So krass passiert es natürlich nicht, aber die F1 befindet sich momentan schon im Umbruch. Die Regeländerung die seit den letzten zwei Jahren getroffen werden, waren sehr gut und absolut notwendig. Davor gab es leider einige Verschlimmbesserung (...auch wenn sie manchmal hinsichtlich der Sicherheit etwas gebracht haben).
Seit 2007 gibt Einheitsreifen, was ich sehr wichtig finde, da der Kampf Michelin vs. Bridgestone imo eine viel zu hohe Bedeutung hatte. Außerdem werden dadurch die Kosten stark gesenkt.
Seit 2008 gibt es die Standardelektronik, die auch sehr wichtig war, weil dadurch endlich wieder die Traktionskontrolle abgeschafft werden konnte. Die wurde ja ohnehin nur erlaubt, weil man es nicht mehr kontrollieren konnte.
Die Regeländerungen für 2009 wurden gemacht, damit es wieder zu mehr Überholmanövern kommen soll. Durch die stark verwirbelte Luft, die so ein Auto produziert hat, war es für den Hintermann immer sehr schwer in schnellen Kurven an seinem Gegner dran zu bleiben.
Dafür gibt es nun den kleinen Heckspoiler, den großen Frontspoiler und keine Zusatzflügelchen mehr und KERS. KERS ist ein Energie Rückgewinnungssystem, mit dem man per Knopfdruck zusätzliche 80PS freisetzten kann. Außerdem kann der Fahrer nun 2 mal pro Runde die Neigung seines Frontspoilers verstellen, um seinem Gegner besser Folgen zu können. Um die Geschwindigkeitseinbußen aufzufangen, werden nun wieder die Slicks eingeführt.
Ab 2010/2011 gibt es dann Einheitsmotor, Einheitgetriebe, eventuell Einheits-KERS und viele andere kostenreduzierende Maßnahmen. Es sollen Dinge abgeschafft werden, die überhaupt nichts zu Show beitragen, obwohl sie extrem viel Geld verschlingen. 2006 haben die ersten Teams ein Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung eingeführt, 2007 hatten es bis auf Force India dann alle Teams. Hat viel Geld gekostet und im Prinzip doch nichts gebracht. Und der Zuschauer hat davon eh nichts gemerkt.
Briatore schrieb:
"Ich habe mir mal beim GP Brasilien die Lenkräder der Autos angeschaut", beschrieb Briatore. "Die sehen aus, als wollten wir mit unseren Autos zum Mars fliegen. Irgendwie schauen sie aber doch alle gleich aus. Da frage ich mich: Wozu stecken wir soviel Energie und Geld da rein? Da werden nur die Egos der Ingenieure befriedigt." Auch beim Thema Schnellschaltgetriebe schoss Briatores Blutdruck in die Höhe: "Da werden neue Maschinen, neue Prüfstände gekauft, Leute eingestellt, und der Ballon bläht sich zu einem unkontrollierbaren Monster auf."
Man müsse in vielen technologischen Bereichen der Formel 1 einen kleinen Rückschritt wagen, um die Kosten wieder in eine passende Relation zu bringen, sagte der erfahrene Manager weiter. Um das Niveau mache er sich keinerlei Sorgen: "Es muss ja nicht gleich die GP2 sein. Es ist absoluter Irrsinn, 1.000 Leute zu beschäftigen und 300 Millionen Dollar auszugeben, nur um zwei Autos im Kreis fahren zu lassen. Ein GP2-Auto ist sieben Sekunden pro Runde langsamer. Die Teams machen das mit drei Millionen Dollar pro Jahr. Da muss es etwas dazwischen geben."