ;)
 
Original geschrieben von JackyP


Das nennt man auch "alt werden". :)


Klar, das gehört dazu; trotzdem ist sein Haar VERDAMMT schlecht/mies geworden, und die neue Frisur sieht irgendwie zum Kotzen aus :(

Scheinbar scheint er seine tierische Halbglatze ja noch zusätzlich richtig zu zelebrieren mit seiner Frisur, echt jämmerlich :shake:
 
Er hat jetzt übrigens einen Rauschebart, mal schauen ob er den morgen Abend auch hat.
 
Zurück
Oben