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Zudem droht der Uefa neuer Ärger mit dem deutschen Fernsehen. Während der Übertragung des Halbfinals gegen Italien hatte die TV-Regie schon wieder eine Filmsequenz in die Liveübertragung geschnitten, die zu einem früheren Zeitpunkt und in einem anderen Zusammenhang aufgenommen worden war.
Die deutsche Zuschauerin, die mit tränenfeuchtem Gesicht gezeigt wurde, hatte mitnichten wegen der sich anbahnenden Niederlage der DFB-Auswahl geweint - sondern eine gute Stunde zuvor aus Rührung während des Abspielens der Nationalhymne. Als Archivaufnahme gekennzeichnet wurde dieser Schnipsel nicht. Nach der Aufregung um die als Balljungen-Affäre in die Fernsehgeschichte eingegangene Manipulation während der Partie Deutschland-Niederlande hatte die Uefa versprochen, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Aber wie es scheint, verfährt die Uefa mit ihren Geschäftspartnern - TV-Anstalten und Zuschauern - weiterhin nach dem Motto "zahlen und Mund halten".
Spätestens die Erfahrung mit den logistischen Problemen, die sich bei der derzeitigen EM in zwei unterschiedlich entwickelten Ländern gezeigt haben, sorgte bei Uefa-Präsident Michel Platini offenbar für ein Umdenken. "Ich habe ein Überraschung für Sie", eröffnete er am Samstag in Kiew seine Abschlusspressekonferenz, und berichtete dann von Diskussionen im Exekutivkomitee des Verbandes, der Uefa-Regierung, das Turnier von 2020 ab nicht mehr in einem oder zwei Ländern zu veranstalten. "Ich könnte mir die Euro 2020 in ganz Europa vorstellen, man könnte in zwölf oder 13 Städten in ganz Europa spielen." Schließlich sei es leichter, von Paris nach London oder Berlin zu kommen, als wie in diesen Wochen von Danzig nach Charkow oder von Donezk nach Posen. Im kommenden Winter will die Uefa über die Vergabe des Turniers von 2020 entscheiden. Ihr Präsident gab im hochsommerlichen Kiew schon mal die Richtung vor: "Mit gefällt dieser Gedanke", sagte der 57-jährige Franzose, und man merkte ihm an, wie viel Spaß ihm dieser Coup bereitete. Er war zudem Platinis Chance zu sagen, dass vielleicht doch nicht alles so toll verlaufen ist in den vergangenen vier Wochen.
Der frühere Fußball-Weltstar hat längst ein feines Gespür für Stimmungen entwickelt, die seiner Politik und seiner Ambition, irgendwann einmal Fifa-Präsident zu werden, gefährlich werden könnten. Er schwärmte zwar - wie nach jedem Turnier - nur in Superlativen. "Polen und die Ukraine haben ein fantastisches Turnier veranstaltet", lobte er, "hier herrschte eine einzigartige Atmosphäre."
In der Tat haben sich viele Befürchtungen nicht bestätigt. Platini weiß aber, dass er die Kritik an den langen Wegen, den überteuerten Unterbringungen und anderen Beschwernissen für die Fans nicht länger ignorieren kann.
Es gibt ja noch weitere Streitpunkte. Da ist die ewige Frage nach technischen Hilfsmitteln wie einer Torkamera, die durch mindestens zwei kapitale Fehlentscheidungen während dieses Turniers neu aufgeworfen worden ist. Kroatien und der Ukraine wurde eventuell der Weg ins Viertelfinale verbaut, weil die von Platini geschätzten Torrichter weder ein elfmeterwürdiges Foul von Spaniens Sergio Ramos an Kroatiens Mario Mandzukic erkannten, noch, dass der Ball im Spiel des Gastgebers gegen England klar hinter der Torlinie war, bevor ihn John Terry herausschlug. "Ich bin strikt gegen technische Hilfsmittel", erneuerte Platini seine Haltung und unterstrich mit einer aggressiven Rede, wie sehr ihn dieses Thema mittlerweile nervt.
QuelleDass die Anzahl der EM-Teilnehmer künftig auf 24 aufgestockt wird, ist beschlossene Sache. Doch damit ist es Uefa-Präsident Michel Platini offenbar nicht genug an Neuerungen: Der Franzose brachte nun auch die Idee ins Spiel, die EM 2020 nicht in einem Land, sondern in ganz Europa auszutragen. "Das Exekutivkomitee hat mir die Erlaubnis erteilt, diesen Vorschlag den Verbänden zu unterbreiten", sagte Platini: "Wir können in zwölf Städten in einem Land spielen, aber auch in zwölf Städten in ganz Europa."
Schau dir das zweite Zitat in meinen heutigen Beitrag an.
Das stimmt auch wieder.Wenn es Europa bis dahin in seiner jetzigen Form ueberhaupt noch geben sollte.
Wenn es Europa bis dahin in seiner jetzigen Form ueberhaupt noch geben sollte.
Noch zwei Systeme sind im Rennen: Der Chip im Ball (GoalRef) und die Torkamera (die aus dem Tennis bekannte Hawk-Eye-Technik). Der Videobeweis als weiteres technisches Hilfsmittel wurde erst einmal wieder verworfen. Am 5. Juli 2012 tagt das International Football Association Board (internationales Gremium, das Änderungen der Fussballregeln berät und beschliesst) in Zürich darüber. Dann werden die finalen Test-Ergebnisse – die vom englischen Verband FA seit September 2011 durchgeführt werden – präsentiert.
Die Testergebnisse sind streng geheim
Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA bestätigt auf Anfrage von 20 Minuten Online, dass die System Hawk-Eye und GoalRef auf Herz und Nieren geprüft wurden - etwa während des Test-Länderspiels zwischen England und Belgien in Wembley am 2. Juni 2012. Über die Testergebnisse hüllt sich die schweizerische Forschungsinstitution in Schweigen – bis der Abschlussbericht dem IFAB anfangs Juli vorgelegt wird. Dann - sofern die Testergebnisse zufriedenstellend sind - kommt es zur Abstimmung, welche Torlinientechnologie künftig eingesetzt werden soll. Fällt ein Entscheid, so wird gemunkelt, könnten sich die Schiedsrichter vielleicht bereits bei der Klub-WM im Dezember darauf stützen.
Gemäss einem Artikel der Tageswoche soll die Hawk-Eye-Technik die besseren Chancen haben, weil das Unternehmen vor einiger Zeit von Sony, einem der wichtigsten Fifa-Sponsoren, übernommen wurde. Es ist kein Geheimnis, dass Fifa-Boss Sepp Blatter in Zukunft auf technische Hilfsmittel setzen will. Im Gegensatz birgt die Überwachung der Torlinie die Gefahr, dass im entscheidenden Moment ein Spieler die Sicht auf den Ball versperrt. Dieses Problem hat der Chip nicht.
20minch